Umgang mit TOD und TRAUER

Umgang mit TOD und TRAUER

Wenn Kinder mit Tod und Trauer in Berührung kommen, sind die begleitenden Erwachsenen fast immer mit betroffen, was die Situation irgendwie erschwert. In einer Phase, wo man selbst wie vernebelt da steht und Unterstützung brauchen kann, sind Eltern auch noch gefordert, ihre Kinder gut zu begleiten.

Ob Kinder anders trauern als Erwachsene, welche Möglichkeiten wir in der Trauerbegleitung als Eltern haben und was man vermeiden sollte – all das hab ich in einem Gespräch mit Trauerbegleiterin Petra Maria Burger erfragt. Und hier für dich zusammen gefasst.

ERFOLGREICH AUSGEBLENDET 

Ich geb’s zu: der Tod und die Trauer haben in meinem Leben – selbst als Erwachsene – bisher relativ wenig Platz eingenommen. So wie es bei den meisten Menschen ist, kommen die beiden plötzlich und meist unerwartet zu Besuch und bringen diese unerträgliche Schwere. Sie rücken aber immer meine Prioritäten zurecht, wofür ich dann doch wieder dankbar bin. Doch wenn Kinder trauern, ist manches noch mal anders.

EXPERTIN FÜR LEBENSWENDEN

Da ich selbst keine Fachfrau in dem Bereich bin, hab ich mir Know-How von einer Expertin zu dem Thema geholt. Petra Maria Burger ist Begleiterin für LebensWENDEN und ist in dieser Funktion auch als Trauerbegleiterin mit dem Tod öfter befasst als ich. Hier liest du, was wir ganz allgemein über’s Trauern besprochen haben und was es da bei Kindern zu beachten gilt.

ZWISCHEN TOD und TRENNUNG / VERLUST

Wenn Kinder trauern, hat das nicht immer zwangsläufig mit dem Tod eines Menschen zu tun. Für junge Kinder sind Verlust und Trennung oft ebenso schmerzhaft, weil ihnen bis zum Alter von 3 Jahren der Zeitbegriff fehlt. Sie leben völlig im Moment und unterscheiden nicht zwischen lebendigen und leblosen Dingen in ihrem Leben. Sie trauern auch um das verloren gegangene Lieblingsstofftier. Der Tod ist für sie wie eine kurze Abwesenheit von jemandem, etwas Vorübergehendes. Das ändert sich im Grunde nicht wesentlich bis zum Alter von 6 Jahren, wo Kinder immer noch die Idee haben, “ewig” zu leben. Das dürfen wir Erwachsene in Erinnerung behalten.

ZWISCHEN REALITÄT, FANTASIE und PHILOSOPHIE

Im Grundschulalter lernen Kinder langsam zwischen Realität und Fantasie zu unterscheiden, der Verstand schaltet sich bei dem Thema ein und der Tod wird oft personifiziert (“Der schwarze Mann”, “Teufel” ,…). Da können natürlich große Ängste entstehen, denen sie auch mit forschenden Fragen rund um das Sterben begegnen und alles genau wissen wollen. Erst später tauchen Sinnfragen (“Was ist der Sinn meines Lebens?”) auf und spirituelle Dinge (“Was kommt nach dem Tod?”) wollen besprochen werden. Sie erleben und gestalten oft schon bewusster ihren Trauerprozess.

WIE REAGIEREN KINDER?

Kinder können zwar je nach Entwicklungsstand nicht alles begreifen, doch sie zeigen dennoch Reaktionen – selbst wenn sie nicht “verstehen”, was da gerade passiert. Das kann alles sein:

  • Rückschritte in der Entwicklung (wieder Schnuller brauchen, einnässen, mehr Einschlafbegleitung benötigen,…)
  • Verhalten kann sich verändern (vor allem Gewohnheiten beim Schlafen, Essen, beim Rückzug,…)
  • Gefühle dringen heftiger an die Oberfläche: sie sind zornig, wütend, aggressiv, unruhig, ängstlich, ..
  • Ängste können auftauchen: vor Trennung, Abschied, Einschlafen, …
  • Fragen werden gestellt: Warum ist Oma gestorben? Wo ist sie jetzt? Kommen die Regenwürmer? 

Wichtig zu wissen ist: es gibt keine “richtigen” oder “falschen” Reaktionen in der Trauer. So wie Kinder individuell sind, ist es richtig – so lange sie niemandem (sich selbst oder anderen) damit schaden. Die Trauer nimmt einen Platz in der Beziehung zwischen Eltern und Kindern ein. Diesen Platz dürfen wir als Erwachsene würdigen und betreuen. Und unsere eigene Trauer dabei leben. 

Wie kann man also Trauer von Kindern begleiten?

MIT…

… HÄNDEN

  • ins Tun kommen, besonders, wenn Kinder verschlossen sind
  • etwas gestalten (eine Kerze verzieren mit Farben oder Dingen, die es an den verstorbenen Menschen erinnern, eine Zeichnung machen oder einen Brief schreiben,…)
  • einen Raum schaffen: eine Ecke in der Wohnung mit Erinnerungsstücken, Fotos einrichten
  • zum Grab gehen, Blumen hinbringen, Kerzen anzünden, …
  • alle Sinne mit ein beziehen um zu begreifen (Gerüche als Erinnerungen einordnen, das Lieblingsessen des Verstorbenen kochen, den Klang der Stimme auf Videos etc. anhören…)
  • sich halten und aushalten. Und sich gegenseitig trösten, um zu trösten! (NICHT: um das Weinen, traurig sein, … zu stoppen!)
  • begreifen: der Sarg ist wichtig, um den Tod zu begreifen, das gelingt “nur” mit der Urne schwerer

… GEFÜHLEN

  • nicht nur über den verstorbenen Menschen reden, sondern darüber, wie ich mich dabei gefühlt hab, als wir das mit ihm / ihr erlebt haben
  • gleichzeitige Gefühle bei Kindern zulassen: sie sind dazwischen auch fröhlich, ausgelassen und lustig. Das ist natürlich und braucht erwachsenes Verständnis, weil wir diese Emotionen eher “hintereinander” erleben.
  • teilhaben lassen! Auch wenn Kleinkinder nicht verstehen, was da beim Verabschieden (Begräbnis, Leichenhalle,..) passiert: wichtig ist das Gefühl, Teil des Familienverbandes, des “größeren Ganzen” zu sein! 
  • gemeinsam schweigen können und einfach fühlen, wenn die Worte fehlen (“Ich weiß nicht, was ich sagen soll” – immer noch besser als ausweichen oder Kontakt vermeiden).
  • das Kind abholen, wo es ist: Wem öffnet es sich, wem vertraut es?
  • feinfühlig sein und auch nachfragen “Was brauchst du jetzt (von mir)?”

… WORTEN

  • Worte finden für das Gefühl und es benennen – bei sich selbst (es dem Kind vorleben) und beim Kind selbst (es unterstützen mit der Sprache)
  • im Gespräch bleiben, Erinnerungen austauschen und aufleben lassen 
  • Geschichten erzählen, die man mit dem gegangenen Menschen erlebt hat
  • dabei den Namen des verstorbenen Menschen aussprechen
  • sich mutig den Fragen des Kindes stellen, aufrichtig beantworten UND
  • mutig Fragen stellen (“Kannst du schlafen? Magst du darüber reden? Weinst du dich in den Schlaf?”)
  • Anteilnahme AUCH dem Kind gegenüber zeigen “Es tut mir Leid, dass dein Opa gestorben ist!” (Sie nicht einfach übergehen!)

… VERSTAND

  • naturwissenschaftliche Erklärungen liefern für ältere Kinder (“Ja, wir bestatten den Körper, der wird verwesen.”)
  • auch absurde Fragen beantworten: Kommen da jetzt die Regenwürmer? (“Da drin leben Regenwürmer und ja, die machen alles wieder zu Erde, auch den begrabenen Körper.”)
  • jede Veränderung als natürliche Reaktion auf Verlust anerkennen
  • aufmerksam sein, wenn Jugendliche im “Netz” trauern – sich dafür interessieren und nachfragen! (“Hast du schon Erfahrungen geteilt im Internet? Wo machst du das? Möchtest du mich teilhaben lassen?”) Trauer kann dort leicht missbraucht werden, weil Kinder und Jugendliche in dieser sensiblen Phase besonders empfänglich für die tröstenden Worte sind, die dort gespendet werden können.

… VORSICHT

  • “Opa schläft jetzt für immer.” Bitte das Wort “schlafen” raus halten! Das könnte Auswirkung auf das Schlafverhalten haben und Ängste schüren!
  • “Das erste Jahr ist das Schlimmste!” oder “Es wird leichter werden!” Das weiß man nicht, also bitte NICHT sagen. Manchmal bleibt eine Resttrauer für das Leben lang da.
  • “Oma ist im Himmel und sitzt auf einer Wolke!” – bitte den Kindern nur sagen, wovon man selbst überzeugt ist! Die spüren sonst diese Ungewissheit! “Er lebt weiter in unseren Erinnerungen, wenn wir von ihm sprechen, einen Geruch mit ihm verbinden, …!”
  • nicht gleich ein verstorbenes Haustier “ersetzen”, wenn es gestorben ist – auch darum trauern!
  • ganzes Haus als Erinnerungszone zu gestalten, erschwert die Trauer! 

… HILFE

  • annehmen, wenn möglich & zumutbar: Kinder von Freunden abholen / betreuen lassen – schafft Auszeiten für Kind und Eltern!
  • anbieten, wenn du jemanden kennst, der trauert: 
    • “Was brauchst du in dieser Situation?”
    • “Ich hab mir gedacht, ich bring euch etwas zu essen / Kuchen / Obst … vorbei, wär das was für euch?”
    • “Was kann ich jetzt gerade für dich tun?”
  • suchen, wenn man als Elternteil überfordert ist; besonders bei Verlust des Elternteils – es gibt Trauergruppen, Rainbows, … wo man Unterstützung und Entlastung bekommt

UNBEGREIFLICH TRAURIG

Was für Kinder auch sehr schwer zu begreifen sein kann, ist das Thema Fehlgeburt. Wenn sie (direkt oder am Rande) mitbekommen, dass die Mutter eine Fehlgeburt erlebt, heißt es achtsam sein. Das Kind hat zwar vielleicht noch keine Bindung zum Ungeborenen aufgebaut, spürt aber die Trauer der Eltern über den Verlust und hat Fragen. Da kann es heilsam sein, klare Worte zu finden und das unbegreiflich Traurige auszusprechen …

  • “Wir hätten uns schon so gefreut, noch ein Baby zu bekommen. Darum sind wir so traurig.”
  • “Es scheint, als war es nicht gesund genug, um zur Welt zu kommen.”

Auch ungeborene Kinder dürfen ihren Platz im Familiensystem erhalten, gesehen und geehrt werden. Man kann einen Platz in Natur oder Garten für das Kind finden, eine Gedenkstätte für Ungeborene aufsuchen oder zum Beispiel auch ein Schifferl aus Naturmaterial basteln und es in einen Bach oder Fluss setzen. Und das Leben ziehen lassen. Empfehlung: aufmerksam hinhören, welche Fragen das Kind stellt. Diese (und nicht mehr) beantworten – aufrichtig und ehrlich, in kindgerechter Sprache. Dann wird es nicht überfordert von erwachsenen Antworten.

DEN WEG GEHEN

Abschließend kann man sagen: Trauer ist keine Krankheit, sondern ein Weg und somit Teil des Lebens. Man muss nach einem Verlust, wobei der Tod die endgültigste Form ist, nicht gleich wieder “funktionieren” wie immer, es darf dauern, bis man in der neuen Lebenssituation angekommen ist. Das Familienmobile wackelt heftig, wenn jemand verstirbt. Diese Unsicherheit und Bewegung macht sich in jedem System auf seine Art bemerkbar. Es ist anstrengend, aufreibend und Kräfte zehrend, sich dem Prozess zu stellen. Für Kinder und Erwachsene.

“Trauer ist Teil des Lebens. Sie ist Liebe, die über den Tod hinaus reicht. Nehmen wir sie an.”

Petra Maria Burger

Dieses Zitat ist für mich ein Schimmer der Hoffnung, ein Zeichen, dass wir trauern sollen und dürfen. Dass unsere Verstorbenen einen würdigen Platz verdienen und wir sie in den unterschiedlichsten Dingen des Lebens ehren dürfen.
Und für sie weiter leben.
Jeden Tag als Geschenk annehmen.
Und dankbar bleiben für all das Gute, was wir durch sie und mit ihnen im Leben erfahren haben.

7 Wege, um Seelische Gesundheit zu fördern

7 Wege, um Seelische Gesundheit zu fördern

Kaum jemals in der Geschichte stand unsere körperliche Gesundheit so im Fokus wie in den letzten eineinhalb Jahren. Oder soll ich sagen: das nicht-vorhanden-sein-eines-einzlenen-Virus mit mittlerweile nervigem Namen. Als Mensch, der im psychosozialen Bereich tätig ist, wird mir immer deutlicher bewusst (und nicht nur mir): diese Gesundheitskrise hat viele Gesichter. Und sie trifft die Jüngeren härter als Erwachsene. Mit Angststörungen, zwanghaftem Verhalten, psychischen Diagnosen. 

TRIAGE AM LAUFENDEN BAND

Vor dem März 2020 wusste wohl nur medizinisches Personal, was “Triage” bedeutet. Dass man medizinische Hilfeleistungen bei Ressourcenknappheit priorisieren muss. Heißt soviel, wie: nicht alle bekommen Hilfe, die sie brauchen. Glücklicherweise haben sich nicht alle Horrorszenarien eins zu eins erfüllt. Doch nur weil auf Intensivstationen nicht wie prophezeit trainiert wurde, heißt das nicht, dass wir davon verschont sind. Kinder- und Jugendpsychiatrien sind nämlich längst übervoll und triagieren am laufenden Band. Und nur weil die Kinder nicht wie die Fliegen umfallen, nimmt die Politik das recht geduldig hin.

DA KANNST DU LANG WARTEN

Ich finde es einen Verrat an den nächsten Generationen, wie wir gerade mit ihnen umgehen und bedauere zutiefst, was ich in meiner Arbeit zu sehen bekomm. Ich bin auch überzeugt, dass wir diese Rechnung noch teuer zahlen werden dürfen. Viele Kinder und Jugendliche haben in den letzten Monaten traumatisierende Erfahrungen gemacht. Auf öffentliche Hilfe kann man hierzulande leider sehr lang warten. Also ist es wieder mal an uns Eltern, auch die seelische Gesundheit unserer Kinder mit zu bedenken und sie zu fördern. 

WAS ELTERN TUN KÖNNEN

Die gute Nachricht ist: wir tun dabei nicht nur was für unsere Kinder, sondern auch für uns selbst. Weil hier gilt, was für fast alles in der Erziehung gilt: sie machen’s uns sowieso nach. (Die Frage, warum die Mehrheit der Kinder hier sehr, sehr “spezielle” Essenvorlieben hat, klären wir ein anderes Mal.)
Anyways: wenn du die seelische Gesundheit deines Kindes stärken möchtest, dann mach das am besten, in dem du es VORlebst und -zeigst, wie es geht. Hier und heute beschreib ich ein paar Wege, die du dabei beschreiten kannst.

Erster Weg: Zeit für Pausen
Wer mich und unseren Familienkalender (aus Erzählungen) kennt, der weiß: wir sind sehr oft ziemlich verplant, die Kinder zur gleichen Zeit in alle Himmelsrichtungen verteilt und es gibt  immer was zu tun. Dennoch achte ich sehr darauf, dass ich mir und die Kinder sich Pausen nehmen und benenne diese auch. Eine Pause kann sein:
+ 10 min auf dem Sofa mit und auch mal ohne Bildschirmgerät
+ 20 min Bewegung draußen oder dösen in der Hängematte
+ 30 min quatschen und von der Seele reden oder sich zurückziehen und allein sein

Zweiter Weg: Frieden mit dir selbst schließen
Wir alle und auch ich haben unsere Makel und Schwächen. Ich kann mich allerdings entscheiden, ob ich mich deswegen permanent miserabel fühle, oder Frieden mit mir schließe und sag: ja. So bin ich auch. Wenn wir auch unsere Schattenseiten besser akzeptieren und integrieren können, schauen wir nicht nur freundlicher auf uns selbst – dieser Blick gelingt uns vermutlich auch bei anderen besser.

Dritter Weg: Gefühle anerkennen
Das ist so ähnlich wie mit unseren kleinen Unvollkommenheiten. Gefühle sind nun mal, wie sie sind. Meist suchen wir sie uns nicht bewusst aus. Sie zeigen einfach an, wie es gerade um unsere menschlichen Bedürfnisse bestellt ist. Wenn wir also grauenhafter Laune sind, brauchen wir das noch nicht gut zu finden. Aber anerkennen, dass das sein darf, weil wir zu müde, hungrig, überlastet, gekränkt, energielos, beleidigt, allein, frustriert der sonst was sind: das dürfen wir schon. Und es bedeutet nicht, dass wir auch augenblicklich eine Lösung für das “Problem” haben. Anerkennen ist ein wichtiger und großartiger erster Schritt. Wir sagen uns damit: “Ich bin richtig, so wie ich mich fühle.”

Vierter Weg: offene Haltung
Gerade jetzt, wo Gesellschaftsgruppen gespalten und (bewusst) gegeneinander ausgespielt werden, ist es wichtig, aus dieser Dynamik bewusst auszusteigen. Eine offene, respektvolle Haltung gegenüber anders denkenden, fühlenden oder handelnden Menschen garantiert uns, dass wir unser Leben als soziale Wesen wieder besser hinbekommen werden. Ich darf denken, wie ich möchte. Du darfst denken, wie du möchtest. Wir können uns auch einigen, uneinig zu sein. Das geht. Es ist nicht so kuschelig, wie harmonische Einigkeit. Doch die Vielfalt wird uns retten und ein achtsamer Umgang miteinander. Davon bin ich überzeugt.

Fünfter Weg: innere Klarheit
Ha! Leichter gesagt, als gelebt! Innere Klarheit gibt es nicht auf Knopfdruck. Sie ist eine Entwicklung, ein Lernprozess und ein Weg zu dir selbst. Darum auch so gut für seelische Gesundheit! Es bedeutet, heraus zu finden, was dich selbst ausmacht, wonach DU handeln möchest, welche Werte ganz und gar DEIN sind. Weg von der Fremdbestimmung hin zu Autonomie. Und für mich ganz persönlich bedeutet es auch, nicht “alles” haben zu wollen oder müssen, sondern mich bewusst entscheiden zu können – in größt möglicher Freiheit – und auf manche Dinge daher zu verzichten.

Sechster Weg: hol dir Hilfe
Bei all diesen bisher genannten Dingen, die helfen, die seelische Gesundheit zu stärken, ist eins wichtig: du brauchst das nicht allein zu schaffen. Weder bei dir selbst, noch bei deinem Kind. Wenn du also merkst, dass du entweder allein nicht (oder zu langsam) weiter kommst, wenn du die Last deiner Sorgen teilen möchtest und dabei verlässliche und gute Begleiter brauchst, dann such dir professionelle Hilfe. Ja, es gibt zu wenig Versorgung auf Krankenschein. Und dennoch: es gibt viele gute Therapeuten, Coaches, Mentoren oder Ähnliches, die dir auf deinem Weg helfen können. Klar kannst du es auch allein schaffen. Zusammen geht’s halt schneller und leichter. Give it a try!

Siebter Weg: hilf Anderen
Wie jetzt? Das passt doch NULL zu Weg Nummer 6?! Oh doch, und wie! In einer Zeit, wo der Ruf nach Selbstfürsorge und Selbstliebe scheinbar alles übertönt, kann das nicht genug betont werden. Wir bleiben nicht lang glücklich, wenn wir uns selbst lieben und anerkennen. Es ist wichtig. Vor allem, weil wir uns selbst zum Wohle für Andere einsetzen möchten! Und nicht nur, weil es dem Gegenüber hilft, sondern weil wir besonders SELBST davon profitieren! Ältere Kinder, die jüngeren etwas lernen, lernen selbst noch viel mehr dazu. Die letzte Stufe im Programm der Anonymen Alkoholiker lautet “Hilf einem anderen Alkoholiker.” Weil wir am DU noch mehr wachsen und uns stabilisieren. Weil es unsere tiefe Sehnsucht nach einem menschlichen Miteinander beflügelt. Weil es gut tut, Gutes zu tun in einer sonst so kalkulierten Welt.

INTERNATIONALER TAG DER SEELISCHEN GESUNDHEIT

Am 10. Oktober ist internationaler Tag der seelischen Gesundheit. Wir dürfen uns nicht nur darin üben, uns um unsere eigene psychische Verfassung zu kümmern sondern brauchen darüber hinaus auch ein höheres gesellschaftliches Bewusstsein für diese Krankheiten, die halt so gar nicht krank “aussehen”. Weil sie nicht bluten, keine abnormalen medizinischen Werte produzieren oder herausstehende Knochen beinhalten. Wichtig ist: wenn jemand schon psychisch krank ist (oder das vermutet), braucht es auch gute fachliche Begleitung. Menschen brauchen oft Unterstützung von Angehörigen, weil sie es alleine nicht schaffen würden, sich Hilfe zu organisieren. 

A MENSCH MÖCHT I BLEIM

Vor allem aber braucht es unser aller Verständnis und Einfühlungsvermögen. Dass das so ist. Dass es diese Krankheitsbilder gibt und dass sie durch die Belastungen und der Angstmaschinerie der letzten 18 Monate befeuert wurden. Seien wir feinfühlig miteinander und unterstützend, wenn der Karren schon etwas verfahren ist. Und wenn’s grade noch so geht: achte und pflege deine Seele, dieses verletzliche und zarte Etwas. Weil wir genau das in einer hochtechnischen, digitalisierten und kalkulierten Zukunft brauchen: unsere Seele. Wenn wir keine Maschinen werden wollen. So wie Wolfgang Ambros so schön singt:

“A Mensch mecht i bleibn, und net zur Nummer mecht i werdn
Und Menschn macht i sehng, wei i bin sehr dagegn
Dass ma unsare Haisa nua mehr füa Roboter baun
Und deppat nur ind′n Fernsea schaun!

A Mensch macht i bleibn, a klaans Geheimnis mecht i hom
Kugerl mecht i scheibn und schena Stana mecht i grobn
I mecht singn und lachn und üwahaupt tuan wos i wui
Owa i glaub do verlaung i scho z’fui!”

Wie siehst du das?
WIE stärkst du deine seelische Gesundheit? Lass mal wissen …

ÜBERFORDERT MAL 17

ÜBERFORDERT MAL 17

Es ist ein unschöner Zustand, wenn man überfordert ist oder überfordert wird. Und doch meine ich, fast jeder Mensch kennt ihn. ICH kenne ihn jedenfalls. In verschiedensten Lebensbereichen hab ich mich schon überfordert gefühlt und besonders oft, seit ich auch Mama bin. Auch wenn nach Außenhin alles oft spielerisch und mühelos leicht aussieht: das ist es nicht. 
Warum Kinder trotzdem etwas davon haben, wenn du überfordert bist und warum du mit reinem Gewissen überfordert sein darfst, darum geht’s in diesem Beitrag.

BEAUTIFUL DESASTER

Ganz ehrlich: ich war letzte Woche mit so einigem überfordert. Termine, die sich kreuz und quer in meinen Tagesplan schoben, verpeilte Geburtstage und so viele Ausnahmen zum gerade erst gewohnten Alltag, dass ich gar nicht mehr genau wusste: wer in der Familie ist eigentlich gerade zuhause und wer darf morgen Früh geweckt werden (bzw: weckt mich der Wecker oder mein Mann?!). Ein einziges schönes Desaster, also.

AUFMERKSAMKEIT IM MULTIZERKLEINERER

Es ist schon so eine Erscheinung dieser Zeit, oder? Obwohl viele von uns (und auch ich gehöre manchmal dazu) vorgeben, alles super im Griff zu haben, Dinge gut auf die Reihe zu kriegen oder den Alltag spielend zu schaukeln, straucheln wir (also ich, jedenfalls öfters). Weil es so viele kleine Dinge zu bedenken gibt, die unseren Kopf so unfassbar zustopfen. Weil wir gewisse (hohe!) Ansprüche haben, wir wir das mit diesem Leben hinbekommen wollen. Weil unsere Aufmerksamkeit wie in einem Mutlizerkleinerer zerstückelt und in alle möglichen Richtungen verteilt wird, wenn wir in unserem Netz (real oder digital) interagieren.

NEXT LEVEL ÜBERFORDERUNG

Eltern leben eine verschärfte Version davon. Sie wollen nämlich nicht nur für sich selbst alles richtig machen, sondern auch noch für ihre Kinder. Hier fängt es an, echt schwierig zu werden. Erstens, weil es das EINE “richtig” nicht gibt und zweitens, weil wir viel zu selten ehrlich darüber sind, wie sehr wir tatsächlich oft anstehen und überfordert sind. Eltern sollen doch immer funktionieren! Eltern sollen doch Leuchttürme sein! Eltern sollen doch innere Klarheit haben und stark sein! Eltern sollen doch Vorbild sein und sich auskennen! Oder nicht?

MENSCH, NICHT MASCHINE

Manche dieser Worte hast du auch hier schon gelesen. Weil manches davon stimmt. Ziemlich viel sogar. Und dennoch möchte ich heute mal besonders betonen: wir sind keine Maschinen. Wir handeln nicht geradlinig und zuverlässig wie eine Software. Wir sind unberechenbar, lebendig und menschlich. Und als solche herrlich mangelhaft. Schade ist, dass wir zu wenig darüber sprechen und nicht ehrlich genug damit sind. Also geh ich mal voran und schreib eine Liste von Dingen, mit denen ich regelmäßig überfordert bin.

ÜBERFORDERND KANN SEIN

  1. täglich eine (oder mehrere) sinnvolle Mahlzeiten für die Kinder herrichten
  2. die Wohnung aufgeräumt zu halten oder die Wäscheberge zu bewältigen
  3. mich an die Freizeittermine der Kinder zu erinnern und alle Taxifahrten koordinieren
  4. die Übernahme von Haushaltsaktivitäten von den Kindern einfordern
  5. generell die Arbeitsverteilung im Haushalt zu organisieren
  6. mich selbst beim Konsum von Social Media zu begrenzen
  7. neue Ideen für den Blog zu finden
  8. überbordende Gefühle immer geduldig zu begleiten (vor allem wenn man selbst grad bedürftig ist)
  9. totale Klarheit über allfällig anstehende Entscheidungen (für mich oder die Kinder) zu bekommen
  10. mit hormonellen Schwankungen von Teenagern fertig werden
  11. mit eigenen hormonellen Schwankungen fertig werden
  12. frühmorgens gute Laune versprühen 
  13. den Überblick über sämtliche Lernplattformen der Kinder zu bewahren
  14. nach einem laaaangen Tag noch die Küche blitzblank machen
  15. ständig die Nahrungsmittel aufzufüllen, die in einer Großfamilie verbraucht werden
  16. meinen gesamten Konsum auf Ökologie und Nachhaltigkeit zu prüfen
  17. die Katze zu füttern bevor ich selbst esse, damit sie zum Schreien aufhört

WILLKOMMEN IM CLUB

Ich bin sicher, du kennst das eine oder andere Szenario. Klar bin ich nicht jeden Tag mit all dem überfordert. Und doch kehren diese Themen variierend und mit einiger Regelmäßigkeit wieder. Oft habe ich sehr viel Verständnis für mich selbst und erwarte mir gar nicht, dass ich es anders können sollte. Doch was ich damit sagen möchte: so geht es mir AUCH. Und falls du solche oder ähnliche Empfindungen und Gedanken hast: willkommen im Club!

EINE PORTION SCHULTERKLOPFEN, BITTE

Damit der Beitrag nicht zum reinen Jammertext verkommt, hab ich noch ein paar Worte und Tipps für dich, die dir bei Überforderung eventuell helfen können. Weil sie mir helfen. 

  • Ich darf überfordert sein. Ich bin trotzdem genug.
  • Wenn ich überfordert bin, lernen meine Kinder, dass ich auch nur ein Mensch bin.
  • Ich bin nicht für alles zuständig.
  • Ich darf verletzlich sein und Grenzen haben.
  • Ich bleibe geduldig mit meiner Unvollkommenheit.
  • Ich bin lieb zu mir, wenn ich nicht funktioniere wie erhofft.
  • Ich kann auch vorleben, dass es okay ist, mangelhaft zu sein.
  • Ich nehme mir Zeit für ein klares Ja oder Nein – mindestens einmal ein- und ausatmen lang.

HUMOR HILFT

Weißt du, welchen Satz ich wirklich oft in meinen Workshops oder Beratungen höre? Es tut gut, dass man sieht, dass du auch nicht alles richtig machst. Weil ich auch in meiner professionellen Rolle Platz lasse für Unzulänglichkeiten, Fehler und ungünstige Verhaltensweisen. Nicht nur die Teilnehmer:innen profitieren davon, auch die Kinder. Es gibt doch nichts Ätzenderes als aalglatte, perfekt aussehende, immer lächelnde und makellose Menschen. Also für mich jedenfalls. Ich bin und bleibe auch lieber lebendig, angreifbar, menschlich und humorvoll. Denn ab und zu hilft nur mehr, auch über sich selbst lachen zu können.

SURROUND YOURSELF WITH KIND PEOPLE

Zurück zur letzten Woche. Am Freitagabend nahm ich eins der Kinder dann wieder nach den Kennenlerntagen entgegen. Während ich darauf wartete, ergab sich ein netter Plausch mit drei anderen Müttern am Parkplatz. Ein paar schöne und ehrliche Momente, wo keine der anderen versucht hat, etwas vorzumachen. Gedanken unter Gleichgesinnten, bei denen man den Kopf über sich selbst schütteln konnte, ohne gleich misstrauisch angesehen zu werden. Und das Gefühl, dass es anderen ähnlich geht. Auch wenn ich es ohnehin weiß – das hat gut getan.
Auch wenn’s nur zehn Minuten waren.

Umgib auch du dich mit Menschen, wo du nicht nachdenken musst, wie du zu sein hast. Sie sind eins der größten Geschenke, die wir uns selbst machen können.

7 Dinge, die wir von Kindern lernen können

7 Dinge, die wir von Kindern lernen können

Am Montag, 20. September war “Weltkindertag”. Es gibt international mehrere Tage an denen wir die Kinder mit ihren Rechten und Bedürfnissen feiern – zurecht, wie ich finde. Nicht nur, weil es noch immer viel zu tun gibt was Umsetzung und vor allem Einhaltung von Kinderrechten betrifft, sondern auch, weil wir viel zu selten zu unseren Kindern hinauf schauen. Ja, hinauf. Heute nütze ich die Gelegenheit und zähle 7 Dinge auf, die wir von Kindern lernen können und auch sollten.

Sie kennen im Schlaf die Namen aller Teletubbies, wissen über die Abenteuer der PawPatrol bescheid, können sich lautlos im Schlafzimmer anpirschen oder aus der Küche davon schleichen und wissen ganz genau, wie sie uns schnellst möglich um den Finger wickeln. Also mich jedenfalls. Kinder sind in vielerlei Hinsicht ein Knaller und uns weit überlegen – nicht erst seit die Digitalisierung uns 80er Jahre Eltern blass da stehen lässt, sondern immer schon. Wir schauen als Gesellschaft oft zu den Kindern “hinab”, dabei müssen wir uns ganz schön strecken, um ihr Niveau zu erreichen. Zumindest was folgende Dinge angeht:

  1. AUTHENTISCH SEIN
    Kinder (je jünger desto mehr) sind in meinen Augen die einzigen Menschen, die jederzeit hundert Prozent authentisch sind. Sie verziehen das Gesicht, wenn das Essen nicht schmeckt. Sie weinen, wenn sie beleidigt wurden oder protestieren heftig, wenn ihre Bedürfnisse übergangen werden. Oft zum Leidwesen von uns Eltern. Doch dieses völlige “bei-sich-sein” und sich nicht verstellen (können) ist schon eine besondere Qualität, die uns Erwachsenen abhanden gekommen ist. Jedenfalls teilweise, manchen sogar in großem Maß.

    “Authentisch ist das neue cool!” lautet ein Spruch und JA! Es ist cool, sich selbst nah zu sein, sich ganz wenig verstellen zu “müssen” und vor sich selbst gerade stehen zu können. Trotz unserem Bedürfnis nach Verbundenheit dürfen wir uns selbst sein lassen, wie wir sind. Die besten Vorbilder haben wir (oft) direkt vor unserer Nase sitzen.

  2. ACHTSAM SEIN
    Jeder, der schon mal mit einem zweijährigen Kind spazieren war, weiß: Kinder entdecken jeden winzigen Käfer, finden die schönsten Steine und sind fasziniert von Vielem, was ihren Weg kreuzt. Was das Spazierengehen durchaus mühsam machen kann. Sie sind echte Profis, was Achtsamkeit angeht, weil sie alles mit diesem forschenden und interessierten Geist wahrnehmen. Sie können sogar schön finden, wenn Nacktschnecken auf ihrer Haut kriechen. Jedenfalls bis wir unsere Wertung hinein packen und erklären, das sei ekelig.

    Ich lasse mich gern verzaubern und anspornen von der Begeisterung für die kleinen Dinge, die Kinder noch sehen und für die wir schon oft blind sind. Ich lasse mich von ihnen entführen in Welten, wo die einfachsten Dinge einfach gesehen werden, wie sie sind.

  3. EHRLICH SEIN
    “Boah, der Mann ist aber dick!” “Mama, warum hat die Frau so viele Falten?” “Der Aufstrich schmeckt nach nix!” … solche und ähnliche Sätze (lautstark vor sich hingesagt) kennen Eltern von ihren Kindern mit hoher Wahrscheinlichkeit. Man selbst ist oft peinlich berührt und weist das Kind vielleicht reflexartig zurecht, dass “man das nicht sagt”. Aber im Grunde merken wir oft: das Kind hat den Mut, das zu sagen, was es sich denkt und was für sie oder ihn richtig ist.

    Natürlich kann man nicht immer nur die Wahrheit sagen, wenn man auch irgendwie sozial akzeptiert sein möchte. (Es gibt dazu ein wunderbares Lied von Reinhard Mey.) Manchmal täte es uns aber gut, ein Scheibchen bei den Kindern abzuschneiden, was Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit angeht. Und bis wir den Mut haben, dürfen wir uns am Kindermund erfreuen, wenn er die Wahrheit spricht, wo wir zu angepasst dafür sind.

  4. FLEXIBEL SEIN
    Kinder haben genau die gleichen Bedürfnisse wie wir Erwachsenen. So wie alle Menschen eben. Vielleicht halt nicht alle im selben Ausmaß und zur selben Zeit. Wenn wir uns aber dann ansehen, wie sehr wir oft über Kinder hinweg denken, handeln und entscheiden und wie gut sie dennoch in dieser erwachsenen Welt funktionieren, kann ich nur sagen: Hut ab. Hut ab, dass die so flexibel, anpassungsfähig und situationselastisch sind.

    Klar, es bleibt ihnen oft keine andere Wahl. Sie sind abhängig und auf uns angewiesen, weil sie (noch) nicht eigenständig überleben könnten. Darum kooperieren sie auch, bis sie nicht mehr können. Wenn sie also protestieren, sich querlegen und abblocken, dann nicht, weil sie uns als Eltern ärgern wollen. Sondern weil Kooperationsbereitschaft und Flexibilität erschöpft sind. Aus welchen Gründen auch immer. Vielleicht denkst du beim nächsten Wutanfall dran.

  5. SPIELERISCH SEIN
    “Nur gespielt!” bekam ich als Elternteil oft als Antwort auf die Frage, was das Kind im Kindergarten gemacht hat. In der Formulierung steckt schon drin, dass wir das Spielen oft abwerten, geringschätzen oder begrenzen wollen. “Das ist kein Spiel, das ist ernst!” kommt uns auch über die Lippen. Dabei ist das Spiel ein elementares Bedürfnis und ein Grundphänomen bei Menschen. Nicht nur bei Kindern! Was Elementarpädagoginnen längst wissen und nutzen: die Freude und Leichtigkeit, die oft mit dem Spielen einher geht, fördert und befeuert das Lernen gerade zu!

    In der erwachsenen Welt geht es viel zu oft und viel zu sehr um’s Kämpfen und Gewinnen, es muss alles ernst und durchdacht sein und wenn es leicht geht, hat es manchmal gleich einen geringeren Wert. So schade. Wir sollten uns die spielerische Leichtigkeit von unseren Kindern abschauen, die sie bis zur Schule oft in hohem Ausmaß haben. “Spielen bewahrt uns den Optimismus” sagt auch Brian Sutton-Smith. “Wir wären verloren und die Pessimisten würden Seite an Seite mit den Zynikern die Welt untergehen lassen.” Recht hat er, wie ich finde.
    Man kann das Spiel gar nicht ernst genug nehmen! 😉

  6. DIGITALE SKILLS BEHERRSCHEN
    So. Ich meine hier nicht, dass Vierjährige sich den Tablet-Code merken können und Zweijährige schon wissen, wie sie über Bildschirme wischen sollen. Das ist keine Meisterleistung, Leute! Die Dinger wurden extra so gemacht, dass die das intuitiv können. Dass die digital Natives uns dennoch abhängen, was ihre Fähigkeiten und vor allem das Tempo angeht, wie sie sich mit Anwendungen und neuer Technologie durchs Leben handeln, ist wohl klar.

    Sie navigieren pfeilschnell an ihnen unbekannten Orten, checken sich spielerisch durch komplexe Apps und beherrschen seit Minecraft nicht nur einfache Programmiersprache sondern auch ein bemerkenswertes Englisch Vokabular. Machen wir uns nix vor: wir können da von ihnen lernen und sie genießen auch, wenn so eine Autoritätsumkehr ab und zu stattfindet. Sie werden zu Lehrer:innen und wir zu den Lernenden. Dann stehen wir in mehrerlei Hinsicht erstaunt daneben und bekommen den Mund kaum noch zu.

  7. VIEL MEHR LACHEN KÖNNEN
    “Wie oft lachst du an einem Tag?” … diese Frage stelle ich in einem meiner Workshops. Kinder lachen Gerüchten zufolge über 100 mal am Tag. Erwachsene schaffen oft keine 15 mal. (In meinen Vorträgen waren schon Menschen, die hatten noch düsterere Zahlen am Start!). Fest steht jedenfalls: Kinder lachen öfter und mehr als wir Erwachsene. Das hat viel mit Nummer 5 zu tun: dem Spiel. Klar haben Kinder auch weniger Verantwortung und Sorgen. Ein Blick (oder besser ein Ohr) in einen Kindergarten gehalten und zum Vergleich in ein Großraumbüro würd das vermutlich bestätigen.

    Lustig sein sollten wir uns wieder mehr von den Kindern abschauen und auch bewusst humorvollen Dingen, Filmen, Menschen, Beschäftigungen in unserem Leben Raum geben. Das Hormonfeuerwerk, der beim Lachen im Gehirn abgefeuert wird, ist sonst nur teuer in Apotheken oder illegal zu erhalten. Also: lass dich von deinem Kind anstecken und lach mal mit. Es ist gesund und hebt die Stimmung – hochgezogene Mundwinkel reichen schon dafür. 

VORBILDER & LEITSTERNE

Kinder brauchen uns als Vorbild und als Leitsterne. Sie schauen uns zu und auch gerne ab, sie orientieren sich an uns und machen nach. Insofern sind wir und unser Handeln wichtig für sie. Für eine Beziehung auf Augenhöhe und um ein spielerisches Element rein zu bringen, tut jedoch ein Positionswechsel auch mal gut.

Wir dürfen und können auch von ihnen viel von ihnen lernen. Es ist eine Symbiose im besten Sinn. Sie profitieren und lernen von uns. Und wir profitieren und lernen von ihnen. So darf es sein und so soll es sein.

Lass mal wissen: was hast du schon von deinem Kind gelernt?
Und was möchtest du gern von deinem Kind (wieder) lernen?

Schreib gern in die Kommentare!

5 Wege, um Kinder zu stärken

5 Wege, um Kinder zu stärken

Das neue Schul- Kindergarten- und Krabbelstubenjahr ist noch taufrisch und wie immer um diese Zeit fragen sich Eltern, wie sie den eigenen Nachwuchs für DAS stärken können, was da so auf sie zukommt. 

Also hab ich mir mal Gedanken gemacht und ein paar Dinge zusammengetragen, die immer hilfreich sind – egal in welchem Alter dein Kind gerade ist. Auf geht’s !

KALTES WASSER & GLUCKEN 

Loslassen, das ist es, was wir in diesen Tagen als Eltern wieder üben. Wenn die Kinder vermehrt ihre eigenen Wege gehen, wenn sie ihre Kindergruppen und Schulklassen besuchen und ihre eigene Welt ein Stückerl neu entdecken. Neues, Veränderung, Wandel – nicht alle Menschen können diese Dinge gleich leicht schultern. Es kommt, wie so oft, auch darauf an, was wir früh in unserem Leben erfahren haben. Ein Schubser ins kalte Wasser ohne Vorwarnung kann genau so schwierig sein wie Eltern, die wie Glucken auf ihren Küken sitzen.

NEVER TOO STRONG

Jetzt fragst du dich bestimmt: Wie soll ich denn wissen, was der Bereich dazwischen ist? Nun – darauf gibt es tausend Antworten. Was richtig für dich ist, kann nur dein Kind gemeinsam mit dir bestimmen. Doch folgende Ideen können dir helfen, dein Kind jedenfalls zu stärken, denn in einem bin ich mir sicher. Sie können niemals „zu stark“ sein für diese Welt, also profitieren auch widerstandsfähige und selbstbewusste Kinder von Eltern, die folgende Dinge tun.

1. SIGNALE WAHRNEHMEN & RICHTIG INTERPRETIEREN

Es hört sich so einfach an und ist doch so schwer. 

  • Was will ein Kind ausdrücken, wenn es weint? 
  • Was bedeutet das Schreien nun wirklich? 
  • Warum ist das Kind so verschlossen? 

Es ist für mich immer ein Genuss, Eltern zu beobachten, die feinfühlig und sensibel ihre Kinder begleiten. Und mein Herz blutet jedes Mal, wenn Eltern eindeutige Signale des Kindes fehlinterpretieren oder gar nicht reagieren. Dass sich das auf Dauer fix ungünstig auf die Eltern-Kind-Beziehung auswirkt, brauch ich glaub ich nicht extra zu betonen.

Wenn man Signale und Verhaltensweisen des Kindes gut wahrnehmen möchte, braucht man mehrere Gaben, vor allem aber braucht es Fokus. Eltern, die nicht abgelenkt sind – von Bildschirmen, Arbeit und Ähnlichem – schaffen dies sicherer als andere. Weil es Präsenz braucht und die Fähigkeit, im Moment zu sein. Und alle verfügbaren Sinne.

2. GEFÜHLE & VERHALTENSWEISEN ERNST NEHMEN

Manchmal erwarten Erwachsene im Umfeld bestimmte Verhaltensweisen vom Kind. 

  • „Du freust dich bestimmt schon auf den Kindergarten!“
  • „Das wird sicher lustig in der (neuen) Schule!“
  • „Da brauchst du keine Angst zu haben, das wird schon werden!“

Wenn Kinder sich freuen, darf man sie freilich darin bestärken. Falls allerdings eine unsichere Miene, hängende Mundwinkel oder zweifelnde Gedanken den neuen Weg säumen, dann zahlt es sich aus, diese auch ernst zu nehmen. Zumindest so lang, bis das Kind den Eindruck hat:

  • Ich werde gesehen, wie ich bin.
  • Jemand nimmt mich ohne Erwartung an.
  • Ich bin richtig, so wie ich mich verhalte.

Solche Botschaften stärken Kinder und Menschen jeden Alters ungemein. In jeder Lebenslage.

3. BEWÄHREN STATT BEWAHREN

Ich ertappe mich selbst öfters dabei, wie ich mir wünsche, dass meine Kinder nicht Fehler begehen, die für mich auch irgendwann schmerzhaft waren. Obwohl ich genau weiß, dass es nix bringt. Sie dürfen und sollen ihre eigenen Erfahrungen machen. Wenn wir sie jederzeit davor bewahren wollen, die Lektionen des Lebens zu lernen, dann werden sie irgendwann womöglich „dumm“ dastehen. Kinder brauchen Eltern, die ihnen viel zutrauen, die mutig sind und sie probieren lassen. Kinder sollen sich bewähren können auf der Bühne des Lebens. Nur zwei kleine Pünktchen unterscheiden die beiden Wörter – doch es sind völlig unterschiedliche Haltungen, wenn es um das Begleiten der Kinder geht. 

  • Krabbelstubenkinder, die lernen, ihr Geschirr weg zu räumen.
  • Kindergartenkinder, die mit Zurückweisungen anderer Kinder klarkommen sollen.
  • Schulkinder, die auf einmal den Schulweg alleine bewältigen können.
  • Jugendliche, die ihren Alltag neu und selbständig organisieren üben.

Natürlich dürfen wir ihnen unterstützend zur Seite stehen, wenn sie sich das wünschen. Und ansonsten üben wir uns darin, weniger zu bewahren und mehr bewähren zu lassen (frei nach Gerald Koller). Weil das die schönen Momente des Staunens über die Entwicklung des eigenen Kindes beinhaltet. Genieße sie!

4. FEHLERFREUNDLICHE KULTUR

Gehen lernen ohne Hinfallen?
Sprechen lernen ohne lustige Wortkreationen?
Beziehungen eingehen ohne Kränkungen?
Ist wohl noch keinem Menschen gelungen. Was am Beginn des Lebens noch recht gut akzeptiert ist, wird mit zunehmendem Alter immer weniger ertragen. Wir wünschen uns viel mehr perfekte Ergebnisse, makellose Biografien und saubere Abläufe.

Doch wir lernen nur – oder jedenfalls am meisten – wenn Dinge schief gehen. Wenn Fehler passieren und wir daraus Erkenntnisse gewinnen. Erlauben wir also auch Kindern in jedem Alter, solche Erfahrungen zu machen. 

  • Dass es okay ist, einen Umweg von der Schule heim zu gehen.
  • Dass die Welt sich weiter dreht, wenn man mal den Bus versäumt.
  • Dass und wie sie Hilfe bekommen, wenn sie mal irgendwie anstehen.
  • Dass sie wachsen, wenn sie Konflikte ohne Erwachsene austragen dürfen.
  • Dass sie geliebt sind, gerade wenn ihnen etwas misslungen ist.

Wenn Kinder erleben, dass Fehler und Missgeschicke nicht automatisch mit Zurechtweisung und Moralpredigten verbunden sind, werden sie mutiger und trauen sich selbst mehr zu. Weil sie wissen: es darf auch mal schief gehen – ich bin dennoch geliebt. Das ist Rückenstärkung pur.

5. LEADERSHIP ZEIGEN

Wenn Kinder ins kalte Wasser geschubst werden und sich quasi uferlos fühlen, fällt es ihnen auch schwerer einen guten eigenen Weg zu finden. Sie brauchen Orientierung und Halt und das am besten von den vertrauten Bindungspersonen – je nach Alter in unterschiedlichem Ausmaß.

Das gelingt, wenn du als Elternteil eine gewisse Ruhe und Klarheit in DIR hast, wenn du weißt, welche Werte für euch wichtig sind, einen groben Plan hast und dafür die Verantwortung übernimmst.
Kinder brauchen (länger als man meint) Menschen, die ihnen einen verlässlichen Rahmen anbieten. Auch wenn sie immer wieder dagegen anrennen und sich mitunter auch gegen Grenzen wehren. In Wirklichkeit sind sie auf der Suche nach Kontakt zu dir. Also sei da. 

  • Sei die Sicherheit, die sie brauchen ohne sie einzuschränken. 
  • Sei der Halt, den sie suchen ohne Festzuhalten. 
  • Sei die Orientierung, die nötig ist und dennoch flexibel bleibt.

On top kann ich auch noch empfehlen, dass es sich immer auszahlt, eine große Portion Humor zu haben und viel Freundlichkeit über den Alltag zu streuen. Diese Woche habe ich gelesen, dass sogenannte „Weak Ties“ uns (die losen, oberflächlichen Kontakte zu Menschen) uns ein gutes Gefühl geben. Sie stärken unser Zugehörigkeitsgefühl in der Gesellschaft und heben die Verbundenheit in unserem sozialen Geflecht, auch wenn sie wenig tiefgründig sind. Ein freundlicher Gruß beim Bäcker, der Smalltalk beim Kinder abholen, ein kurzer Plausch mit der Nachbarin. Markus Hengstschläger erwähnt auch gern das „Survival of the friendliest“ – also weniger Ellenbogen, mehr Empathie.

Das können wir nun wirklich alle gebrauchen.
Nicht nur unsere Kinder. Lasst es uns vorleben!

Wie stärkst du deine Kinder?

Hast du noch andere Ideen, wie das gehen kann? Schreib gern in die Kommentare!

Entspannung – auf 6 Ebenen

Entspannung – auf 6 Ebenen

Wir befinden uns gerade in der Urlaubs- und Ferienzeit und wann, wenn nicht jetzt, ist Zeit sich zu entspannen? Doch, wie geht das noch mal? Was brauchen wir Erwachsene um entspannen zu können und brauchen Kinder andere Dinge?

(Die Basis) chillen, relaxen, runterkommen, sich beruhigen – egal wie wir es benennen – ist etwas, dass Kinder meiner Einschätzung nach vor allem in der Familie lernen. Also sind wir als Eltern gefordert, ihnen hier einerseits ein Vorbild zu sein und sie andererseits gut dabei zu begleiten. Worauf du dabei achten sollst, und was das mit einem Klavier zu tun hat, erfährst du in diesem Beitrag.

RHYTHMUS statt BALANCE

Das Leben besteht aus vielen Gegensätzen. Tag und Nacht, Aktivität und Ruhe, Freude und Trauer, Reden und Schweigen und vielen mehr. Anspannung und Entspannung gehören auch dazu. Ich finde es okay und gut, stressige Zeiten aushalten zu können, einen dichten Terminplan zu stemmen und gefühlt mit tausend Händen zu werken und abends erschöpft in die Horizontale zu kippen. Dafür gibt es im Ausgleich Phasen der Ruhe, bewusstes Abkehren von Produktivität, hin zu Genuss und Stille und einer angenehmen Langsamkeit, die sich dann breit machen darf.
Es kommt nicht drauf an, ständig die Balance – also die Mitte – zu finden, sondern in einem lebendigen Rhythmus hin und her zu pendeln.

NOCH EIN TO-DO?

Meiner Beobachtung nach landen To-Dos, Termine und Tumulte schneller und automatischer auf unserer Tagesagenda. Zumindest in der westlichen und industrialisierten Welt. Um den Teil mit Entspannung, Erholung und Entlastung dürfen wir uns viel bewusster kümmern – von selbst passiert das praktisch nie. Und es macht Sinn, das schon früh zu üben, auch wenn das wie ein weiteres To-Do auf einer ohnehin langen Liste erscheint.

ES LEBE DIE VIELFALT

“Lebensqualität gibt es nur im Jetzt”, sagt Gerald Koller vom österreichischen Forum Lebensqualität. Nicht erst später, im Urlaub, in der Pension, im Himmel. Jetzt! Das heißt, wir brauchen die Fähigkeit, uns ein gutes Leben zu schaffen, im Alltag. Wenn wir uns ein lebendiges und ausgewogenes Dasein wünschen. Und was Koller als Risiko- und Suchtpädagoge ebenfalls predigt: auf die Vielfalt kommt es an. Es reicht nicht, zum Stress reduzieren laufen zu gehen. Wenn es die einzige Option ist, die ich nützen mag.

Die Suchtpädagogik beschreibt das gern mit dem Bild der Tasten am Klavier (des Lebens). Jede Taste am Klavier steht für ein anderes Tool, das mir hilft, mich zu entspannen. Ich als Mensch bin gefordert, selbst die verschiedensten Töne kennen zu lernen und zu spielen. Ich darf entscheiden, ob und wann welche “Taste” hilfreich ist. Und in welcher Situation. Es kommt drauf an, dass ich viele verschiedene dieser Tasten spielen kann und nicht, was die Tätigkeit ist und ob es dazu eine gesellschaftliche Bewertung gibt. Die Vielfalt ist der relevante Faktor.

DAS KLAVIER DES LEBENS BESPIELEN

Die Aufgabe von uns Eltern ist es, den Kindern möglichst verschiedene Tasten ihres “Klaviers” zu zeigen. Mit unserer Lebenserfahrung und einer großen Portion Empathie dürfen wir an ihrer Seite stehen und sie dabei begleiten, ermutigen, stärken und anregen. Schon bei Säuglingen ist es so, dass sie zuerst MIT einer anderen Person lernen, sich zu beruhigen, bevor sie es ALLEIN lernen. Das bleibt in verschiedenen Bereichen lange so. Ich würd meinen, bis ins jugendliche Alter, weil jedes Alter auch neue und angepasste Strategien erfordert. Bei dieser schönen aber auch manchmal aufreibenden Aufgabe können wir uns aus unterschiedlichen Bereichen inspirieren lassen.

RUHE. Das kann zum Beispiel sein …

  • ein Schläfchen halten
  • den eigenen Atem hören und fühlen
  • Meditation odereinfach nichts tun
  • Langeweile zulassen und aushalten
  • in die Stille hinein hören (Berg, Wald, Kirche,….)

MUSIK. Das kann zum Beispiel sein…

  • eine coole Nummer laut aufdrehen
  • dabei mitsingen und abtanzen
  • selbst ein Instrument spielen
  • einem Konzert lauschen
  • musizieren und dazu singen

BEWEGUNG. Das kann zum Beispiel sein …

  • eine Runde spazieren gehen
  • sich beim Yoga einmal durch mobilisieren
  • auf einem Baumstamm, Randstein, Parcours balancieren
  • sich richtig zum Schwitzen bringen beim Sport
  • den einen Körper bewusst dabei spüren

NATUR. Das kann zum Beispiel sein …

  • in den Wald gehen
  • einen Berg (oder Hügel) erklimmen
  • den Himmel und die Wolken beobachten
  • Pflanzen(namen) kennen lernen und eventuell nützen
  • ihren Rhythmus spüren und mit gehen mit den Jahreszeiten

MENSCHEN. Das kann zum Beispiel sein …

  • eine Freundin anrufen
  • die Mädelsrunde treffen
  • auf ein Konzert, eine Demo, ein Fest gehen 
  • anderen helfen und sich daran freuen
  • ein gutes Gespräch führen und dabei das Herz öffnen

GENUSS. Das kann zum Beispiel sein …

  • ein Eis zusammen schlemmen
  • ein gutes Glas Wein trinken
  • sich was Leckeres kochen
  • gut essen gehen in’s Lieblingslokal
  • sich die Schokolade, Torte, Chips, das Juni-Food einfach mal mit gutem Gewissen schmecken lassen 

Ich bin mir sicher, du hast noch viel mehr Ideen. Womöglich hab ich einen ganzen Bereich, der dir wichtig ist, nicht abgebildet. Diese Liste hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit, im Gegenteil. Sie ist ein kleiner Anfang. Du bist gefordert: für dich und dein Kind immer wieder neu zu entdecken, was dich und was dein Kind entspannt. Und im Moment der Anspannung verschiedene Strategien parat zu haben, damit es lernt, dass in jeder Situation eine Vielzahl von Möglichkeiten DA sind und genützt werden können. Wir brauchen nicht IMMER ALLE Optionen. Und wenn uns dauerhaft nur eine einzige Möglichkeit bleibt, dann ist das krankmachend. Egal von welchem oben genannten (oder anderen) Punkt wir dabei reden. !!

EIN TISCH AUF EINEM BEIN

Die Natur zeigt es uns vor. Nicht DIE EINE Lösung ist gut für alle. Es braucht Vielfalt. Je bunter und unterschiedlicher wir aufgestellt sind, desto resistenter sind wir. Gegen Stress. Gegen Verspannung. Gegen Viren. Und Engstirnigkeit. Wir können uns nicht abschotten und hundertprozentig schützen vor den Gefahren und Herausforderungen des Lebens. Wir können uns wappnen. Breit aufstellen. Flexibel bleiben. Uns zusammentun. Miteinander fühlen und uns gegenseitig unterstützen. Das wird uns stark machen. So wie ein Tisch auf mehreren Beinen stabiler steht als auf einem.

Lasst uns unsere Kinder stark machen.
Lasst uns selbst stärken.
Damit wir einander stärken können.
Einander helfen.
Empathie zeigen.
Dann können wir kleine und große Krisen relativ sicher bewältigen.

Was hilft dir / deinem Kind, dich zu entspannen? Immer her mit den guten Ideen!
Ich freu mich über einen Kommentar dazu!