Wenn er nicht mit will: 5 Wege, deinen Partner für Paarberatung zu gewinnen

6. Juni 2025

„Ich kann nicht mehr. Ich liebe ihn, aber so kann es nicht weitergehen.“

Wenn du diesen Satz schon einmal gedacht hast, bist du nicht allein. Zufriedenheit in der Beziehung entwickelt sich manchmal sehr unterschiedlich – und gelegentlich weit auseinander.

Dieser Blogbeitrag ist für dich, wenn du 

  • besser verstehen willst, warum Männer Abwehrhaltungen gegen Beratung zeigen
  • Handfeste, fundierte Kommunikationshilfen brauchst oder
  • dir einen Hoffnungsschimmer ohne falsche Versprechungen wünscht.

„Frauen jammern doch ständig nur herum“ höre ich Männer oft beiläufig sagen, „… die brauchen das, damit es ihnen gut geht.“ 

PROBLEMVULKANE in BEZIEHUNGEN

Unbequeme Wahrheit zum Einstieg. Frauen sind evolutionsbedingt anscheinend diejenigen, die Unstimmigkeiten, Disharmonie oder Konflikte in Beziehungen schneller bemerken. Sie fühlen sich verantwortlicher für das Gelingen der Paarbeziehung (nach innen), Männer beschützen eher nach außen, sagt das Gottman Institute in den USA. Daher reagieren Frauen feinfühliger und flinker, wenn das Miteinander aus der Balance fällt. Wir sind die Seismographen für zwischenmenschliche Erdbeben oder, weniger charmant (wie es die Gottmans ausdrücken): die Problemvulkane in Beziehungen.

Einladung statt Eskalation

Wir bringen an die Oberfläche, spucken aus und sprechen an wenn etwas zwischen uns nicht stimmt. Damit sind wir für unsere Partner manchmal eine echte Plage, weil wir Alarm schlagen wenn sie die Erschütterung noch nicht einmal wahrgenommen haben. Und gleichzeitig ist diese Wahrnehmung wichtig und richtig. So können sich anbahnende Probleme oft schnell behoben werden, ohne zu eskalieren.

Was aber, wenn es keine Ruck-zuck-Lösung gibt, du dir als Frau professionelle Hilfe wünscht, doch dein Partner komplett abblockt? Beratung? Therapie? Keine Chance! Bevor du verzweifelst und vor der Aufgabe, ihn zu überzeugen kapitulierst – lies, was ich dir empfehlen würde.

BERATUNGS-ALLERGIE

Männer reagieren oft erstaunlich abwertend gegenüber der Möglichkeit, sich Hilfe zu holen. Dahinter stehen ernst zu nehmende Gefühle und Befürchtungen.

  • Angst vor Schuldzuweisungen („Dann bin ich der Böse“)
  • Kontrollverlust („Da reden zwei gegen mich“)
  • männliche Sozialisation („Ich muss stark sein – Probleme löse ich allein“)
  • Fehlvorstellungen („Das ist doch nur Gefühlsduselei“)

HOW NOT TO DO IT

Versuche also erst gar nicht, 

  • ihn unter Druck zu setzen: „Wenn du nicht mitkommst, hat das hier keinen Sinn mehr!“
  • Ihn zu pathologisieren: „Du hast echt ein Problem, das solltest du dir anschauen…“
  • Ihn zu vergleichen: „Andere Paare kriegen das auch hin, reiß dich zusammen!“

So verständlich und menschlich diese Reaktionen aus meiner Sicht wären (selbst wenn du recht hast): sie bringen definitiv keine Verbesserung für eure Situation und schmälern eher die Kooperationsbereitschaft statt zu motivieren. 

Ich empfehle dir stattdessen zu überlegen, welcher Typ Mensch dein Partner ist und wie du ihn am besten abholst in seiner Welt. Wähle eine passende Formulierung und bereite dich vor, in größt möglicher Klarheit und Direktheit – ohne Umschweife – mit ihm zu reden. Hier sind 5 Wege, die du – je nach Persönlicihkeitstyp – wählen kannst. (Weitere Tipps, wie du schwierige Gespräche führst, findest du hier.)

🧠 1. Der Rationale / Logiker

Denkt in Fakten, mag klare Strukturen, will nicht „rumsitzen und über Gefühle reden“.

Formulierungsvorschlag:

„Mir geht’s nicht darum, dass wir unsere ganze Beziehung auseinandernehmen – sondern dass wir beide mal einen neutralen Blick drauf bekommen. Vielleicht hilft uns das, schneller Lösungen zu finden, statt im Kreis zu diskutieren.“

„Das ist kein Psycho-Gequatsche, sondern eher wie ein Strategiegespräch mit jemandem, der den Überblick hat.“

🛡 2. Der Stolze / Kontrollierte

Will stark wirken, hat Angst vor dem Gefühl, sich bloßzustellen oder Schwäche zu zeigen.

Formulierungsvorschlag:

„Mir ist klar, dass du kein Fan von sowas bist – und mir bedeutet unsere Beziehung so viel, dass ich nicht einfach aufgeben will. Wenn du dabei bist, zeigt mir das: Du ziehst mit mit an einem Strang, statt uns runter zu ziehen.“

„Du musst nichts preisgeben, was du nicht willst. Es reicht schon, dass du da bist und hörst, wie ich das erlebe.“

😶 3. Der Unsichere / Harmoniebedürftige

Will keinen Streit, hat Angst vor Eskalation, meidet Konflikte lieber.

Formulierungsvorschlag:

„Ich möchte nicht streiten – ich wünsche mir einfach, dass wir wieder mehr auf einer Wellenlänge sind. Vielleicht hilft es uns beiden, wenn wir Unterstützung holen.“

„Ich merk, wie oft wir aneinander vorbeireden – das tut uns beiden nicht gut. Ein Dritter kann helfen, uns wieder besser zu verstehen.“

🚪 4. Der Verschlossene / Gefühlsvermeidende

Spricht selten über Emotionen, hat wenig Zugang dazu oder Angst vor Überforderung.

Formulierungsvorschlag:

„Es geht nicht darum, dass du dich plötzlich komplett öffnen musst. Ich würde einfach gern, dass wir beide jemanden haben, der uns hilft, uns nicht dauernd misszuverstehen.“

„Du musst nicht über Gefühle sprechen, wenn du nicht willst. Es reicht, wenn du dabei bist und mit mir zusammen versuchst, unser Miteinander zu verbessern.“

🧔 5. Der Praktiker / Bodenständige

Mag Lösungen, denkt in „Was bringt das konkret?“, meidet Theorie.

Formulierungsvorschlag:

„Ich will keine Dauerthemen mehr zuhause. Ich glaub, wenn wir uns da einmal gemeinsam Hilfe holen, sparen wir uns auf Dauer eine Menge Stress.“

Wenn’s nichts bringt, lassen wir’s. Aber ich will wenigstens einmal probieren, ob das konkret was ändert.“

Und wenn er trotzdem NEIN sagt?

Erstmal: Kopf hoch, wenn es dich traurig, enttäuscht oder wütend macht. Deine Gefühle sind echt und wichtig und zeigen, dass dir eure Beziehung viel wert ist – sonst wäre es ja egal. Ich möchte dir Mut machen, folgende Tipps zu befolgen:

  • Gib nicht sofort auf sondern bleib dran! Manchmal braucht eine Idee Zeit.
  • Sprich immer wieder aus, was DU dir wünscht. Ohne ihn anzugreifen.
  • Geh zur Not auch allein. Das ist ein starkes Zeichen für Selbstfürsorge und kann auch Bewegung in das System bringen.

Silberstreif am Horizont

Wenn deine Bitten nicht gehört, deine Unzufriedenheit kleingeredet und deine Sorgen übergangen werden, obwohl du sie klar und eindeutig kommuniziert hast (und dein Partner das auch so gehört hat!) – dann frag dich ehrlich, was dich in dieser Partnerschaft hält. Wenn du hier genügend Gründe findest, sei getröstet.

Du kannst ihn ohnehin nicht zwingen, sondern nur einen Zugang eröffnen: ohne Druck, ohne Manipulation.

Denke dein Bemühen als Einladung zur Verbindung.

Und manchmal … beginnt genau dort Veränderung.


KOSTENLOSES & UNVERBINDLICHES ERSTGESPRÄCH

Die richtige Person für Beratung zu finden, ist (beinah) der wichtigste Teil!
Daher biete ich kostenlose und unverbindliche Kennenlernstunden an, wo wir schauen, ob wir “zusammen passen”.

Ihr kommt als Paar in meinen Raum (online oder in Stadl-Paura) und wir besprechen alles, was zu einer Zusammenarbeit gehört, was ihr euch wünscht und ob ich die Richtige für euch sein kann.

Dann entscheidet ihr.

Was ihr zu verlieren habt? GAR NIX,

außer einer Stunde Lebenszeit, wenn ihr etnscheidet, dass das nix wird.

(Und selbst da habt ihr eine Erkenntnis gewonnen: nämlich, dass ich es NICHT bin. Voll okay!)

Kerstin Bamminger

Hallo, ich bin Kerstin Bamminger und ich unterstütze Menschen dabei, lebendige Beziehungen zu gestalten. Tiefgründig, bedeutungsvoll und auf Augenhöhe. Hol dir hier am Blog gern Tipps und Tricks, wie das gelingen kann und lass mir gern einen Kommentar da, wenn dir etwas gefallen hat! Viel Freude beim Lesen!

6. Juni 2025

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