von Kerstin Bamminger | Juli 3, 2019 | Allgemein, Elternbeziehung, Gute Worte, Hilfreich, Leben
In diesen Tagen ist es wieder soweit. Unsere Schulkinder bekommen ihre Zeugnisse in die Hand gedrückt, überwiegenderweise mit Ziffernnoten, die anscheinend Auskunft über unsere Kinder geben können. Noten können vielleicht MANCHES ausdrücken, was so in einem Schuljahr von einem Kind oder Jugendlichen geleistet wird. Bei weitem aber nicht alles. So kann und möchte ich als Mama auch ZEUGNIS geben, wovon ich ZEUGin war in den letzten Monaten.
Und nein – dazu brauche ich keine Ziffernnoten.
Ich kann Zeugnis geben von der LEISTUNGSBEREITSCHAFT der Kinder. Von ihrem Willen, das Beste von sich zu zeigen und das Beste zu geben, sich gut und eifrig vorzubereiten, zu lernen, manchmal auch auswendig, weil es ein Fach oder Themengebiet ist, für das sie sich schlicht und einfach nicht interessieren (können). Auch wenn es ihnen schwerfällt, jede Lust dabei abhanden kommt und sie es trotzdem tun. Lernen, arbeiten, trainieren, üben. Nicht immer ohne elterlichen Motivationsschub, aber doch.
Ich kann Zeugnis geben von der ANSPANNUNG, die oft vor diversen Schularbeiten, Tests oder anderen Überprüfungen da war. Von der Befürchtung „es nicht zu schaffen“, der Aufgabe nicht gewachsen zu sein, trotz Vorbereitung nicht zu bestehen, von dem betrübten Ausdruck in den Augen, wenn sie an so einem Tag das Haus verlassen. Obwohl wir als Eltern keinen Druck auf sie ausüben in Bezug auf Noten. Wir sagen immer: wenn wir sehen, dass du dich bemühst und gut vorbereitest, ist die Note gleichgültig! Leider sind wir nicht die Einzigen, die hier die Latte legen. Gesellschaft, Schule, Umfeld – all das wirkt auch auf unsere Kinder.
Ich kann Zeugnis geben von der FREUDE mit der sie oft von der Schule heim kamen. Entweder weil etwas besonders lustig war, weil Lehrpersonen mit den Kindern humorvoll sein konnten, weil ihnen ein Referat besonders gut gelungen ist, weil sie Spaß mit ihren Freund*innen in den Pausen hatten (oder im Unterricht?), weil sie ihr Wissen & Können abrufen konnten oder weil zumindest der Heimweg auf irgendeine Weise amüsant war.
Ich kann Zeugnis geben von der DEMOTIVATION, die das Regelschulsystem mit sich bringt. Dass Kinder erleben, dass man sich nicht für sie interessiert, sie nicht bei ihrem Lern- oder Interessenstand abgeholt werden, exakt 50-minütig ihr Interesse tauschen sollen, sie einem verstaubten Lehrplan unterworfen sind (übrigens auch die Lehrpersonen), sich dauernd beurteilen und bewerten lassen müssen, damit dann am Ende des Jahres – aus manchmal nachvollziehbaren und manchmal auch nicht transparenten und subjektiven Prozentzahlen – eine Ziffernnote berechnet werden kann. Dass sie oft reduziert werden (müssen): auf eine Zahl.
Ich kann Zeugnis geben von der KREATIVITÄT unserer Kinder. Die einen sind kreativ beim Gestalten ihrer Mitschriften (Handlettering), beim Schmücken ihrer Federschachteln und Schultaschen, beim Entwickeln von Denkstützen, können improvisieren (wenn sie wieder mal was daheim vergessen haben) und sind erfinderisch beim Sich-selbst-ablenken-vom-Lernen. Die anderen finden allerlei kreative Gründe, warum sie HEUTE die Hausübung nicht machen können (wollen), haben Ideen, wie man den Unterricht aufpeppen könnte, malen zwar im Zeichenunterricht nur das Allernötigste, daheim dann aber zum frei gewählten Thema (Danke, Pinterest) stundenlang mit unfassbarer Begeisterung.
Ich kann Zeugnis geben von der BEGEISTERUNG, die das Verhalten einer Lehrperson und ihr Umgang mit den Kindern auslösen kann. Das kann die Begeisterung der Pädagogen sein, die in deren eigenen Unterricht rüberkommt (sonst hätte sich die Tochter nie freiwillig für die Chemie-Nachmittage angemeldet). Das kann die Zustimmung und Bekräftigung sein, wenn sie Klimastreiken gehen („Mein Herz ist bei dir!“), einer ehrlichen und persönlichen Rückmeldung, die von Herzen kommt („Du hast wirklich kluge Fragen gestellt!“) – eine Geste, vielleicht sogar nur ein Blick, der ihnen sagt: ich sehe dich als die Person, die du bist.
Ich kann Zeugnis geben von der VIELFALT der Interessen, die in einem Schulzeugnis gar nicht erwähnt werden. Von ihrem Engagement und ihrer Freude beim Tanzen, beim Fußball, beim Spielen von Instrumenten, beim Streiten und Sich-wieder-vertragen, beim Ministrieren, beim Skifahren, beim Singen, beim Fragen-stellen zu aktuellen Themen in der Politik, Klimawandel, Digitalisierung, Ernährung, Konsum, … usw. – und dass es eine Freude ist, zu sehen, dass sie – manchmal – noch nicht ganz vergessen haben, dass das Leben nicht nur aus Schule besteht.
Die ZIELLINIE ist in Sicht. Als Mama, die ihre Kinder zu eigenständigen, mutigen und selbstorganisierten Menschen wachsen lassen möchte UND sie hautnah, interessiert und gefühlvoll durch die Höhen und Tiefen eines Schuljahres begleitet – freue ich mich auf die Ferien.
Ihre Ferien sind auch ein Stück meine Ferien.
Weniger Termine, kein Leistungsdruck, kein frühmorgendliches Aus-dem-Bett-kriechen.
Schulsachen in die Ecke lehnen und erst mal durchatmen.
Zufrieden und stolz auf das vergangene Schuljahr blicken.
Die Füße hochlegen und genießen, was das Leben zu bieten hat.
Worauf schaust du am Ende eines Schuljahres zurück?
Was siehst du bei deinem Kind, was in der Schule NICHT gesehen wird?
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von Kerstin Bamminger | Juni 12, 2019 | Allgemein, Elternbeziehung, Gute Worte, Leben
Jeden Tag reisen unsere Jugendlichen dem Erwachsenensein ein Stück näher. Wann genau ist eigentlich der Übertritt? Es gibt natürlich nicht den EINEN Tag, das EINE Ereignis, den EINEN Zeitpunkt, wann es soweit ist. Es ist viel mehr ein Prozess, eine Reise … auf die wir sie in Wahrheit jahrelang vorbereiten und begleiten versuchen.
In anderen Kulturen gibt es feste Rituale, die den Kids eindeutig zeigen: „Nun gehörst du dazu, du bist jetzt erwachsen!“ Das fehlt in dieser Eindeutigkeit in der westlichen Welt. Es ist trotzdem schön und gut sich selbst einen guten Zeitpunkt zu suchen, wo man das quasi feiert. Bei uns war das am Wochenende anlässlich der Firmung (im christlichen Glauben ja das „Erwachsen-werden“) unserer Tochter.
Wir haben ihr einen „Koffer für’s Leben“ gepackt mit 15 Kleinigkeiten, die symbolisch für Dinge, Eigenschaften, Werte stehen, die wir wichtig finden. Und ihr (weiterhin) mitgeben möchten.
Die Überreichung war ein emotionaler Akt, bei dem nicht nur die unglaubliche Liebe spürbar war, die diese Beziehung trägt. Wir durften auch die Dankbarkeit zeigen, die wir empfinden für das Glück der Elternschaft.
Was wir ihr mitgegeben haben, darf ich mit dir teilen in diesem Blogbeitrag.
#kofferfürsleben #erwachsenwerden #loslassen #wurzelnundflügel #geduld #kritischergeist #lernbereitschaft #orientierung #fokus #openheart #openmind #feiern #liebeimfluss #love #flow #geborgenwachsen #bindungsorientiert #elternschaft
- GEDULDSFADEN (Faden)
- KRITISCHEN GEIST (Duden)
- LERNBEREITSCHAFT (Nüsse)
- GLAUBEN AN WUNDER (Spritzkerzen)
- DIE SINNE BENÜTZEN (Duftlicht)
- DAS LEBEN FEIERN (Prosecco)
- AUSDAUER (Batterien)
- LIEBE IM ÜBERFLUSS (Magazin „flow“)
- NICHT ALLES ERNST NEHMEN (Party-Plopper)
- ORIENTIERUNG (Kamm)
- SICH SELBST FINDEN (Spiegel)
- FOKUS (Post-it gegen das Verzetteln)
- DIE RICHTIGEN WORTE (Buchstabensuppe)
- DICH GETRAGEN WISSEN (Tragetasche)
- OFFENES HERZ / OFFENER HORIZONT (Reisepasshülle)
GEDULDSFADEN.
Dass du geduldig sein kannst, wissen wir. Es werden auch Momente kommen, wo dir die Geduld fehlt, wenn sie dir abhanden kommt und wo du merkst: mir reißt bald der Faden. Egal ob es sich dabei um eine Situation mit dir selbst handelt, oder mit jemand anderem in deinem Leben:
Wir wünschen dir einen langen Geduldsfaden.
KRITISCHER GEIST.
Diese Welt ist vielfältig, es existieren zu jedem Thema unzählige Meinungen, jede Person versucht sich die eigene Welt so zu erklären, dass es für sie/ihn angenehm und gut ist. Es möge dir gelingen, immer (wieder) kritisch zu hinterfragen, zu überprüfen, was hinter den Worten steht, wieviel Wahrheit in Aussagen steckt und vor allem, dich beim Denken auch aus deiner „Komfort-Zone“ heraus zu bewegen, viel zu fragen und manchmal unangenehmen Tatsachen ins Gesicht zu schauen.
LERNBEREITSCHAFT.
„Ich weiß, dass ich nichts weiß!“ ist ein berühmter philosophischer Satz von Sokrates, der ja schon 500 v.Chr. gelebt hat. Der Mensch weiß inzwischen viel mehr und doch ist es noch immer „NICHTS“ im Vergleich zu dem, was es zu wissen gibt. Du brauchst und sollst nicht alles wissen – weil es sowieso nicht geht.
Wir wünschen dir aber, dass du immer neugierig bleibst, dein Gehirn fütterst mit Wissen, dass du lernen als Geschenk annehmen kannst und immer wieder (große) Freude daran hast.
GLAUBE AN WUNDER.
„Alle sagten, das geht nicht. Da kam eine, die wusste das nicht und hat’s einfach gemacht.“ Wenn wir an Wunder glauben, werden Wunder geschehen. Deine größte Kraft ist deine Liebe, dein Geist, deine Hoffnung, deine Zuversicht. Egal was andere sagen: DENK immer daran: ALLES, was du dir wünscht, kann für dich möglich sein!
SINNE BENÜTZEN
Wir leben in einer sehr reizüberfluteten Welt und das wird zunehmend ärger. Wie unser Essen schmeckt, wir sich unser Körper anfühlt, welche Geräusche wir hören, alle bildlichen Eindrücke und welcher Duft in der Luft liegt … all das nehmen wir oft nur mehr am Rande wahr. Wir wünschen dir, dass du deine Sinne nützt um das Leben besser genießen zu können und auch, um im Hier und JETZT anzukommen. Und wenn dir mal das Leben stinkt, haben wir auch eine Idee.
DAS LEBEN FEIERN.
„Feiern“ ist derzeit ein häufig verwendetes Wort in der Jugendsprache. Und ein wesentliches Element, das den Alltag unterbricht, ein Ereignis hervorhebt, eine Leistung würdigt, in dem man Freude teilt und sich am eigenen Leben erfreut. Dadurch zeigt man auch, dass man dankbar ist für sein eigenes Leben und das ist auch sehr christlich – nicht umsonst ist auch der heutige Tag ein Fest.
AUSDAUER.
Oft werden wir als „Wegwerfgesellschaft“ bezeichnet, als schnelllebig mit kurzer Aufmerksamkeitsspanne. Auch die Vielfältigkeit der Aufgaben, die zu tun sind – oder, die wir tun möchten, zehrt oft an unseren Energien, schafft uns, laugt uns aus, wir laufen im roten Bereich – Stromsparmodus, da geht nicht mehr viel.
Dass du immer wieder deine Batterien aufladen kannst – und vor allem: dass du lernst, WAS deine Batterien wieder auflädt, das wünschen wir dir von Herzen.
LIEBE IM ÜBERFLUSS.
Ohne Liebe ist alles Nichts. Dein Leben ist und war schon immer voller Liebe, allem voran der Liebe in der Familie. Du wirst hinausgehen in die Welt und deine eigenen Erfahrungen mit der Liebe machen. Wie singt Sarah Connor in „Vincent“: “ … ich kann nicht mehr denken, ich glaub ich hab Fieber, was wenn mein Herz zerbricht?“ Liebe braucht vor allem zwei Dinge: erstens, die Erfahrung bereits geliebt zu sein – bedingungslos, genau so wie man ist. Und zweitens: MUT, das eigene Herz zu öffnen, Liebe in die Welt zu lassen, sich darauf einzulassen um diese große Kraft Pilotin in deinem Leben sein lassen zu können. Dass du den FLOW von Geben und Nehmen spüren kannst, das wünschen wir dir.
NICHT ALLES ERNST NEHMEN.
In einer Leistungsgesellschaft – und du bist ja schon mittendrin – wird vor lauter Anforderungen oft der Druck groß. Eine bessere Note, Ideale wie Körper aussehen sollen, Klischeebilder über weibliche und männliche Attribute, Vorgaben von Lehrerinnen oder Vorgesetzten, gesellschaftliche Etikette. All das kann einem manchmal ganz schön den Spaß verderben und dann ist es wichtig, an eines zu denken: das Leben soll auch Spaß machen, denn zu Tode gefürchtet ist auch gestorben. Also: wenn dich die Ernsthaftigkeit mal nervt, streu Konfetti!
ORIENTIERUNG.
Die Welt ist groß und gleichzeitig kleiner geworden. In allen Möglichen Bereichen gibt es unzählige Wege, wie man ans Ziel kommt. Sich umschauen, die Welt wahrnehmen – dann dich selbst darin wahrnehmen – und danach Entscheidungen treffen, möglichst frei von kurzfristigen Trends, von medialem Einfluss – geprägt von deinem inneren Weg, den DU mit DEINEN Talenten und Fähigkeiten gut gehen kannst und möchtest.
Und wenn du auch mal ganz durcheinander bist und nicht mehr weißt woher und wohin, nimm dir Zeit, sei achtsam und entwirre die Verknotungen langsam.
SICH SELBST FINDEN.
Dazu muss man sich erst mal selbst suchen, denn das Finden ist etwas, was ein ganzes Leben andauern kann und darf. Wir wünschen dir, dass du mit dir selbst geduldig bist, neugierig darauf, was (noch alles) in dir steckt und dass du dich selbst gut in den Spiegel schauen kannst. Dass du darin eine Person siehst, die dir gefällt – innen und außen. Dass du dich gut findest, wie du eben bist. Und da werden auch mal Dinge sein, die dir weniger gut gefallen. Bleib dir treu, sei authentisch mit deinen Meinungen, Gefühlen und Bedürfnissen und schau gut auf dich selbst. Du bist der wichtigste Mensch in deinem Leben.
FOKUS.
Ein Ziel haben. Oder mehrere. Das ist für viele Menschen der Grund für ein freudvolles Dasein. Wissen, was man kann (und was vielleicht eher nicht) – einen guten Plan haben. Mit allen Ablenkungen, die so auf unserem Lebensweg und vor allem im Alltag liegen und bereit stehen, verlieren wir oft die Konzentration. Da noch ein Snap, hier noch eine WhatsApp, schnell Insta checken und ein bisschen YouTuben … so unterhaltsam und manchmal auch interessant die Einflüsse – besonders der digitalen Welt – auch sind: es nimmt uns oft den Fokus für die Dinge, die uns tatsächlich wichtig sind. Gegen das Verzetteln und für das Hervorheben des Wichtigen haben wir was für dich.
DIE RICHTIGEN WORTE.
Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Worte.
Achte auf Deine Worte, denn sie werden Handlungen.
Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten.
Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter.
Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal. (Talmud)
Deine Gedanken kann man nicht sehen, aber so wie sie eine große Kraft haben, haben es auch deine Worte. Sie bleiben nur Hüllen, wenn deine Handlungen nicht dazu passen. Dein Gesagtes sagt oft mehr über dich aus, als über das worüber du sprichst. Sprache ist mächtig und ein Werkzeug, dass du jetzt schon gut bedienen kannst. Wir sind felsenfest überzeugt und wünschen dir diese Gewissheit auch: dass du immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort bist, das Richtige sagst und das Richtige tust. Und alles wird gut.
DICH GETRAGEN WISSEN.
Manchmal mutet einem das Leben ganz schön viel zu. Das fängt an bei heftigen Schularbeiten- und Testwellen, bei zugepflasterten Terminkalendern, bei hohen Anforderungen, denen man gerecht werden mag, bis hin dazu, dass man wirklich schwere Dinge erlebt. Der Tod eines Menschen, eine Krankheit, ein Unfall, ein Schicksalsschlag.
Mögest du in deinem Leben – durch uns Eltern, deine wunderbare Patin, die Familie oder andere Personen – stets das Gefühl haben getragen zu sein. Vor allem aber trägt dich der gütige Gott, der dir Vater und Mutter ist und auf den du dich verlassen darfst. Und der dir sagt: DO NOT worry.
OFFENES HERZ / OFFENER HORIZONT.
Jeder von uns lebt über weite Strecken in seiner „Blase“ – wir sehen dasselbe, hören von denselben Leuten, lesen ähnliche Inhalte oder Bücher, bewegen uns in einem kleinen Radius.
In Zeiten, wo öffentlich Angst und Unsicherheit geschürt wird gegenüber Fremdem und Neuem, dem „Anderen“ – ist es wichtig, über den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen. Längere Tische zu bauen. Den Horizont zu weiten. Und Herzen zu öffnen.
So kann auch das GUTE zu dir kommen, du wirst MUTIG und machst ERFAHRUNGEN (postive und negative), kannst DEMUT lernen und manchmal verschieben sich auch PRIORITÄTEN, sodass man sich neu ausrichten kann, sich wieder ZIELE setzt und freudvoll und gelassen und vor allem voll Zuversicht den eigenen WEG gehen kann.
Wo auch immer du hingehst, was auch immer du tust.
Hier sind wir und bleiben deine offene Tür und sind unglaublich dankbar und stolz, DICH als unsere Tochter bekommen zu haben.
Als wir fertig waren mit „packen“ kamen noch so viele andere gute Ideen, was noch da rein passen könnte. Wir haben ja noch zwei Kids, denen wir auch ihre Koffer packen werden, da ist dann noch Luft für neue Ideen.
Ich bin aber neugierig: WAS fällt dir noch dazu ein?
von Kerstin Bamminger | Apr. 26, 2019 | Allgemein, Frauenstärke, Gute Worte, Leben, Selbstfürsorge
Leben ist ja Veränderung, ständiger Wandel und immer wieder Lernen. Du lernst dich dabei von verschiedenen Seiten kennen, entdeckst Eigenschaften, die du vorher nicht kanntest und überrascht dich wahrscheinlich öfter selbst, wie und was du alles schaffst.
Im Besondern wird das bewusst durch das MAMAsein. Wenn du in diese „neue Rolle“ schlüpfst, bzw. sie dazu bekommst zu deiner Rolle als Frau, Partnerin, Tochter, Kollegin ,…. hast du schon allerhand Fähigkeiten erworben, Kompetenzen in verschiedensten Bereichen, kennst dich als Persönlichkeit und bist im besten Fall auch noch zufrieden damit.
Nun wird die Rolle als Mama noch mehr in dir zum Vorschein bringen. Noch mehr als du jemals zu träumen gewagt hast. Und eins sei gleich verraten: es sind nicht nur positive Facetten.
Es ist okay, ja WUNDERBAR, sich zu verändern, sich zu entwickeln und anders zu werden (ich finde den Wunsch „Bleib, wie du bist!“ ja geradezu katastrophal, auch wenn er meist nett gemeint ist). Es ist sich zu hinterfragen und reflektiert zu sein, neugierig zu bleiben und vor allem dich immer wieder selbst zu überraschen mit allem, was da aus dir heraus kommt.
Was du denkst.
Wie du fühlst.
Was du brauchst.
Wie du handelst.
Was du kannst.
Mit einer Hand kochen? Kannst du.
Monatelang keine Nacht durchschlafen? Kannst du.
Unpünktlich (oder gar nicht mehr) bei einem Termin auftauchen? Kannst du.
Stillend durchs Haus laufen, weil das Ältere gerade aufs Klo muss? Kannst du.
Mit einem Fuß die Wippe außerhalb der Dusche schaukeln, während du dich wäscht? Kannst du.
Noch mehr Wäsche waschen, diese nicht bügeln und trotzdem anziehen? Kannst du.
Eiskaltes Essen gut finden, weil es zumindest Essen ist? Kannst du.
Einen Wutanfall über den mit Tomatensaft dekorierten Hochfloorteppich bekommen und durch ein Lächeln und ein kleines Wort der Dekorateurin versöhnt werden? Kannst du.
Das „Gemälde“ des Zweijährigen an der frisch gestrichenen Wohnzimmerwand einrahmen statt es zu übermalen oder abzuwischen? Kannst du.
Unendliche Liebe zum Kind spüren und gleichzeitig so erledigt sein davon? Kannst du.
Deine Grenzen verschieben was Toleranz, Geduld, Ausdauer, Freude, Liebe usw. betrifft? Kannst du.
Und wirst du.
Mama sein ist oft schwierig, herausfordernd, ermüdend, nervtötend und zermürbend – und es ist auch belebend, lustig, einfach, herzerwärmend und interessant.
Es zeigt dir jeden Tag ein Stück mehr, wer du bist.
Es zeigt dir jeden Tag ein Stück mehr, was du kannst.
Es zeigt dir jeden Tag ein Stück mehr, wofür du stehst.
Was hast du schon gelernt?
Wo hast du schon deine Grenzen verschoben?
Wenn du es teilen magst, bitte gern in den Kommentaren …
von Kerstin Bamminger | Dez. 24, 2018 | Allgemein, Gute Worte, Leben, Selbstfürsorge
Ich mache mir oft so viele Gedanken, dass ich wünschte, ich würd so etwas wie einen „AUS“ Schalter irgendwo an mir entdecken. Zu Weihnachten geht mein Kopf meist schon lang vor dem Fest über.
Vielleicht liegt es auch daran, dass ich mir denke: irgendwie passt da was nicht zusammen. Ich höre, lese und sehe es: die stillste Zeit im Jahr. Nur anfühlen … anfühlen tut es sich für mich nicht ganz so. Da gibt’s irgendwo einen Kurzschluss zwischen Herz und Hirn. Zwischen dem, was geredet wird und dem, was gelebt wird. Ich ertapp mich ja selbst auch dabei.
Manchmal, denk ich mir, wär mir der Dezember anders lieber….
Lieber langsamer als noch schneller.
Lieber einfacher als noch glamouröser.
Lieber weniger als noch mehr.
Lieber leiser als noch lauter.
Lieber dunkler als überbeleuchtet.
Lieber kritischer als unreflektierter.
Lieber menschlicher als berechnender.
Lieber ehrlich als überspielt.
Ich suche noch nach meiner Leichtigkeit vom letzten Jahr. Heuer braucht es meine besondere Bemühung, damit sich Weihnachten als Gefühl stimmig ausbreiten kann. Es braucht ein genaues Hinschauen, auf das, was mich Mensch werden lässt.
Ein langsamer Spaziergang statt meinem gewohnt flotten Gehtempo.
Eine einfache Geschenkverpackung aus Zeitungs- oder Packpapier statt Funkelweihnachtspapier.
Eine Sorte weniger Kekse backen und der Vorsatz, den Magen „nur“ zu 80% voll zu essen statt dem Überessen.
Eine paar stille Minuten am Tag mit Nichtstun füllen, mit Atmen, mit Yoga …und das Gedankenkarussell anhalten.
Eine Rorate besuchen, in einer dunklen Kirche, lediglich erhellt von Kerzenlicht in Laternen statt überbeleuchteten Innenstädten.
Ein Geschenk, das gleichzeitig einen guten Zweck unterstützt statt dem nächsten unnötigen Ding.
Ein ehrliches Wort hören und aufnehmen, auch wenn es nachdenklich macht statt Friede-Freude-Eierkuchen.
Weihnachten ist eigentlich kein Fest im Außen.
Weihnachten kann es nur IN uns selbst werden.
In den langsamen, einfachen, leisen Dingen & Begegnungen.
Wir dürfen sie zulassen und dafür sorgen, dass sie einen Platz hat in unserem ach so eiligen Leben bekommen.
Dann beruhigen sich vielleicht auch die Gedanken, ziehen vorbei.
Wie gelingt es dir, DEIN Weihnachten zu spüren?
Falls du dazu Gedanken übrig hast, weil du dir auch zu viele gemacht hast … immer her damit! Das ist auch ein Weg, sie „los zu werden“ 😉
Ich wünsch dir von Herzen, dass du DEIN stimmiges Weihnachtsfest erlebst, mit den Menschen und Dingen, die für DICH wichtig sind.
Wo du ganz Mensch sein kannst.
Dein Kopf herrlich frei wird.
Und dein Herz sich öffnet.
von Kerstin Bamminger | Dez. 24, 2017 | Allgemein, Gute Worte, Leben, Selbstfürsorge
GEFUNDEN …
… in der so berührenden & stärkenden Weihnachtskarte, die unverhofft in meinem Postkasten lag.
… in der unaufgeräumten Wohnung der Mama, der die Kinder wichtiger sind als das Putzen.
… in der Freude darüber, dass mein Liebster nach drei Wochen Reha wieder Tisch und Bett mir mir teilt.
… in den vielen Aufträgen, die ich in den letzten Tagen für 2018 bekommen hab.
… in der schweißtreibenden Yogastunde, die mich aus meiner Komfortzone lockt und doch näher zu mir selber bringt.
… in den leuchtenden Augen des Kindes, das mir erzählt wie kunterbunt das Christkind aussieht (und nicht, wie ich mir einfältigerweise dachte, ganz weiß und golden ist)!
… im Verhalten unserer 13-jährigen Tochter, die alle vorrätigen Lebensmittel auf ihre Herkunft untersucht, weil sie Produkte von ausbeuterischen und grausamen Konzernen nicht weiter haben will.
… in unseren drei Kindern, die das Wohnzimmer seit Tagen (praktisch) spielzeugfrei halten und somit Platz machen für das Christkind (… jaja, und den Baum und die Geschenke!)
… im Bemühen der lieben Lehrerin, geballte Wertschätzung für ihre Kollegin zu sammeln um sie dann zu verschenken.
… im herzhaften Lachen, das mich packt, weil ein 4-jähriger ein lustiges Video über das Handy der Mama an das halbe Adressbuch verschickt.
… in dem wunderbaren Geräusch von knirschendem Schnee unter meinen Schuhen, das ich zumindest schon einmal im Advent gehört hab.
… in meinem Mut, mir die Zeit für eine morgendliche Laufrunde zu stehlen.
… in der Initiative des Ehevorbereitungs-Kollegen, der mir ein Radio Interview ermöglicht hat.
… im Lächeln der über 80-jährigen Nachbarin, die sich einfach freut, wenn wir ihr beim Vorbeigehen zuwinken am Weg zur Schule.
… im humorvollen und feinsinnigen Weihnachtsmail einer befreundeten Familie, das mich jedes Jahr (wieder) zum Schmunzeln bringt.
… beim gemeinsamen Singen adventlicher Lieder: im Chor, in der Familie, im Altersheim, …
… in öliger „Freude“ (JOY), die mir geschenkt wurde …
… in philosophischen Gesprächen während der Autofahrt zur Yogastunde …
… in der Bethlehemkerze (oh, Kindheitserinnerung!), die mir meine Mama geschenkt hat und den Gedanken, die mich begleiten, wenn ich sie entzünde.
… in den Liedern, die ich höre und die mir eine Gänsehaut bescheren.
… in meiner Vorfreude auf den Mädelsabend.
… im DA-sein und SO-sein der tollen Frauen, die mein Leben bereichern, manche näher, manche ferner, durch persönlichen Kontakt oder eine einfache Text (oder Sprach-) Nachricht.
… in meiner Dankbarkeit, dass DU Teil meiner Welt bist, egal in welchem Zusammenhang.
… diese Liste ist unendlich.
Weihnachten ist DA.
Wo Menschlichkeit ist, Dankbarkeit, Achtsamkeit, Freude, Staunen … Liebe.
DU brauchst es nur zu entdecken.
Mein Weihnachten hab ich schon gefunden.
Und, wo hat sich DEINS versteckt?
Menschliche, weihnachtliche & lebendige Grüße, deine Kerstin
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