Die einfachen Dinge sind es doch, die uns oft den meisten Genuss bringen. Das wurde mir gestern wieder bewusst, als ich mit zwei Drittel unserer Kinder am Trampolin lag und den Nachthimmel nach Sternschnuppen absuchte.
Besonders, wenn wir den Sommer und unseren Urlaub auf “DAHAMAS” verbringen, ist es SINNvoll, sich bewusst zu werden, dass es nicht eine kostspielige Reise nach Irgendwo sein muss. Sommer geht auch ganz einfach. Und mit allen Sinnen.
SCHWÄRMEREI
So richtig Sommer. Obwohl ich ja eine echte Winterliebhaberin bin, muss ich sagen: der Sommer kann schon was – vor allem, wenn er sich, wie in diesen Tagen, von seiner besten Seite zeigt. Sonnenschein und blauer Himmel, wohlig warme bis heiße Temperaturen, Leichtigkeit und Lebensfreude, lauschige Abende bei Kerzenschein und sternenklare Nächte. Wer da nicht ein bisschen ins Schwärmen kommt, ist wohl ein Eisklotz und hat Angst zu schmelzen.
Auch wenn heuer keine ausgelassenen Feste gefeiert werden, Open-Air Konzerte eher schaumgebremst ablaufen und wir in unserer Reisefreiheit eingeschränkt sind oder uns zumindest so fühlen, besteht kein Grund zum Trübsal blasen.
Die Magie liegt oft in den kleinen Dingen, die meist nichts oder nicht viel kosten und die uns mindestens so zufrieden machen wie tolle Reisen, uns auftanken lassen und uns von innen stärken, wenn wir uns nur achtsam genug darauf einlassen. Dafür benötigen wir unsere Sinne und das bewusste Einlassen auf unsere Wahrnehmungen, damit es ein SINNvoller & SINNlicher Sommer sein kann. (In jedem Absatz verstecken sich mindestens 5 Tipps für diesen Sinn – go check them out!)
HÖR GUT ZU
Das typische Geräusch des Sommers ist für mich das Zirpen der Grillen – der Background Chor des Sommers sind diese musizierenden Geschöpfe und das Zuhören eine Freude! Auch das Plätschern des Wassers am Fluss oder am See ist ein Genuss, besonders wenn sonst wenig Geräusche zu hören sind. Statt der Beschallung und Dauerwerbesendung aus dem Radio, mach dir doch wieder mal DEINE Musik an – was sind deine ultimativen Sommer und Chillout-Hits? Musik beseelt uns als lebendige Wesen und verschönert den Alltag, wenn’s nicht grad eine versteckte Diskonterwerbung ist. Und wenn es zu laut und geschäftig wird, geh die Stille hören – am besten geht das im Wald, fernab der Zivilisation. Dort hörst du vielleicht dann etwas ganz Besonderes: dein innere Stimme.
IK BLICKE WAT, WAT DU NIKT BLICKST (Elchisch für: “Ich seh, ich seh, was du nicht siehst..”)
… und das ist ______ ! Bom! (Insider für alle Bären-Brüder Fans) Nicht nur das Spiel macht immer wieder Spaß (und bringt Eltern manchmal zur Verzweiflung), sondern auch das bewusste Hinschauen: zum Beispiel, wie eine Biene fleißig Nektar von Blüten einsammelt.
Wie sich der Lichtstrahl des aufgehenden Mondes im ruhigen See widerspiegelt. Der Blick von einem Berggipfel (wenn man in der Völkerwanderung dann mal oben angekommen ist) hinab auf das Land oder über die Gipfel hinweg – die blaue Weite genießen und das Auge entspannen, das viel zu oft auf Zahlen, Buchstaben und Bildschirme konzentriert ist. Nütze deinen Sehsinn, wenn du das Farbenspiel am Himmel bei Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang beobachtest und die feinen Nuancen registrierst, die sich fast minütlich verändern.
Und dann: geh “Sternderl schauen” (oder Sternschnuppen) – in der Wiese liegend in den Nachthimmel zu blicken, ist nicht nur bezaubernd schön sondern auch sehr erdend und macht uns bewusst, dass wir alle nur winzig kleine Teilchen (Sternenstaub) sind, in einem unendlich großen Ganzen.
DER DUFT DES SOMMERS
Wer kennt sie nicht – die Fontäne, die vom Griller der Nachbarn herüber weht und einem gleich wieder das Wasser im Mund zusammen laufen lässt, obwohl man selbst gerade gegessen hat. Was für mich auch unbedingt zu den Sommergerüchen gehört, ist der rauchige Duft eines Lagerfeuers (das ist auch IMMER was für’s Auge!).
Und: frisch gemähtes Gras … oder eher schon das getrocknete Heu, obwohl das für Allergiker ein Alptraum ist – Sommer pur! Was aber immer geht, und was wir oft zu selten machen: bewusst am Essen riechen. Obwohl der Sinn sowieso beteiligt ist, und man bei einem kräftigten Schnupfen feststellt, auch nichts mehr zu schmecken, wenn der Geruchssinn ausfällt, zahlt es sich aus, diesen Sinn wieder bewusst zu nützen und “eine Nase voll” zu nehmen, bevor wir hineinbeißen. Geht auch bei einem guten Glas Wein, einem duftenden Zitronenwasser oder einem cremigen Smoothie.
SOMMER NACH DEINEM GESCHMACK
Tiefblaue Heidelbeeren im Frühstücksjogurt, süße Marillen und Zwetschken vom Baum zwischendurch oder saftige Erdbeeren – die Vielfalt der Früchte und das große Angebot im Sommer wird fast nur im Herbst getoppt, und manchmal darf es bei uns auch etwas Exotisches sein, wie eine Ananas, eine Mango oder eine Wassermelone … nicht nur süß, auch erfrischend und eindeutig Summerfeeling pur.
Für den Geschmackssinn braucht es im Sommer unbedingt: EIS (selbst für wenig Eisbegeisterte wie mich)! Tipp: am besten schmeckt es noch selbst gemacht, mit gefrorenen Früchten und sonst nix (oder nur ein wenig Schlagobers) – ein Traum.
Außerdem braucht es im Sommer für mich mindestens ein Mal Stockbrot, liebevoll über dem Lagerfeuer gegrillt (und etwas verkohlt) und dazu eine Knacker (oder Käsekrainer, oder Bratwürste, oder nix). Das beste daran ist dann noch, wenn es zu dieser Jause frisch geerntete Tomaten, Gurken, Paprika oder sonstiges aus dem eigenen Garten gibt, das auch noch danach schmeckt, was es ist. Innerhalb von Minuten vom Beet in den Mund ist schon ein besonderer Luxus des Sommers (mit eigenem Garten).
SUMMER FEELING
Allein die Tatsache, so wenig Kleidung bei den warmen Temperaturen zu benötigen, gibt unserer Haut (dem größten Sinnesorgan) ganz andere Möglichkeiten, aktiv zu werden. Egal ob es dann ein paar frühmorgendliche Schritte barfuß in der taunassen Wiese sind (für alle die einen neumodernen Begriff dazu haben wollen, es nennt sich “earthing”) oder das kühle Wasser eines Flusses oder Sees, dass sich um deine Beine oder deinen Körper schmiegt und dich erfrischt – genieße es, deiner Haut verschiedene Empfindungen zu schenken.
Auch das Eincremen kann man in einen Akt der Selbstfürsorge verwandeln anstatt es als lästige Notwendigkeit zu betrachten. Die Haut dann im Sonnenlicht ordentlich Vitamin D produzieren lassen und dabei alle Energie aufnehmen, die uns von der Sonne geschenkt wird, kann auch sehr gemütsaufhellend wirken – so sollten wir alle (wie “Frederik” in dem gleichnamigen Kinderbuch) Sonnenstrahlen sammeln für die dunklere, trübere Jahreszeit.
Und last but not least: spüre dich in Bewegung! Egal ob das beim Wandern, Schwimmen, Radfahren oder Yoga ist: über Bewegung entwickeln wir ein besonders feines und wichtiges Gespür für uns selbst und unseren Körper und nicht zuletzt werden dabei auch reichlich Glückshormone ausgeschüttet. Sich bewegen zu können ist keine Selbstverständlichkeit und dieses Geschenk zu nützen und den eigenen Körper als Tempel der Seele in Schuss zu halten ist eine Verantwortung, die wir nehmen dürfen.
SINN FÜR EINEN TAG
Wenn du wieder mehr ins Spüren kommen magst, dann lass dich darauf ein! Wenn du magst, nimm dir vor einen Tag lang besonders auf einen Sinn zu achten – das macht es leichter, als sich auf alle gleichzeitig zu konzentrieren. Und Die meisten der oben genannten Tipps kosten nix oder sehr wenig und machen dich dennoch REICH.
Reich an Erfahrung, an Erinnerungen und an Erlebnissen von denen du selbst auftanken kannst und auch gestärkt in deine Beziehungen gehen kannst. Zudem machen viele der Tipps noch mehr Freude, wenn man sie mit lieben Menschen gemeinsam erlebt und sich darüber auch austauschen kann.
WERDE MENSCH UND STAUNE
Was uns Menschen auszeichnet und zum Beispiel von Tieren unterscheidet ist unsere Fähigkeit zu staunen. Diese Gabe dürfen wir nützen und uns selbst beschenken, uns selbst verwöhnen und uns darüber freuen, dass wir Sinne haben, die uns erSTAUNLICHe Erlebnisse bescheren und genießen können! Genussfähigkeit … so wichtig!!
Ich wünsche dir noch viele Gelegenheiten, den Sommer mit allen Sinnen zu inhalieren und
verabschiede mich in eine kleine BLOG-Sommerpause.
Lass es dir gut gehen!
0 Kommentare