7 kleine Ideen für die Klimastreikwoche

20. September 2019

Gestern war der Auftakt zur Klimastreikwoche und diese Woche europäische Mobilitätswoche. Heut hab ich eine kurze Bilanz zum Thema Mobilität im ländlichen Raum und 7 kleine Ideen für den Klimaschutz für dich.

Das Thema geht uns alle an. Du kannst jeden Tag etwas tun, um das Klima zu schützen und damit deine eigene Zukunft und die Zukunft deiner Kinder. Es braucht jedeN EinzelneN. Gehen wir’s an!
Anfang der Woche hab ich ja im Rahmen der “3-Tage-autofrei” Aktion der MIVA Austria meinen Autoschlüssel abgegeben.Die Aktion dient auch dazu, die eigenen Mobilität zu überdenken und reflektieren.
Man meine, es sollte möglich sein, zumindest drei Tage ohne den fahrbaren Untersatz auszukommen. 
Dass das auf Dauer ein schwieriges Unterfangen ist (besonders im ländlichen Raum), ist mir klar, doch nachdem jeder einzelne Tag, jede einzelne vermiedene Fahrt zählt, war ich wieder dabei.

Ich hab mit dem Rad Einkaufsfahrten im Ort erledigt, bin zu Fuß (wie immer eigenltihc) mit dem Sohn zur Schule gegangen, hab für ihn Fahrgemeinschaften organisiert zum Fußballtraining und alle nicht notwendigen Fahrten einfach abgesagt. Das ist der leichte Teil der Übung.
Kniffelig wird’s meiner Erfahrung nach besonders, wenn man 1. abends Termine hat, für die es keine Mitfahrgelegenheit gibt und 2. man auf die Pünktlichkeit und Verlässlichkeit der Öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen ist.
Unsere Töchter fahren schon länger sehr fleißig alles mit dem Bus, was möglich ist. Wenn aber drei Busse bis Wels benötigt werden, einer (der ein Anschlussbus sein hätte sollen) acht Minuten verspätet kommt und einer gar nicht auftaucht, wird es zach. 

So hab ich meinen Zweitschlüssel am Dienstag zwei mal aktivieren müssen und hab sie eine kurze Strecke chauffiert, um eine noch längere zu vermeiden.
Unmöglich wird der Spaß dann, wenn man am frühen Abend einen Bus in die Heimat sucht – außer man lässt das 14-jährige Kind zweieinhalb Stunden in der Dunkelheit allein durch Wels spazieren und dann um 22.30 Uhr den letzten Bus nehmen. Also: nicht möglich, zumindest für mich.

Es braucht dringend einen Ausbau UND vor allem: eine verlässliches Funktionieren der öffentlichen Verkehrswege! Es bringt gar nichts, wenn Busse einem gerade einfahrendem Zug vor der Nase wegfahren oder verspätet kommen und nicht wissen, wie die Anschlussbusse oder Züge getaktet sind. Da hat einer die Idee, der andere geht ihn nichts an. SO wird das nix mit dem Verzicht aufs Auto. Ich werde meine Erfahrungen auch bei den OÖVV bekannt geben und Verbesserungen einfordern und ich motiviere dich dazu, dasselbe zu tun, wenn es dich betrifft. Wenn wir VIELE sind, wird sich auch was bewegen.

7 kleine Ideen für deinen ALLTAG

Ich hab hier 7 kleine Ideen, die ich selbst bereits alle umgesetzt habe – sprich, sie sind praxiserprobt – die alle das Klima schonen und für eine nachhaltigere Zukunft sorgen.

WASSER – oh du liebes Leitungswasser.

Kennst du die Freude nach dem Urlaub, wenn du endlich wieder das gute, wunderbar frische Leitungswasser von daheim hast. Leitungswasser trinken ist günstig, braucht KEINE Verpackung (Trinkflaschen haben wir ja alle ;-)!) und ist außerdem gesund. Ich hab anfangs auch noch öfter mal “was mit Geschmack” dazwischen getrunken, mittlerweile ist mir das Wasser das allerliebste. (Okay, und dann noch ab und zu ein Achtel Wein. Oder zwei.) Einfach und effektiv aber ALLEMAL! 


GETRÄNKE – Sodastream & Mehrweggebinde.

Wenn’s schon nicht das Leitungswasser sein kann, dann bitte keine Plastikflaschen. Sodastream ist eine super Möglichkeit für alle, die es gern prickelnd mögen und man kann auch Geschmacksrichtungen dazumischen (die leider auch in Plastikflaschen sind, aber wesentlich weniger Verpackungsmüll ausmachen). Wer bei den Originalen bleiben mag, der bekommt fast alles in Getränkemärkten in kleinen und daher viel praktischeren Glasflaschen, die alle Mehrweggebinde sind.

Ja, das ist mehr Schlepperei.
Ja, das ist mehr Organisationsaufwand.
Und, JA: für weniger Müll mach ich das gern! (Oder mein Mann – danke dir 😉 …!)

HYGIENE – Check dir deine Menstruationstasse.

Als mich meine Schwester vor ein paar Jahren auf die Idee brachte, dachte ich zuerst: um Gottes Willen, sicher nicht, das ist ja eklig. Nun bin ich begeisterte Nutzerin einer Menstasse und empfehle sie aus vielerlei Gründen! 11.000 Tampons, Binden, etc. die 500 Jahre (!!) nicht verrotten, können eingespart werden – PRO PERSON! Dazu kommt die praktische Handhabung, keine Haut- und Milieuirritationen, einfach sterilisieren nach der Periode … und fertig. Lebensverändernd. Für mich jedenfalls. 
Ich hab eine von ORGANICUP … da gibt’s noch mehr Infos zum Thema.


WASCHEN – Seife ist zum Waschen da.

Ja – und obwohl ich Flüssigseife immer gern mochte – es ist ein einfacher Weg, Plastik im Haushalt zu reduzieren, auf die Spenderflaschen und Nachfüllpackungen zu verzichten und gegen Seifenblöcke zu tauschen. Da gibt’s auch ganz viele tolle kleine Unternehmen, die Seifen herstellen und man kann sie auch glaub ich selbst recht leicht machen. Derweil kaufe ich gern hier und da die Seife, die wir brauchen. Als Urlaubsmitbringsel sind sie auch noch eine schöne Erinnerung beim täglichen Händewaschen!


ESSEN – ein veganer Tag pro Woche.

Zugegeben: ich mag Fleisch. Das liegt vielleicht an meinen Genen (Papa stammt aus einer Fleischerfamilie) und was ich gewohnt bin, doch auch jetzt schmeckt mir ein Kotelett vom Grill oder mal ein Schnitzel. Ich verzichte immer öfter auf Fleisch, weil ich weiß, dass das einen massiven Impact auf den CO2 Ausstoß hat und wenn ich schon Fleisch kaufe, dann nur in der Fleischbank meines Vertrauens (ja klar, die Familie ;-). Ein veganes Mittagessen pro Woche ist nicht nur eine kleine Herausforderung, sondern auch Abwechslung und gesund, dabei kaufe ich aber keine veganen Würsten oder so, sondern halte es recht einfach. Gemüse und Salat mit irgendeiner sättigenden Beilage (Erdäpfel, Reis,…). Basta. Vegetarisch geht leichter und öfter. Fleisch genießen wir gern, und seltener. 


EINKAUFEN – bring your own Gschirr.

Bei der Feinkost sind sie gewappnet! Es ist neuerdings und Gott sein Dank wieder erlaubt, das eigene Behältnis (=Gschirr) mit zu bringen und deinen Einkauf direkt in eine Dose legen zu lassen. Das geht nicht nur beim Ausräumen daheim voll schnell, sondern spart jedenfalls Müll und ist praktisch. Dass ich mit meinen vielen “privaten” Behältern und Obstsackerln die Kassiererin manchmal zur Verzweiflung bringe, halte ich aus. Jeder darf ein bisschen leiden müssen. So ist das eben.


GESCHENKE – sinnvoll schenken und verpacken.

Obwohl ich mich von Anfang an bemüht hab unsere drei Kids nicht mit Geschenken zu überhäufen, sitzen wir dennoch jetzt auf einem Berg von Spielsachen – ich könnt glatt eine kleine Spielwarenabteilung eröffnen. Gerne schenken wir allerdings gut erhaltene und nicht mehr geliebte Objekte weiter (und geben dafür ein bisschen mehr ins Sparschwein des beschenkten Kindes) und garantieren so die nachhaltige Nutzung von Spielwaren. Da lohnt es sich doppelt, in Holzspielzeug und hochwertige Spiele investiert zu haben, denn die sind halt langlebiger als laut piepsendes Plastik-Irgendwas aus China. Verpacken: geht immer in Zeitungspapier oder zumindest Packpapier, das nicht auch noch aufwändig bedruckt wurde. Eine tolle Alternative, die ich zu Weihnachten testen werde: STOFFE! Gerade zu Weihnachten ist der Verpackungsmüll oft überwältigend. Ich stelle mir schon vor, wie das wird, den Stoff fein säuberlich zusammenzulegen und für das nächste Fest aufzuheben. Was für eine Wohltat.

Natürlich ist das nur ein kleiner Auszug. Es gibt noch so viel mehr Möglichkeiten zu handeln, aktiv zu werden, Gewohnheiten zu überdenken und sich und sein Leben nachhaltiger zu gestalten.

Welche Idee hast du schon umgesetzt? Oder hast es zumindest vor? 
Stecken wir uns gegenseitig an, lassen wir uns wissen:

WIR SIND VIELE und WIR KÖNNEN ETWAS TUN!

Kommentar schreibenKommentare: 4

  • #1Helga O. (Samstag, 21 September 2019 15:05)Liebe Kerstin, was mir bei deinen Tipps fehlt:
    Autofahren – ich fahre so ziemlich alle Strecken unter einen Kilometer mit dem Fahrrad. Ja wenn das viele tun würden, wäre das phantastisch. Aber leider fahren selbst sportliche Menschen mit dem Auto zum Sport. Lg
  • #2Kerstin Bamminger (Montag, 23 September 2019 09:37)Liebe Helga, da hast du recht! Da ich im ersten Teil von 3-Tage-autrofrei berichtet hab, ist das nicht mehr bei den Tipps vorgekommen. Ich bin voll bei dir: kurze Distanzen wann immer es geht mit dem Rad fahren oder gehen ist ein MEGA guter Beitrag für die Umwelt! Cool, dass du das machst!
  • #3Doris (Montag, 23 September 2019 20:48)Beim Reis nimmst du hoffentlich regionalen Dinkelreis der nicht durch die halbe Welt geflogen ist 😉
  • #4Kerstin Bamminger (Dienstag, 24 September 2019 08:40)Hi Doris, JA – wir essen auch regionalen Dinkelreis aus Oberbuch und er schmeckt uns gut. Ich will so ehrlich sein: wir mögen aber auch den vom anderen “Onkel” und für Risotto gern mal Rundkornreis. Doch die Dinkelprodukte vom Biohof Pülzl in Roitham kann ich wärmstens empfehlen! (Werbung wegen Nennung ;-P). Danke für deine Anregung!
  • #5
Kerstin Bamminger

Hallo, ich bin Kerstin Bamminger und ich unterstütze Menschen dabei, lebendige Beziehungen zu gestalten. Tiefgründig, bedeutungsvoll und auf Augenhöhe. Hol dir hier am Blog gern Tipps und Tricks, wie das gelingen kann und lass mir gern einen Kommentar da, wenn dir etwas gefallen hat! Viel Freude beim Lesen!

20. September 2019

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