Hurra! Wir leben (noch)!

Wir leben ja echt am Limit hier mit all den potenziell tödlichen Viren, der ständigen Gefahr eine Ampelschaltung zu übersehen (mit oder ohne Auto) und den unzähligen explosiven Bäumen in unseren Waldstädten. Ich frag mich ja neuerdings, wie die Menschheit es überhaupt bis hier hin geschafft hat, so gefährlich wie uns die moderne Welt aktuell erklärt wird. Ein paar Erklärungen hab ich vielleicht für dich. Wissenschaftlich nicht erwiesen, allerdings.

DUMMHEIT IST NICHT DIREKT TÖDLICH

Im Angesicht aller möglichen (und echten) Katastrophen, die die menschliche Spezies bisher erlebt hat und überlebt hat (zumindest ein Großteil davon), versuche ich mal einen Hoffnungsschimmer zu sehen in der derzeitigen Situation. Nicht weil wir bald die vermeintlich segensreiche Impfung unter die Haut gejagt bekommen können oder ein glorreiches Medikament entwickelt werden wird, oder irgendwann doch noch Ordnung oder Sinn (oder beides) hinter Ampelregelungen abseits der Straße entstehen wird.

Ich hab Hoffnung, weil ich weiß (und wir erleben es grad an vielen Ecken und Enden, ohne hier Namen nennen zu wollen), dass Dummheit nicht direkt tödlich ist. Sonst wären wir vermutlich schon längst ausgestorben. Selbst mit relativ wenig Verstand gelingt es, heutzutage zu überleben – manche schaffen es sogar in staatstragende Positionen, in Regierungsverantwortung und leitende Positionen. Und selbst mit solchen “Leuchten” an der Spitze gehen wir nicht gleich unter. Also, die Hoffnung lebt. Für mich aber vor allem deshalb, weil ich merke, dass in meinem Umfeld viele Menschen sehr ähnlich denken wie ich, dass für viele die Dinge momentan nicht ganz astrein laufen und die Bereitschaft zum Widerstand leisten nur eine weitere verrückt genuge Verordnung entfernt ist. Wer noch Haus- und Menschenverstand besitzt, wird sich mit denen zusammentun, die davon ebenfalls noch Reserven haben. Und dann geht ein Licht auf am Horizont.

WHAT DOESN’T KILL YOU …

Ich bin ein Kind der Achtziger Jahre. Wir haben nach Tschernobyl im Sand gespielt, hatten Spielzeug voller Weichmacher aus dem bösen, bösen China, wir haben das Essen mit dreckigsten Fingern in den Mund geschoben und aus Gläsern getrunken, wo die halbe Nachbarschaft auch schon dran war, haben das Gras aus dem eigenen Garten in Lianen geraucht (Filter? Was ist das bitte?) und was Desinfektionsmittel sein soll, war uns unbekannt. Ja, viele Dinge waren hygienisch weder einwandfrei noch nachahmenswert und auch mir graust manchmal bei der Erinnerung an das eine oder andere Erlebnis in meiner Kindheit. 

Doch eins weiß ich bestimmt: wir waren robust und abgehärtet und niemand verfiel in Panik, wenn man sich in das Taschentuch der Schwester rein schnäuzte, oder uns die Großeltern mit ihren Stofftaschentüchern (mmmhhh, lecker) die Nase putzten. Uns wurde viel zugemutet, uns wurde viel zugetraut und das machte uns stark. So wie viele Kinder, die auch heute noch halbwegs natürlich aufwachsen dürfen und nicht in sterile Watte gepackt werden. Wir sind zäher als wir glauben und was uns jedenfalls krank macht und schwächt (… das hab ich auch schon öfter hier betont) ist Angst. Und die Angst, krank zu werden. 

Im Übrigen verstehe ich auch die sogenannten Schutzmasken als eine Art Immuntraining, denn eine Hygienemaßnahme ist das schon lang nicht mehr. Ich empfehle dir, 15 Minuten auf einem Supermarkt Parkplatz die Menschen zu beobachten und zuzuschauen, von woher sie ihre Masken heraus wursteln und sich dann vor das Gesicht schnallen. Wenn du dann gesehen hast, dass die meisten sie erstens “falsch” aufsetzen, unters Kinn schieben, außen überall antatschen und die sowieso schon längst, wenn sie nicht aus einer sterilen Verpackung genommen werden, irgendwie kontaminiert sind (wenn schon nicht mit Corona, dann mit anderen Bakterien oder Viren, die jedenfalls auch im Gesicht und Hals nichts zu suchen haben) und daher keinen Schutz bieten, dann weißt du: sie sind eher ein Immuntraining, als eine Hygienemaßnahme. Ja, man kann niemandem damit beim Reden ins Gesicht spucken. Das ist aber schon der einzige Vorteil und sollte mal mit der Contra Seite verglichen werden, falls mich mal jemand fragt.

WENN’S HART AUF HART KOMMT, MENSCH BLEIBEN

Wir werden dennoch überleben, denn Seuchen hat es schon immer gegeben und wird es auch immer geben, mit oder ohne Gegenmittel in Form von Impfung, Medikament und CO. Oder TROTZ Impfung, Medikament und CO. Ich glaube, dass die Natur schlau genug ist, uns Menschen mit den Herausforderungen mitwachsen zu lassen und wie man schon sieht, mutieren nicht nur Viren sondern auch wir Menschen mit (weniger heftige Infektionen, unerklärliche Immunreaktionen, …). Und nicht nur körperlich glaube ich an das Leben, sondern auch psychologisch und sozial. Ich bin guter Hoffnung, dass wir uns nicht unendlich “in die Irre” führen lassen und an einem bestimmten Punkt (wann immer der kommen mag) nicht weiter wie Schafe durch den Tag treiben lassen werden. Wir werden uns verbünden und zusammenstehen und vernünftig und friedlich für einen sinnvollen, menschlichen und dennoch rücksichtsvollen Weg zu einer gemeinsamen Zukunft einsetzen. Wir werden unsere Kräfte, unsere Energie und unsere Möglichkeiten bündeln und für Menschlichkeit einsetzen, besonders, wenn es eng wird. 

Das haben wir ja auch am Beginn des Lockdowns erlebt. Mehr aufeinander zugehen, mehr aufeinander schauen und mehr aufeinander aufpassen als es vorher gewohnt war. Wir können es und haben es oft nur verlernt oder verdrängt. Und es gab ja genug Maßnahmen und Empfehlungen, die uns voneinander distanziert haben, also darf’s uns nicht wundern.

Aber: Einer oder eine allein wird eine schwierige Situation nicht komplett ändern können. Wir brauchen uns gegenseitig und echte soziale Kontakte. Zusammen entstehen oft ungeahnte Lösungen, entwickeln wir die besten Ideen und können auf das Potenzial und die Vielfalt zugreifen, die eine einzelne Person einfach nicht in dem Ausmaß bieten kann. Also lasst uns zusammen stehen, uns absprechen und aufbegehren, sollte es nötig sein.

WO WIEN WEIT WEG WAR

Wir haben die letzten Tage des Sommers ja in den Osttiroler Bergen verbracht, umgeben von Natur, Wald und hunderttausende Jahre alten Gipfeln und Felsbrocken, die schon Zeit und Ewigkeit dort “erlebt” haben.

Die Berge haben auf mich folgende Wirkung: sie rücken meine Themen und Herausforderungen, die Probleme der Zeit und Menschheit ins rechte Licht. Die Gelassenheit, Sicherheit und Ruhe, die solch imposante Erhebungen ausstrahlen, wirken angenehm in Zeiten wie diesen. Ich höre sie förmlich kichern angesichts dessen, wovor wir uns gerade “fürchten” (sollen), denn sie haben schon alles gesehen. Eiszeiten, Dinosaurier, Kriege, Seuchen, Naturkatastrophen, Not und immer wieder den Menschen, der glaubt, die Natur (dazu gehören auch Viren) beherrschen zu können.

Wie klein und unbedeutend wir sind, kann ich dort gut spüren. Und dass (die Waldstadt) Wien mit allen Verordnungen dort ganz weit weg ist. Die weidenden Kühe lassen Ampeln jeglicher Art kalt. Einsame Berghütten bewirten wie früher in aller Ruhe, bodenständig, unaufgeregt und herzlich. Man muss ja nicht alles an sich heranlassen. Recht so. Denn die echte Gefahr für die Menschheit geht von wo anders aus: von uns selbst. 

Wie wir glauben, uns auf diesem Planeten benehmen zu können. 

Wie wir mit Mutter Natur umgehen. 

Wie wir mit Ressourcen umgehen. 

Wie wir miteinander umgehen. 

Wenn es der Natur zuviel ist, wird sie sich von uns Menschen befreien. Und bis dieser Fall eintritt, werden wir leben.

Und es wär gut, wenn wir uns dabei nicht zu sehr aus der Ruhe bringen lassen.

Von Verordnungen.

Von Präsidenten.

Von Ampeln.

Von Infektionszahlen.

Oder explodierenden Bäumen.

Also freu ich mich mal des Lebens. Und du so?!

Kommentar schreibenKommentare: 6

  • #1Petra (Donnerstag, 17 September 2020 15:29)MEGA Artikel!!!! Du sprichst mir zu 100 % aus dem Herzen!!!
  • #2Kerstin L. (Donnerstag, 17 September 2020 19:08)Das hast du wieder toll geschrieben! Bin ganz bei dir! Liebe Grüße!
  • #3Bettina (Donnerstag, 17 September 2020 21:16)Eine tolle Meinung in einen genialen Text verpackt. Danke dafür. Ich sehe es genauso und ich hoffe viele andere auch ✨
  • #4Thomas (Freitag, 18 September 2020 06:11)Respekt, toller Inhalt, spannend und klug geschrieben. Gute Situationsdarstellung, Bravo, wir brauchen Menschen, die Ihre Meinung sagen!
  • #5Kerstin Bamminger (Donnerstag, 24 September 2020 08:24)Vielen Dank, ihr Lieben! Es freut mich, wenn ich hier für Gleichgesinnte schreibe ;-)!
  • #6Sigrid (Montag, 28 September 2020 16:51)Und wieder ein toller Artikel, der mich einerseits zum Lachen bringt und auch zum Nachdenken anregt!!
    LG Sigrid
  • #7
Vergleichen ist menschlich – 3 Tipps, wie es gehen kann

Vergleichen ist menschlich – 3 Tipps, wie es gehen kann

Es scheint ein zutiefst menschliches Verhalten zu sein: wir vergleichen gern. Wir vergleichen uns, das, was wir haben und das, was wir tun. Scheinbar ständig und, was das Ganze erst richtig fatal macht: immer gekoppelt mit einer Bewertung.

Warum wir so stark zum Vergleichen neigen, was das Vernichtende an diesem Verhalten ist und wie wir – zum Beispiel besonders in familiären Beziehungen – andere Wege gehen können, darum geht’s heute im Blogbeitrag.

VOM ERSTEN HERZSCHLAG AN

Wir Menschen lieben es, zu vergleichen. Nicht erst seit Geizhals, Durchblicker, Checkfelix und anderen Vergleichsportalen bekommen wir das Gefühl, das fast schon tun zu “müssen”, weil wir ja nicht schlechter aussteigen, mehr bezahlen oder weniger bekommen möchten. Es zahlt sich auch aus, Sachen zu vergleichen, doch wenn es um Menschen geht, wird dieses Verhalten sehr schnell destruktiv. Und im Grunde beginnt das Drama schon, bevor wir das Licht der Welt erblicken. Schon im Mutterleib werden wir vermessen, bewertet, geschätzt und eingeordnet. In Tabellen, Raster, Bewertungen, Kurven.

Und wir setzten dieses Verhalten gewohnter Weise gern in unserem Leben fort, weil wir es schon von frühester Kindheit an in vielen Bereichen so erleben und das als Normalität annehmen.

WIR KÖNNEN ES NICHT LASSEN

Warum hören wir nicht auf damit, wenn uns doch an jeder Ecke erklärt wird, dass das der eigenen psychischen Gesundheit nicht dienlich ist, wir uns selbst damit schnell erniedrigen und uns dadurch sehr oft schlecht fühlen? 

Ich glaube, dass wir in unseren Versuchen, Dinge zu vergleichen, die eigentlich nicht vergleichbar sind, dennoch einer Sehnsucht folgen. Menschen versuchen, ihren Platz im Leben zu findenSicherheit zu empfinden und Orientierung zu haben. Wir wollen nicht nur Dinge einordnen können, sondern irgendwie auch uns selbst. Bis zu einem gewissen Grad funktioniert das auch und deshalb können wir es nicht lassen – so sehr wir uns auch bemühen.

Also finde ich, es zahlt sich aus, zu überlegen, wie man vergleicht, ohne sich dabei selbst und andere – besonders die eigenen Kinder (Geschwister) – unglücklich zu machen. Ein einfaches: tu’s nicht scheint nämlich nicht zu funktionieren.

AUFWÄRTS UND ABWÄRTS

Wenn wir Dinge, Leistungen, Eigenschaften, Zahlen prüfend nebeneinander halten, kommt es immer darauf an, womit wir diese Sachen in Beziehung bringen, sprich: welchen Bezugspunkt wir verwenden. Und vor allem, wie wir diese bewerten.

Beim Vergleichen mit von uns schlechter, unangenehmer oder minderwertiger betrachteten Objekten oder Subjekten fühlen wir uns wunderbar. Unser Gehirn schüttet als Belohnung Domamin in rauen Mengen aus, weil wir uns so herrlich fühlen, wenn wir den Berg schneller erklimmen, eine bessere Schulnote erzielen oder das Kind die ersten Schritte früher macht als das Nachbarskind. Das sogenannte Abwärtsvergleichen macht tatsächlich glücklich und gibt uns ein angenehmes Gefühl, weil wir uns selbst in dieser Situation aufwerten.

Umgekehrt geht es beim Aufwärtsvergleichen in die entgegengesetzte Richtung. Wir finden andere Menschen besser, schöner, erfolgreicher, sportlicher, musikalischer, beneiden sie um ihre Autos, Häuser, Urlaube und Kinder und finden generell das Gras woanders grüner als im eigenen Garten. (Beim Stichwort Rasen liebe Grüße an meinen Göttergatten, der ja auch hier mitliest).

Du kennst bestimmt aus eigener Erfahrung, dass die Vergleiche mit diesen Menschen und Dingen mit zuverlässiger Sicherheit in ein Stimmungstief führen, weil wir uns selbst dabei klein machen, schwächen und abwerten. Und das haben wir uns nicht verdient.

VERGLEICHEN OHNE BEWERTEN

Es ist also illusorisch, sich vorzunehmen, nicht mehr zu vergleichen. Wir tun es ganz einfach. Also lass uns darüber nachdenken, WIE wir es tun. 
Solange es uns nämlich gelingt, über das Vergleichen etwas dankbarer zu werdenachtsam zu sein und wertschätzend gegenüber dem, was wir im Leben haben, hat ja niemand was einzuwenden. Es geht also darum, die Bewertung außen vor zu lassen. Fest zu legen, was gut oder schlecht ist und starr einzuordnen ohne jegliche Individualität zu berücksichtigen.

TIPP #1

Installiere eine inneres Vergleichs-Warnsystem – zum Beispiel so, wie bald mit der Corona-Ampel (erinnere dich gern jedes Mal an diesen Absatz beim Wort “Corona Ampel”). Wenn du dich selbst dabei beobachtest, wertfrei zu leben ist alles auf grün. Wenn du vergleichst ohne zu bewerten, ist die Ampel gelb (noch nichts ist passiert), doch wenn du beginnst, dich selbst oder deine Lieben abzuwerten und zu erniedrigen, leuchtet das Licht orange oder rot (hochakut!). Es ist immer noch nicht sofort tödlich, doch Vorsicht ist geboten. Und der erste und wichtigste Schritt ist getan: 
Ich habe wahrgenommen, dass ich beim Vergleichen in die BEWERTUNG gehe.

TIPP #2

Positiv nützen: wenn ich merke, dass ich durch das Vergleichen unzufrieden und unglücklich werde, habe ich zwei Möglichkeiten, zu reagieren. (Bsp: “Meine Freundin ist viel sportlicher als ich!”) Entweder ich nützte die Erkenntnis um mich selbst zu entwickeln und zu wachsen, mich selbst anzuspornen (“Ich möchte auch sportlicher sein, deshalb werde ich jetzt regelmäßig laufen gehen”) oder ich nehme die Gelegenheit, mich selbst anzunehmen, wie ich bin und einem etwaigen Optimierungsdrang bewusst zu widerstehen UND kann dennoch das andere gut finden (“Ich finde mich auch so okay, ich bin gut und richtig, so wie ich bin und es gefällt mir so eine sportliche Freundin zu haben”).
 So bleibe ich bei mir selbst und nehme mich trotzdem in meinem Umfeld wahr.

TIPP #3

Betrachte jeden Vergleich als eine Einladung… 

… eine Einladung, deine eigenen Werte zu überdenken.
… eine Einladung, dankbar zu sein für deine Einzigartigkeit.
… eine Einladung, kritisch zu hinterfragen, welche Tabellen, Werte und Zahlen als “Einordnungssysteme” eher hilfreich oder hinderlich sind.
… eine Einladung, altbekannte Denkmuster zu verlassen und neue zu etablieren.
… eine Einladung, mutig deine Individualität zu leben und 
… eine Einladung, die Individualität des anderen anzuerkennen.
… eine Einladung, emphatisch mit deinen Mitmenschen zu sein, wenn es ihnen anders geht als dir.
… eine Einladung, deinen Wert zu erkennen ohne ihn zwingend einordnen zu müssen.
… eine Einladung, gelassen zu bleiben – weil es fast immer irgendwo noch mehr oder noch weniger von was auch immer gibt.

VERGLEICHEN IST MENSCHLICH

Warum es so ist, dass wir unsere eigene Lage oft erst wieder schätzen können, wenn jemand im sozialen Umfeld ein Unglück oder einen Schicksalsschlag erlebt, darüber hab ich schon oft ausgiebig mit lieben Menschen philosophiert. 

Der Unfall des Nachbarjungen macht uns betroffen und wir sind froh, intakte Beine zu haben.
Die Krankheit der Arbeitskollegin macht uns dankbar für die eigene Gesundheit.
Das Unglück einer Bekannten macht uns demütig und wir können anhand dieser Geschichten unser eigene Situation wieder vollends schätzen und glücklich sein darüber.

Auch wenn gerade ein Karton Eier am Boden gelandet ist, das Kind mit einem Bomben-5er aus der Schule heimkehrt und der Flugurlaub für heuer storniert werden musste.

Vergleichen ist menschlich. Solange wir soziale Wesen sind, werden wir diesem Verhalten unterliegen. Wenn wir es nicht mehr tun, sind wir tot. Wovon wir uns aber mehr und mehr befreien können, ist das krankhafte Bewerten, das gegenseitige Schlechmachen, das Erniedrigen und Herabwürdigen von anderen Leistungen, Sichtweisen, Errungenschaften, Talenten, Gesinnungen oder Vorlieben. Egal welchen Lebensbereich das betrifft.

Wir dürfen sehen:

Ich bin so.
Andere sind anders.
Das ist gut und wichtig.
Das ist gut und richtig.
Verschiedenartigkeit macht unsere Welt bunt.
Eine bunte Welt macht mehr Spaß als eine in schwarz und weiß.
Ich darf mich vergleichen.
Ich mache das wertfrei.
So geht’s mir gut.
So geht’s meinem Umfeld gut.

(Falls dich das an eine Werbekampagne der Regierung erinnert, bitte ich um Entschuldigung.)
Wo ertappst du dich am ehesten beim bewertenden Vergleichen? 

Wobei hat dich schon einmal das Vergleichen mit anderen unglücklich gemacht? 
Und hast du noch einen Tipp, der dir das Vergleichen ohne bewerten erleichtert?

Ich bin gespannt, was du mir in die Kommentare schreibst …

Im Rückspiegel betrachtet.

Im Rückspiegel betrachtet.

Auch wenn es ein verschwommener Abschluss ist: mit dem Zeugnistag geht hier definitiv eine Ära zu Ende, nämlich die der Grundschulzeit unserer Kinder. Was ich in den letzten neun Jahren als Mutter von Volksschulkindern erlebt hab, was ich mir wünschen würde und war um ich noch immer nicht die Hoffnung komplett aufgegeben hab, kannst du heute hier am Blog lesen.
Vorsicht: kein häppi-peppi Text. Ich lade hier und heute einfach mal meinen Ballast ab.

WIE ALLES BEGANN WIE ALLES BEGANN

Voller Freude, Zuversicht und Optimismus starteten wir als Eltern gemeinsam mit dem ältesten Kind 2011 in den Schulalltag, der nun schon ein knappes Jahrzehnt lang mehr oder weniger den Takt für unser Familienleben vorgibt. Zunächst noch nicht so ganz, doch je mehr Kinder im Regelsystem waren, desto deutlicher. Ich möchte zu Beginn betonen, dass ich selbst – obwohl ich vorzeitig eingeschult wurde – meine Schulzeit durchwegs positiv in Erinnerung habe und überwiegend gern hingegangen bin. Nicht nur wegen der freundschaftlichen Kontakte, sondern auch weil mein Bildungsweg immer wieder mit guten oder herausragenden Pädagoginnen und Pädagogen gesegnet war.

Es mag sein, dass sich die Anforderungen an den Lehrberuf stark verändert haben – weil sich das Feld “Schule” auch mit der Gesellschaft verändert hat. Und im Grunde stützt sich der Koloss Bildung immer noch auf die selben Säulen wie vor hundert Jahren (!!), es gelten verstaubte Lehrpläne und Methoden aus der Zeit Maria Theresias. Schülerinnen und Schülern wird systematisch die intrinsische Motivation abtrainiert um sie als Kollektiv leichter steuern zu können, von einer “am Kind orientierten” Pädagogik konnte ich oft nur träumen und wo einzelne (!) Pädagoginnen ihre Ausbildung gewonnen haben, kann ich nur spekulieren.

WOHER DIESER FRUST KOMMT

Ich habe als Mutter so einiges erlebt. Obwohl ich von Anfang an aktiv war, mich mehrmals als Klassenelternvertretern in der Schulgemeinschaft engagiert hab, einige Jahre den Elternverein geleitet und gefördert hab, jedes Schulbuffet unterstützt und Ausflüge begleitet hab – kurzum: da war, ziehe ich heute eine eher bittere Bilanz.

Ich habe eine Lehrerin erlebt, die Kinder auf den Projekttagen in den Zimmern eingeschlossen hat um mit ihrer Begleitung am Balkon in Ruhe ins Tablet zu glotzen. Dieselbe hat einen Fall von Mobbing in der Klasse gelassen ignoriert, sodass ich als Mutter gemeinsam mit der Schulleiterin aktiv werden musste (ich danke der Direktorin heute noch für diese Erlaubnis) um die Integrität meines Kindes zu wahren. Erträge vom Schulbuffet, die ihr vertrauensvoll übergeben wurden, sind in dubiosen Abrechnungen versickert. Schülerinnen und Schüler wurden mehrmals frühzeitig aus dem Unterricht entlassen, ohne Eltern zu informieren. Manche standen in der sengenden Mittagshitze ohne Schlüssel vor versperrter Haustür. Kein Spaß. Es gab auch Disziplinarverfahren – doch das hindert das System nicht, diese Person weiterhin unterrichten zu lassen.

Ich habe Lehrerinnen erlebt, die Unterforderung und Langeweile des Kindes derartig fehlinterpretiert haben, dass die Jugendwohlfahrt eingeschaltet wurde, weil das Kind bemerkt: “Lieber sterbe ich, als diese langweiligen Rechnungen zu machen!”, die Meinungsverschiedenheiten mit den Eltern in schlechteren Beurteilungen des Kindes enden lassen, wieder andere, die sich bei Mobbing auf die Seite des Mobs schlagen und ein Kind in der Klasse vollkommen ausgrenzen, statt ordentlicher Konfliktbewältigung nach zu kommen. 

Und hier rede ich noch gar nicht davon, dass es schön wäre, weniger frontal zu unterrichten, Schule nicht nur als Leistungsort zu sehen oder von individueller Förderung von Talenten. Unfassbar, was uns als Gesellschaft und für die Zukunft hier entgeht.

LOVE IT – CHANGE IT – OR LEAVE IT

Wie viele Runden ich in diesem Dreieck in den letzten Jahren gedreht hab, kann ich gar nicht zählen. Zunächst angetrieben von meinem Weltverbesserinnen Elan und den ersten Gott sei Dank positiven Beziehungen und Erfahrungen mit äußerst engagierten Pädagogen bekam ich nach und nach das Gefühl, allein nichts an diesem Riesenkoloss verändern zu können. Nach Rückzug und Ausstieg kamen wieder Phasen des: “ich will das so nicht hinnehmen” bis zu “ich habe eine Verantwortung gegenüber meinen Kindern” und weitere Versuche, Gutes zu bewirken.

Oft hab ich erlebt, dass manche Lehrerinnen meiner Kinder fest in hierarchischen Denkmustern hingen und mir das Gefühl gaben: MICH kritisiert man nicht. Punkt. 

Die Überlegungen, aus dem Regelschulsystem komplett auszusteigen lag nahe, weil sich unsere Erwartungen mehr und mehr entfernten von dem, was in dieser Schule geboten wurde. Das scheiterte ganz praktisch an der Organisation, dem Willen der alternativen Schule, Kinder aus dem Regelsystem zu integrieren und an unseren finanziellen Möglichkeiten mit drei schulpflichtigen Kindern.

Also blieb uns nichts anderes als “LOVE IT” – was in unserem Fall höchstens hieß: wir nehmen es an, wie es ist. Akzeptieren es, weil andere Möglichkeiten fehlten. Einziger beständiger Lichtblick in all den Jahren: der Religionsunterricht, der einfach menschlich, persönlich, herzlich und weltoffen war. 

LOVE IT

Was ich mir gewünscht hätte als Mutter? Nun, zunächst eine offene, unvoreingenommene und freundliche Begegnung (danke an die liebenswerten Pädagoginnen, mit denen das möglich war!), ein Austausch auf Augenhöhe rund um das Thema Bildung, das Abholen meiner Kinder auf ihrem Entwicklungs- und Bildungsstand und die Idee, dass Schule nicht nur in Büchern am Tisch stattfindet, sondern draußen, im Leben und mit echten Begegnungen. (Klar, kann man nicht ein Pferd mit in die Schule nehmen, wenn man über Haustiere lernt, doch über das “Ei” ausschließlich mittels einem A4 kopierten Zettel zu sprechen, war mir doch zu wenig real. Wir haben das daheim, wie so oft, nachgeholt.)

Ich hätte mir gewünscht, dass das soziale Lernen in einer großen Gruppe kompetent, einfühlsam und friedlich gefördert wird, dass es eine höhere Sensibilität für Sprache gibt und die Kinder als Persönlichkeiten geschätzt und mit ihren Talenten gesehen werden, statt sie alle gleich zu machen, weil sie dann leichter als Gruppe zu steuern sind.

HOFFNUNG AUF LUST AM LERNEN

Der wichtigste und oberste Auftrag sollte jedoch sein: die Lust am Lernen zu erhalten und im besten Fall zu fördern. Das gelingt leider bei viel zu wenigen Kindern.
Stattdessen werden sie angepasst, gleichmütig und durchschnittlich – wie bequem für die Obrigkeit. Und doch wollen wir das nicht.
(Sonst würde es wohl kaum in den Mittelschulen EVA und SAM geben – eigenverantwortliches Arbeiten und Schüleraktivierung durch Methodenkompetenz) Maßnahmen – ja, woher denn bitte, haben Schülerinnen denn diese Abgestumpftheit? Aus dem Kindergarten sicher nicht!) 

Ich habe aber Hoffnung. 

  • Erstens, weil ich erlebe, dass Kinder widerstandsfähig sind und viel aushalten – oft mehr als wir Eltern. Für sie ist ja zunächst vieles “normal”, was sie dort erstmals erleben.
  • Zweitens, weil ich persönlich viele Pädagoginnen und Pädagogen kenne (mittlerweile auch in den weiterführenden Schulen unserer Kinder – dem Himmel sei Dank), die nicht nur engagiert sind, sondern sich für Kinder und Jugendliche begeistern, die für ihren Beruf brennen, die im Unterricht Leidenschaft und Begeisterung zeigen, die mit den Kindern Spaß haben und trotzdem das Lernniveau hoch halten können, die uns Eltern mit Respekt und Wertschätzung begegnen und den Kindern auch ab und zu Dinge mitgeben können, die tatsächlich für ihre Zukunft wertvoll sein könnten. (Die Schuld an den vielen, vielen nutzlosen oder veralteten Lehrinhalten trägt eindeutig der Gesetzgeber, der längst gefordert wäre, Lehrpläne zu entrümpeln).
  • Und drittens, weil es Eltern wie mich gibt: die nicht einfach hinnehmen, was da mit Kindern in den Schulen passiert und – ja – manchmal an ihnen angerichtet wird. Weil es welche gibt, die sich mit viel Kraft und Energie für Verbesserungen einsetzen und hohe Erwartungen und großes Vertrauen in die Schule haben, dass es besser werden kann. Es braucht diese Eltern, die voller Mut Veränderung anstreben und sich einbringen, die beständig daran arbeiten, alte Strukturen und Muster aufzubrechen und für ihre Kinder einstehen.

Wenn du also als Mutter oder Vater eines schulpflichtigen Kindes am Verzweifeln bist, lass dir sagen: du bist nicht allein. Viele finden, dass es großen Verbesserungsbedarf gibt und wir Eltern werden diese Verbesserungen und Veränderungen für eine interessantere, schulische Zukunft der Kinder mitgestalten dürfen. Hör gut auf dein Kind und sei seine Lobby, wenn etwas so gar nicht mehr passt – das ist wichtig!
 Und wenn du in der glücklichen Lage bist, eine tolle Lehrperson in der Klasse deines Kindes stehen zu haben: dann freu dich!

UND: sag das laut! Schreib der Lehrperson einen Brief, sprich ein Lob aus, drücke aus, dass du erkennst, welche wertvolle Arbeit sie oder er leistet!

Das ist nämlich das wirklich Traurige: dass durch einige, schwarze Schafe hier ein ganzer Berufsstand in einem schlechten Licht dasteht.

Mehr als in jedem anderen Beruf brauchen wir in den Klassen die besten, empathischsten und vielseitigsten Köpfe, die wir haben, damit sie unserer Zukunft – unseren  Kindern – das Rüstzeug für eine gelungene Ausbildung mitgeben können, ihre Stärken, Talente und Vorlieben fördern und sie nicht stumpf wie Fässer füllen, sondern ihr Feuer wie das einer Fackel entzünden! (Spruch geklaut)

Und das, ganz nebenbei, möge auch uns als Eltern gelingen. Denn glücklicherweise ist unsere Beziehung und deren Wirkung auf die Entwicklung der Kinder viel bedeutender als Lehrer*in/Schüler*in Verhältnisse.

Welche Erfahrungen hast du gemacht oder machst du in der Grundschulzeit? Ich würde mich freuen, wenn sich ein positiveres Bild in den Kommentaren zeichnet!

Overload – wegen so einer Kleinigkeit?

Overload – wegen so einer Kleinigkeit?

Ist das jetzt ein Problem, dass du Brot einkaufst? Das ist doch bitte kein Aufwand! Das Kind vom Bahnhof abholen? Sind doch nur 15 Minuten! Wäsche waschen? Macht doch eh die Maschine. Stimmt genau. 

Warum sich viele Frauen – ja, das ist leider die Realität – dennoch überlastet fühlen, wenn es um diese kleinen Alltagsdinge geht, wie es im Kopf einer Mutter aussehen kann und zwei kleine Lösungsansätze für dieses Problem.

Vielleicht wird uns diese Tatsache jetzt gerade wieder deutlicher bewusst, weil wir das “Leben hochfahren” und sich Terminkalender langsam wieder dichter füllen. Sicher ist jedoch für mich: das ist nichts Neues, das kenn ich schon, dass mir an manchen Tagen fast der Kopf platzt vor lauter To-Dos und die Hände nicht zur Ruhe kommen wegen tausend kleiner Tätigkeiten.

Es ist doch so. Grundsätzlich sind wir Menschen Lebewesen, die gerne etwas schaffen, die sich von Natur aus (wenn nicht zuviel drein gepfuscht wurde) gern betätigen und sinnvolle Beschäftigung suchen.

Das kann aus den verschiedensten Gründen passieren: 

(Putzen) …weil es persönliches Bedürfnis ist, in einer sauberen Wohnung zu leben
(Vorlesen) … weil es ungeteilte Aufmerksamkeit für mein Kind bedeutet
(Einkaufen) … weil wir Lebensmittel brauchen, um zu überleben
(Arbeiten) … weil wir mit Geld unser Leben finanzieren und es in unserem Wirtschaftssystem relevant ist.
(Abholdienste) … weil die Sicherheit unserer Kinder wichtig ist oder Termindichte das erfordert.
(Planen) … weil wir effizient sein möchten und wir uns Orientierung wünschen.

Liste an dieser Stelle bitte beliebig fortsetzen.

Das Problem ist und war nie eine einzelne Tätigkeit. Mir geht es zumindest so. 

  • Es ist kein Problem einmal die Waschmaschine zu starten (… meine piepst übrigens grad, weil sie fertig ist: sie schreit “Wäsche aufhängen! Jetzt, sonst verknittert sie!”). 
  • Es ist kein Problem, mal schnell das Kind irgendwo hinzubringen, weil vielleicht grad kein Bus oder Zug fährt (… was ja im ländlichen Raum DURCHAUS mal der Fall sein könnte – oder die Bushaltestelle ist so weit weg, dass es schon Wurscht ist, ob der Bus fährt oder nicht #dieletztemeile )
  • Es ist kein Problem, neue Schuhe für das Kind zu besorgen (… obwohl: gehe mal mit Teenagern einkaufen, und diese Aussage ist schnell relativiert – da bekommt jede Verkäuferin Wallungen).
  • Es ist kein Problem, noch schnell ein paar Erdbeeren zu pflücken, weil die Kinder sie sooooo lieben (doch, wer verarbeitet dann eigentlich die 16 Kilo, die es unabsichtlich geworden sind?).
  • Es ist kein Problem, eine Anfrage für den Familienurlaub an ein Hotel zu schicken.
  • Oder den Müll im Altstoffsammelzentrum zu entsorgen.
  • Oder die Katze zu füttern.

Die Dosis macht das Gift

Einzeln betrachtet, sind viele dieser beschriebenen Tätigkeiten in wenigen Minuten erledigt. Wenn man mich dann anspricht darauf, warum ich eine solche Aufregung darum herum veranstalte, frag ich mich selbst manchmal, was eigentlich mit mir los ist?! Das kann doch nicht so schwer sein. Einfach die Katze füttern. 

Das schlechte Gewissen und das Gefühl wohl einfach unzureichend zu sein, stellt sich prompt ein, was der ganzen Situation natürlich überhaupt nicht förderlich ist, weil es meine Motivation zu tun eher hemmt als fördert. Bei genauer Betrachtung kommt jede von uns aber schnell selbst darauf: es ist nicht “DIE EINE” Sache, die Dosis macht das Gift. Und besonders alle Gedanken, die vorher und nachher um so eine Tätigkeit kreisen. Denn das dran-denken ist auch ein To-DO!

Kopfkino gefällig

Wenn man in den Kopf einer Familienmanagerin hineinblicken könnte und jeder Gedanke darin auf zwei Beinen herumlaufen würde, dann wär das eine Menschenansammlung, bei der von Mindestabstand keine Rede mehr sein kann.

Noch ein Geburtstagsgeschenk für den Freund kaufen, die bestellten Sachen vom Dorfladen abholen, Essen für’s Wochenende vorchecken, die berufliche Anfrage beantworten, die Kinder zum Tennis bringen, den kaputten Fahrradschlauch bestellen, Milch kaufen, die ist schon wieder alle, die Familie zum Teeniegeburtstag einladen, den Kieferorthopädin-Termin verschieben, die Kinder vom Smartphone trennen, die sitzen dort schon wieder zu lange, kochen anfangen, es ist schon so spät, die fällige Rechnung überweisen, das Volksbegehren unterschreiben gehen, die lang nicht gehörte Freundin anrufen, Ribisel pflücken, Schreibtisch aufräumen, beim Online Yoga dabei sein, die Schneckenbremse beim Hochbeet erneuern.

Sichtbarkeit bringt Wertschätzung

Was viele dieser Dinge auszeichnet, ist: es fällt kaum auf, wenn sie erledigt wurden. Doch wenn man darauf vergisst, wird es sehr wohl bemerkt. Von mir oder den anderen. Deshalb schreibe ich immer wieder gern negative To-Do Listen, ich nenne sie : “DID IT!” Listen, wo ich aufschreibe (für mich und alle, die es sonst so interessiert), was ich alles gemacht habe. Ich schreibe einzelne Arbeitsschritte auf, die erledigt sind und nicht bloß “Wäsche gemacht”. (Dazu gehört auch dass ich Wäsche einsammle, sortiere, einschalte, aufhänge, falte und verräume – ein Lieblingsbeispiel von mir!)

Wenn man abends manchmal das Gefühl hat – was besonders mit kleinen Kindern häufig der Fall ist – nichts geschafft zu haben, dann tut so eine Liste gut. Weil dann auch drauf steht: 

  • 3 Bilderbücher vorgelesen. 
  • 4 mal Kind getröstet. 
  • Zerbrochenes Marmeladeglas beseitigt und Boden gewischt.
  • Kind geduldig beim Zähneputzen begleitet.
  • 2 Stunden das Lieblingskuscheltier gesucht

Oder so.

Über das Sichtbar-machen bekommen die Dinge mehr Wertschätzung. So siehst du selbst und auch andere, wie viel du (an unbezahlter Arbeit) leistest. Für bezahlte Arbeit gibt’s am Ende des Monats eine Buchungszeile auf dem Bankkonto, die die Wertschätzung in Zahlen gießt – das ist wesentlich einfacher.

Reduzieren statt aufhalsen

Nicht immer ist allerdings Wertschätzung die ultimative Lösung. Manchmal ist es dennoch einfach zu viel und da braucht es unser “Nein”, eine bewusste Unterbrechung, ein Ausstieg aus einer Dynamik, eine neue Aufgabenverteilung.
Wenn die Zumutbarkeitsgrenze erreicht ist, ist es wichtig, gut (oder wieder besser) auf sich zu schauen und durch ein “Nein” zu einer Tätigkeit oder Person ein “Ja” zu sich selbst zu erlauben. (Weil man sonst nicht mal mehr die angenehmen Dinge im Tagesablauf genießen kann.)
Das erfordert als erstes Bewusstsein, dann Mut und dann Durchhaltevermögen
Ich wünsche dir alle drei Eigenschaften, falls sich das nächste Mal bei dir ein “Overload” ankündigt oder eintritt.
Jedenfalls hab ich auf meiner Website eine “Did it!” Liste als Download für dich bereit gestellt, falls dir diese Idee gefällt. Viel Freude damit!

Schreib mir gern in die Kommentare, wie es dir mit deiner Belastungsgrenze geht!
Und ob du schon Lösungen dafür entwickelt hast …. 😉

33 Ideen für den Schulweg zu Fuß

33 Ideen für den Schulweg zu Fuß

Oft weiß man als Eltern nicht, wann man mit dem Kind etwas “das letzte Mal” macht. Das letzt Mal stillen, wickeln, füttern, einschlafbegleiten, im-gleichen-Bett-schlafen, … – viele finale Kapitel elterlichen Tuns gehen fast unbeachtet über die Bühne, weil plötzlich der nächste Schritt gegangen wird. 

Diese Woche – und das ist ziemlich gut kalkulierbar – geht für mich eine Ära zu Ende.
Nach zehn Jahren wird das geliebte tägliche zu-Fuß-in-die-Schule gehen der Geschichte angehören.
Was wir alles erlebt haben auf diesen etwa 2000 Schritten jeden Morgen, erzähl ich dir heute.

Vorsicht: nicht weiterlesen, wenn du weiterhin dein Kind mit dem Elterntaxi chauffieren möchtest. Es könnte sein, dass ich dich begeistere, zu Fuß zu gehen.

Bevor ich damit anfange, aber noch ein Wort.

“Meine Kinder, es war eine unglaublich schöne Zeit, die wir gemeinsam erlebt haben. Anfangs mit Kinderwagen und allerlei Gefährten als Hilfe, mit netten Wegbegleiterinnen oder allein: ich hab jeden Schritt an eurer Seite geliebt und genossen. Ich hab gerne die oft schwere Schultasche geschleppt als Motivationsdienst und euch getragen, wenn es zu viel wurde für die jungen Beine. Ihr hattet Zeit, euch umzustellen von “Daheim” auf “Kindergarten” oder “Schule” und konntet vielleicht den Umstieg in die jeweilig andere Welt besser verkraften als durch eine 5 Minuten Autofahrt. Ich bin überzeugt, nicht nur euch sondern auch mir etwas Gutes getan zu haben mit diesen morgendlichen 20 Gehminuten, die so viel mehr sind und waren als “einfach nur gehen”, weil es so viel zu erleben gab.”

33 Dinge, die man am Fußweg zur Schule erleben kann:

  1. die buntesten Himmelsfarben des Morgenrot bewundern, das Grün der Blätter einatmen und beobachten, wie sie sich im Jahreskreis verfärben, abfallen und wieder austreiben
  2. die Schritte zählen und dabei siebzehn mal unsicher sein, ob man sich nicht doch verzählt hat
  3. über den Zebrastreifen gehen wie die Beatles (und dabei Musikgeschichte diskutieren)
  4. die aktuellen Ohrwürmer der Kinder gemeinsam trällern – von Mai Cocopelli über Beatles, Springsteen, AC/DC … je nach Jahreszeit und Stimmung war so ziemlich alles dabei
  5. alle Schultaschen der Kinder im Expeditionswagen transportieren (Aufgabe der Eltern) und den Weg in eine Parcouring Strecke verwandeln, sodass schon vor dem ersten Läuten “turnen” war
  6. im Matschgewand in alle Pfützen springen (als Eltern empfiehlt es sich, den nötigen Abstand einzuhalten) und danach mit Gummistiefeln deren Tiefe messen
  7. in der kalten Jahreszeit gefrorene Spinnennetze an der Traunbrücke bestaunen und dem Knirschen des frisch gefallenen Schnees unter den Schuhen zuhören (Musik in den Ohren von Winterfans)
  8. den Baufortschritt verschiedenster Projekte täglich aus nächster Nähe beobachten (z.B. Salzstaldn) und mitansehen wie baufällige Häuser mit neuem Leben erweckt werden, Grünflächen zubetoniert werden, historische Gebäude in Schutt & Asche gelegt werden (Flachsspinnerei) und dabei über Oberflächenversiegelung debattieren
  9. bei diesen Baustellen tätige, spektakuläre Baumaschinen fachmännisch benennen (und dann wegen zu langer Beobachtung derselben zu spät zur Schule kommen)
  10. zweistimmig Pizzera & Jaus “Kaleidoskop” singen und damit die Bewohner am Weg beglücken
  11. zu zweit mit dem Roller fahren und es “Schulbus” nennen (einer läuft ein Stück voraus, stellt sich an den Wegrand = Bushaltestelle und wird dort vom “Bus” abgeholt)
  12. mit diesem Roller einen kapitalen Sturz hinlegen und dabei auf das Kind drauf fallen 
  13. Streckenabschnitte mit Fantasienamen kennzeichnen (z.B. Schneckenfriedhof … dabei über das grausame Massensterben von Nacktschnecken sinnieren)
  14. die Freundinnen am Weg aufgabeln und wuseliges Geplapper bis zur Schule anhören (Erwachsene: mit der Mama dieser Freundinnen das eigene Feldwebelgehabe vor dem Außer-Haus-gehen analysieren und sich gegenseitig mütterliches Fehlverhalten eingestehen und einander danach beruhigen – es ist halt irgendwie überall gleich)
  15. ungestörte und kostbare Einzelzeit mit dem Kind genießen = Beziehungsgestaltung pur
  16. zusammen schweigen und den Morgenmuffel raus hängen lassen
  17. jeden Tag ein Stück Müll aufheben und zum nächsten Mistkübel bringen (das macht in diesen Jahren dann rund 1800 Dosen / Papierl / Becher / Verpackungen …pro Person!) 
  18. sich bei deftigen Minusgraden den Allerwärtesten abfrieren und die dabei sichtbar werdende Atemluft cool als “rauchen” definieren (das kenn ich noch aus meiner Kindheit)
  19. am Weg allen Menschen freundlich (und möglicherweise mit einem Lächeln) “griaß di” zurufen
  20. bei orkanartigem Wind versuchen, wie Mary Poppins mit dem Schirm abzuheben (und dabei den Regenschirm ruinieren)
  21. verschiedenste Vogelstimmen am Weg hören und versuchen zuzuordnen
  22. das Zupassen mit dementsprechenden Steinen vom Wegrand üben – schafft der Stein es bis zur Schule?
  23. Eiszapfen von Autos oder Brückengeländern abbrechen und bestaunen (und vielleicht mal dran lutschen, wenn Mama nicht hinsieht – gutes Immuntraining, übrigens!)
  24. die neuesten Klatschgeschichten vom Kind erfahren und darüber diskutieren
  25. noch schnell das Gedicht für die Schule auswendig lernen (Bewegung & Sprache lässt sich prima und vorteilhaft kombinieren) – dabei den Sprechrhythmus an die Schritte anpassen
  26. vor Liebe taumeln, weil das Kind seine Hand immer noch beim Gehen in deine legen will 
  27. die eigene Wut (oder die des Kindes) mit jedem Schritt in den Boden stampfen
  28. vorgeben, ein kleiner Hund zu sein, der vom Kind Gassi geführt werden muss (die Nachbarschaft hält mich sowieso für eine Verrückte, also was soll’s) inklusive Gebell, Bein heben und treuherzigem Blick beim Hecheln
  29. vorauslaufen, sich in einer Ecke verstecken und die anderen höllisch erschrecken wenn sie herankommen 
  30. nicht auf Risse im Asphalt oder Fugenlinien treten – wer’s tut, stirbt klarer Weise
  31. sämtliche Käfer und Insekten sorgsam “umgehen” und so Zeit vertrödeln, weil man nicht zur Schule gehen mag
  32. ZÄHLEN! und zwar alles mögliche: Zigarettenstummel auf dem Weg (wir zählten mal rund 280), Autos, die vorbeifahren, (Brücken-)Geländerstäbe, Leitpflöcke, Häuser, … – was immer Spaß macht
  33. Klima schonen und sparen! Laut einer Berechnung sind das: Eingespartes CO2 (kg) 1589.76 kg, eingesparte Fahrtkosten 2592€, Vermeidung von Umweltkosten 216€, Vermeidung von Unfallfolge- und Staukosten: 1224 € (wow, wir sollten auf Urlaub fahren für dieses Geld!)

Gratuliere, du hast es bis hierhin geschafft beim Lesen!

Morgen hat das jüngste Kind hier Radfahrprüfung und wird somit zukünftig lieber mit dem Drahtesel den Weg bewältigen, statt an meiner Seite zu Fuß.
Es ist ein Stück Loslassen und Abschied nehmen und erfordert eine Anpassung der Morgenroutine an neue Verhältnisse.
Ich möchte dir sagen: nütze die Zeit & Gelegenheit, deine Kinder zu Fuß zu begleiten und wenn du zu weit weg wohnst, geht zumindest die letzten 10 Minutuen zusammen (Stichwort Elternhaltestellen)!

Es zahlt sich aus und das Zeitfenster schließt sich irgendwann, wo diese Begleitung gewünscht ist. 
Und dann gehst du – wie ich gestern – zum letzten Mal mit … und bist dankbar dafür, dass du rund 300.000 Schritte ganz dicht neben ihnen gehen durftest. 

P.S: der Junior hat mein leidvolles Gesicht gestern bemerkt und gesagt (“Vielleicht regnet’s ja mal voll, dann gehen wir noch einmal, ja Mama?!”)
Wie süß ist das denn bitte??!!!!

Kommentar schreibenKommentare: 4

  • #1dein Papa (Donnerstag, 28 Mai 2020 12:22)schade das ich das mit euch 5 Mädels nie gemacht habe, sehr berührend, du bist eine ganz tolle Mama ich bin stolz das deine Kinder dich haben.
  • #2Gerlinde (Donnerstag, 28 Mai 2020 14:30)Sehr schön, wie du in liebevoller Begleitung deine Kinder am Weg zur Schule und früher zum Kindergarten begleitet hast. – sehr schöne lustige 33 Ideen, in einigen Ideen finden wir uns auch – zum Beispiel beim beobachten der Bauarbeiten, Sammeln vieler Naturmaterialien- das ist immer was spannendes.
    Wir haben ca. 1Kilometer zum Kindergarten und legen diesen Weg soweit es vom Wetter möglich ist auch meist mit dem Fahrrad zurück.
    Erst diese Woche habe ich mit meinem 6 jährigen Sohn wieder mal alleine eine kl. Wandung gemacht – er hat es so genossen – ungeteilte Mama Zeit .

    Ein gemeinsamer Fußweg ist schon was besonders – ich werde mir diese Ideen auf jeden Fall auch für den Herbst mit nehmen, denn da gibt es dann bei uns auch unser erstes Schulkind :-)!
    Danke für deine tollen BLOG Einträge
  • #3Kerstin (Donnerstag, 28 Mai 2020 18:13)Lieber Papa, danke für die Wertschätzung! Ich hab es mit den Kindern langsam richtig schätzen gelernt, weil ich es eben aus meiner Kindheit nicht kannte – nur den Schulbus, weil wir ja weg vom Schuss lebten. Busfahren war auch manchmal lustig, aber Gehen toppt das einfach bei Weitem 😉

    Gerlinde – yay! Schön, wenn du motiviert bist, da hast du dieses schöne Wegstück ja noch vor dir!
  • #4Bianca (Donnerstag, 28 Mai 2020 20:19)Jedes mal, wenn ich deine Zeilen lese egal ob über deine Kinder, Klima etc. denk ich mir immer wieder, was für eine wahnsinns Mutter/Frau bist. Du motivierst mich immer und immer wieder. Ich bin wirklich begeister von Dir und kann vieles lernen. Dafür Dank ich dir.
Aus der Krise schlau werden!?

Aus der Krise schlau werden!?

Nun sind die ersten Kinder also wieder zum teilweisen Schulbetrieb eingerückt, das erste Eis im Gastgarten ist verzehrt, es wurden Fußballtrainings mit Abstand genossen und endlich wurden die schmerzlich vermissten sozialen Kontakte wieder hergestellt.

Ein leichtes Aufatmen in der Gesellschaft ist spürbar. Und doch sind wir noch ein gutes Stück entfernt von der großen Erleichterung, dem Moment, wo ein riesiger Stein vom Herzen fällt.

Denn zu viele Menschen leiden immer noch unter verschiedensten Einschränkungen.

Was wir in dieser Krise gebraucht haben oder hätten, was uns auch in Zukunft dienlich sein kann, hab ich mir überlegt und hier nieder geschrieben.

Umweltschonendes Verhalten

Viele erinnern sich vermutlich an die Bilder im März, wo Delfine nah der Küste Spaß hatten, an das klare Wasser in Venedig und die traumhafte Verbesserung der Luftwerte durch den Shutdown. Dass die industrialisierte Gesellschaft endlich gezwungen ist, in mancher Hinsicht neue Wege zu gehen, nicht jeden (Kurzstrecken)Flug als selbstverständlich ansieht und mal kritisch hinterfragt, wohin uns die wirtschaftliche Globalisierung führt, ist ein Gewinn dieser Krise.

Ich wünsche mir, dass wir weiterhin Regionalität fördern, unsere Mobilität hinterfragen und wirtschaftliche Interessen mit Umweltthemen verbinden und mindestens ebenbürtig behandeln.

Lernfreudige Einstellung

In den letzten Wochen blieb vielen von uns nichts anderes übrig, als neue Dinge zu erlernen. Wie man Videokonferenzen abwickelt, wie man im Homeoffice überlebt, wie man Kinder einsperrt und gleichzeitig bei Laune hält, wie man ein erhöhtes Arbeitspensum unter erschwerten Bedingungen bewältigt und wo weiter – für jeden waren die Herausforderungen wohl ein wenig anders. Und für Viele waren diese Erfahrungen unangenehm, weil mit Angst und Unsicherheit behaftet. 

Ich wünsche mir, dass wir wieder mehr an unsere Lernfähigkeit glauben, dass uns diese Veränderung gelehrt hat, dass wir mehr schaffen, als wir denken und dass wir (wenn wir wirklich alles daran blöd fanden) zumindest die ursprünglichen Zustände wieder mehr wertschätzen können.

Menschliche Sensibilität

Man hat sich viele Gedanken gemacht über die Verletzlichen in dieser Gesellschaft – wir übten uns in Rücksichtnahme, besonders in Bezug auf die betagten Menschen hier und anderswo. Leider wurde auch sichtbar, dass wir immer noch auf diejenigen vergessen, die öffentlich wenig bis keine Interessensvertretung haben und deren gesundheitliche Schäden nicht gleich am Sterbe-Dashboard zu sehen sind: Kinder und Jugendliche. Wie viele von ihnen haben in dieser Zeit den Druck, die Anspannung und die Wut der Erwachsenen abbekommen und wurden schlecht oder unzureichend begleitet in ihren Ängsten und Sorgen?


Ich wünsche mir, dass wir menschliche Sensibilität nicht nur gegenüber Älteren aufbringen, sondern uns besonders auf die Realität der Jungen und Jüngsten einlassen können, die mit den Erfahrungen dieser Zeit noch sehr, sehr lange leben werden.

Kreative Lösungen

Angefangen bei einer Unzahl von Beschäftigungsmöglichkeiten für Kinder (Klopapierrollenkunst, Indoor-Hindernisparcours, Garten-Skilift) über innovative Geschäftskonzepte (Lieferservice, Videokonferenzen, Online-Angebote) bis hin zu kreativen Ideen in Kunst, Kultur und Kirche (YouTube Gottesdienste, Take-away Whatever beim Wirtn, Jukebox in der Kirche, Video Übertragung von Konzerten) haben wir in der Phase des Lockdown viele frische Ideen gesehen. Not macht erfinderisch ist ein Spruch, der sich definitiv bewahrheitet hat und das darf uns zuversichtlich machen für was auch immer kommen mag: es gibt genügend Menschen, die stets Lösungen suchen, die immer wieder aufstehen und Wege finden, wie es weiter oder anders gehen kann.

Ich wünsche mir, dass wir diese Kreativität auch in Zukunft nützen, wenn wir Lösungen brauchen um mit (anderen) Schwierigkeiten umzugehen – sei es der Klimawandel, ein anderes Wirtschaftssystem zu etablieren oder bei der Bekämpfung von Ungerechtigkeiten.

Kritischer Geist

Kaum jemand hat wohl alle Maßnahmen und Erlässe der Regierung jederzeit vollends verstanden und hundertprozentig angenommen. Spätestens bei “private Treffen waren immer erlaubt” muss sich der kritische Geist gemeldet haben, um zu fragen: Was ist hier eigentlich los? Welche Informationen werden uns hier gegeben oder bewusst vorenthalten? Wie wirkt der zielgenaue Einsatz von Emotionen auf die Gesellschaft? Warum gibt man uns nicht die Chance, Zahlen in einen Kontext stellen zu können? Welche Ziele werden hier tatsächlich verfolgt (und was ist das nächste Ziel, wenn das aktuelle erreicht ist)? 

Ich wünsche mir, dass wir nicht nur in Krisenzeiten unseren kritischen Geist einschalten, sondern dass er uns immer begleiten möge und dass wir ganz genau hinschauen, was mit uns als Menschen passiert. Denken wir also immer daran, was das Heiligste und Grundlegendste unserer Gesellschaft sein sollte: die menschlichen Grundrechte. Nicht einmal im Angesicht einer Katastrophe dürfen sie wanken. Sie sind das Fundament unseres Zusammenlebens und brauchen dennoch Achtung und Schutz.

Und zwar von Jedem und Jeder von uns.
Weil man nicht davon ausgehen kann, dass sich alle Machthabenden jederzeit daran halten (aus welchen Gründen auch immer). 

So weit meine kleine, persönliche Zusammenfassung des bisher Erlebten. 

Wir brauchen weiterhin ganz viel Herz und ganz viel Hirn. Und – was natürlich höchst notwendig ist – eine große Portion Humor. Falls (und wenn) es mal wieder ähnliche Zustände geben sollte, werden wir dringend darauf angewiesen sein, dazugelernt zu haben und vorbereiteter und bewusster Maßnahmen zu setzen.

Ich bin zuversichtlich, dass wir das schaffen. Wenn Jede*r seinen Teil dazu tut.
Was hast du in diesen Wochen erlebt, was du als “Lernerfolg” verbuchen würdest?
Welche “schlauen” Erkenntnisse wirst du in die Zukunft mitnehmen?
Schreib doch in die Kommentare und teile deine Erfahrung mit dem Schwarm!