„Ich doziere hier herum, obwohl ich eigentlich gar kein gelernter Vater bin. Das ist überhaupt eins der Dramen im Leben, dass man für alles eine Befähigungslizenz braucht, dass man einen Führerschein braucht, eine Lehre muss man für alles Mögliche machen nur für das wirklich Wichtige im Leben, das Schwierige, das Kinder-aufziehen, das soll man einfach so können. Das wird als bekannt vorausgesetzt und … dann steht man da … mit seinem Talent.“ R. Mey Über 5 Talente, die alle Eltern brauchen!
WIR MACHEN DAS MAL GANZ ANDERS
Reinhard Mey drückt in diesen Eröffnungssätzen für einen Konzertabend des Albums „Mein Apfelbäumchen“ (große Empfehlung übrigens für alle Eltern kleinerer bis mittlerer Kinder) etwas aus, das nicht nur ich mir schon lange denke, sondern wahrscheinlich viele andere Menschen auch. Wie kommt es bloß, dass wir so überzeugt sind, Elternschaft brauche keine bewusste Auseinandersetzung, dass alles um dieses Thema intuitiv stattfinden kann und dass (fast) jedes werdende Elternpaar (= Erwachsene ohne Kinder) sich denkt: „Ja, klar. Diese Eltern. Alle irgendwie komisch. So empfindlich, übertrieben, alles ist ein Problem. Pff, bei uns wird das bei uns mal ganz anders laufen.“
NACH DER GEBURT IST VOR DEM LEBEN
Versteh mich richtig: ich finde Leichtigkeit, Unvoreingenommenheit und eine gute Portion Positivität und Glaube an die eigenen Fähigkeiten nicht nur richtig und wichtig, sondern ehrlich notwendig für einen halbwegs glücklichen Start in den neuen Lebensabschnitt als Eltern. Und selbst bei der besten Einstellung, theoretischer und praktischer Ausbildung und Wissen rund ums Kind ist „selber Kinder zu bekommen“ ein eigenes Kapitel. Fast alle Eltern, die das erste Kind erwarten, bereiten sich auf die Geburt vor: Geburtsvorbereitungskurs, Akkupunktur, Teemischungen, Öle, Dammmassage, Gymnastik, Vorsorgeuntersuchungen, Hebammengespräch … alles mögliche wird unternommen für ein Ereignis, das eventuell nur wenige Stunden, hardcore-mäßig vielleicht nach ein paar Tagen vorbei ist. Und dann?
HINTER VERSCHLOSSENEN TÜREN
Nach dem EGT, dem errechneten Geburtstermin herrscht oft im Kalender gähnende Leere. Man weiß ja nicht, wann das Kind genau kommt, da muss man sich die Zeit frei halten. Diese Leere ist aber auch bezeichnend für die Planlosigkeit, die einen dann überfallen kann, wenn das kleine, bezaubernde Wesen erst mal geboren ist. Vorstellung und Wirklichkeit mögen im besten Fall eine große Übereinstimmung erfahren, doch ich hab noch nie von einer Mama gehört: „Ja, alles genau, wie ich es mir vorgestellt hab!“ Eher sehr häufig das genaue Gegenteil:
Ja, Elternschaft passiert ganz viel hinter verschlossenen Türen.
DIE ROLLE DEINES LEBENS
Die durchwachten Nächte, die man wippend mit dem Kind auf dem Arm im abgedunkelten Schlafzimmer auf und abgeht. Die Schreiphasen am Abend, weil der Tag für das Baby schon zu lang war, die Verdauung sich grad wieder mal umstellt oder tausende neue Impressionen des Tages verarbeitet werden wollen und das nur über das Ventil Schreien abgelassen werden kann. Die unfassbaren Wäscheberge, das wieder mal kalt gewordene Essen, das man „genießt“, der eintönige Alltag, oft den ganzen Tag kein „erwachsenes“ Gespräch führen. Man braucht besondere Talente, um diese neue Rolle des Lebens gut spielen zu können.
Und nein, es geht nicht um Schauspielkunst, obwohl ein Stück davon auch manchmal nicht schaden kann ;-).
TALENT 1: BEOBACHTEN
Wie lernt man am schnellsten und besten etwas kennen, was neu ist? Durch beobachten. Das gilt auch für Eltern. Übrigens nicht nur für frisch gebackene, auch erfahrene Eltern tun sich einen Gefallen, wenn sie sich mal öfter in die Rolle der Beobachterin begeben. Nur durch Beobachten kann man Informationen darüber erhalten, wie es dem Kind geht, was es vielleicht braucht oder nicht, wo grad das Interesse liegt, was es ärgert, begeistert, frustriert, fasziniert oder freut. Für dieses Talent braucht man vor allem geschärfte Sinne und viel Ruhe. Wache Augen, hellhörige Ohren, ein geschultes Näschen, feinfühlige Hände, sensible Geschmacksnerven und vor allem: ein offenes Herz.
Dieses Talent leidet besonders, wenn viel los ist, wenn der Alltag laut und vollgepackt ist, wenn wir abgelenkt sind (von Bildschirmen) oder übermüdet, gestresst und unter Druck.
TALENT 2: WAHRNEHMEN
Ist das nicht dasselbe wie beobachten? Nein, ich finde nicht ganz. Denn im Wort steckt schon der wesentliche Unterschied drinnen. Dass man etwas für “wahr” annimmt. Und zwar das, was man zuvor beobachtet hat. Das heißt soviel wie: “Das Baby schmatzt mit den Lippen – es hat Hunger!” Statt zu sagen: “Das gibt’s doch nicht, ich hab doch eben erst gestillt, das kann nicht sein, dass es hungrig ist.” ODER: Das Kind haut und beißt das Geschwisterkind beim Aufteilen der Schokoladeneier – es ist frustriert” statt “Ich hab euch doch genau gleich viele gegeben, wie kannst du da beleidigt sein und einfach die Schwester beißen?” Wahrnehmung heißt, dass es für diese Person wahr ist, was sie empfindet, sonst könnte es auch falschnehmung heißen. Es bedeutet, dass ich meinem Gegenüber (egal ob Baby oder Erwachsenen) SEINE oder IHRE Wahrnehmung zugestehe und sage: “Aha, so ist das also gerade für dich!” Das bedeutet nicht, dass ich es verstehen oder gut finden muss. Aber zu sagen: das stimmt nicht, dass du dich so fühlst …. du merkst schon beim Lesen des Satzes, dass das gar nicht geht.
Dieses Talent leidet besonders, wenn wir sehr von uns selbst eingenommen sind, uns schlecht auf die Realität des anderen einlassen können und nur mangelhaft zur Empathie fähig sind.
TALENT 3: INTERPRETIEREN
Hier kommt der kniffelige Teil für alle Eltern, deren Kinder sich noch nicht (ausreichend) sprachlich ausdrücken können. Deren Bedürfnisse oft überlebensnotwendig sind und eine exakte und prompte Befriedigung brauchen. Gar kein Druck, merkst du schon, nicht wahr? *ironieoff* Wie soll man das jetzt sofort wissen, was das Baby braucht, wenn es unruhig ist oder schreit? “Das weiß man als Mutter, sie weinen ganz unterschiedlich!” hab ich öfter als einmal gehört und dieser Satz ist schlichtweg Müll. Keine Mutter dieser Welt “weiß” das von der ersten Sekunde an. Und man lernt es. Indem man beobachtet und wahrnimmt und dann die Signale interpretieren lernt. Senkrechte Stirnfalten bei Babys bedeuten z.B. Anstrengung bis Überforderung, halb zufallende Augen bedeuten Müdigkeit, die Muskelanspannung ist ebenfalls aussagekräftig. Doch auch später braucht man dieses Talent. Wenn sich das Kind zurückzieht und wenig spricht: hat es Sorgen oder Ängste oder braucht es einfach nur Ruhe und Erholung? Wenn man aber nachfragen und mit dem Kind sprechen kann, wird es schon leichter für Eltern, weil wir uns “rückversichern” können, ob wir mit der Interpretation richtig liegen.Von der “schweren zur leichten” Aufgabe lautet es also auch hier für Eltern. Und das ist zach.
Dieses Talent leidet besonders, wenn zu viele Menschen uns von außen beeinflussen, dreinreden, die Impulse der Eltern stören und die Intuition verwundet ist.
TALENT 4: BEANTWORTEN
Damit ist nicht nur eine sprachliche Reaktion gemeint, sondern jegliche Handlung, die not-wendig ist, also die Not des Kindes wendet. Wenn man genau beobachtet, wahrgenommen und richtig interpretieren konnte, dann ist das Beantworten oder Reagieren auf die Bedürfnisse eines Säuglings oft der einfachere Teil. Meiner Meinung nach wird dieser Teil schwieriger und komplexer, je älter Kinder werden. Ganz einfach, weil es im ersten Lebensjahr hauptsächlich um essen, schlafen, tragen, pflegen und nah sein geht, wenn wir Bedürfnisse mit oder für die Kleinen regulieren. Danach wachsen nicht nur die Wünsche, Bedürfnisse und Träume der Kinder sondern auch sie selbst. Und manchmal uns über den Kopf. (Hier ist es bald so weit 😉 und ich freu mich drauf!)
Dieses Talent leidet besonders, wenn wir in unseren Möglichkeiten und Ressourcen begrenzt sind, wenn wir wenig Unterstützung bekommen oder sehr enge Vorstellungen haben, wie wir handeln dürfen oder sollen, wenn wir uns also selbst begrenzen.
TALENT 5: LOCKER BLEIBEN
Das ist genau so ernst gemeint, wie die ersten vier Talente. Es braucht Übung, es braucht Wiederholung, es braucht Erfahrung und es braucht Zeit, damit man als Eltern locker werden und bleiben kann.
Weil man am Anfang und beim ersten Kind halt alles besonders gut machen mag.
Weil man am Anfang halt so neu ist, dass die Unbeschwertheit fehlt (muss aber nicht sein!!).
Weil man am Anfang niemals weiß, wie es ausgeht, ob das eigene (Fehl-)Verhalten jetzt gut tut oder sehr viel “Schaden” anrichtet und wann das überhaupt wieder anders wird.
So geht’s den allermeisten Eltern und es hilft auch kein tröstender Spruch “… das wird schon wieder!” von der klugen Großtante oder ein “… mach dir nicht so viele Sorgen!” von der Nachbarin, wenn das eigene Drama grad den Höhepunkt erreicht. Vielleicht magst du dir den einen Satz mitnehmen: Anspannung und Druck führen selten zu guten Entscheidungen und Kinder halten oft viel mehr aus, als wir glauben. So lange du mit deinen Sinnen dabei bist, dein Herz offen ist und du deine Ansprüche nicht zu hoch anlegst, wird es gut genug sein. Denn:
Dieses Talent leidet besonders, wenn die Erwartungen überhöht sind, idyllische Bilder erzeugt werden wollen oder man in stark vergleichendes und konkurrierendes Denken verfällt. Und, wenn der Schlafmangel groß und die Unterstützung klein ist.
POTENZIALENTFALTUNG
Eltern brauchen viele Talente. Im Lauf eines langen Elternlebens reicht das weit über das hier Genannte hinaus, doch diese paar bleiben mitunter die Wichtigsten und Wesentlichsten. Für alles andere hat man auch wesentlich mehr Zeit, um sie zu entfalten und entwickeln.
Auch wenn man dann immer noch keine Befähigungslizenz braucht und Elternbildung immer noch ein “KANN” oder “nice-to-have” ist, wo sie doch – besonders dort, wo sie gar nie konsumiert wird – so dringend benötigt wäre. Verpflichtende Elternkurse? Ach, nicht so mein Fall. Doch das Bewusstsein erhöhen, dass Elternsein nicht etwas ist, was man einfach so “kann”, das darf doch deutlich erhöht werden. Es braucht die Botschaft, dass es nicht die “schlechten, unvollkommenen” Eltern sind, die Elternbildungsangebote nützen und dazu lernen wollen, sondern meiner Meinung und Erfahrung nach genau umgekehrt: die besonders bemühten, reflektierten, kritischen, selbstbestimmten und bewussten Eltern sind es, die bei mir aufschlagen.
Die, die eh schon recht viel recht gut machen.
Die, die ohnehin oft schon ihr ganzes Herz eingesetzt haben.
Die, die sich immer wieder hinterfragen und entwickeln, auch wenn’s den Kindern gut geht.
Die, die Elternbildung auch als Persönlichkeitsbildung begreifen.
Und die Chance nutzen, mit und an ihrer Rolle zu reifen, zu wachsen, zu lernen und die ihre Talente und Potenziale auch hierbei zur Entfaltung bringen wollen.
Falls das ein kleines Plädoyer für Elternbildung war, dann tut es mir nicht Leid.
Ich brenne für diese Arbeit, ich mache sie leidenschaftlich gern und ich freu mich über jede Person, die einmal oder öfter oder immer wieder das Herz in die Hand nimmt und dieser Tätigkeit, dem Eltern-sein die Bedeutung und Wertschätzung gibt, die es braucht. VIEL. MEHR. Wir begleiten hier die Erwachsenen von morgen, die Entscheidungsträger, Gestalterinnen und Zukunftsmacherinnen.
Für sie sollten wir diese Talente auspacken!
PLÖTZLICH ELTERN!
Mit Teamgeist das erste Jahr meistern!
Hol dir jetzt diese wertvolle Vorbereitung auf das Abenteuer deines Lebens: das Eltern sein! Und profitiere von Anfang an von meinen Erfahrungen als Pädagogin und 3-fach Mama und der Expertise einer wunderbaren Hebamme, Pia Waldenberger!
Diese drei. Die uns anvertraut sind. Bei denen wir möglichst alles richtig machen wollen. Sie haben auch öfter ziemlich was aushalten müssen. Weil wir als Eltern und ich als Mutter eben lang nicht perfekt waren, sind und nie sein werden. Weil wir Fehler machen und trotz besseren Wissens es oft nicht anders schaffen. Wir brauchen eine neue Fehlerkultur, einen ehrlichen Umgang mit unseren Schattenseiten um den Druck zu reduzieren. Ich fange hier an.
DAS HARDCORE PRAKTIKUM
Als ausgebildete Kleinkindpädagogin kam ich ja schon früh im Leben in Kontakt mit dem erzieherischen Optimum, mit relativ aktuellen pädagogischen Ansätzen und hatte einen soliden und guten Sockel, was die Theorie anging, schon lang bevor ich einen Kinderwunsch hatte. Ich fühlte mich fit für den Alltag mit Kindern – jedenfalls in meiner Arbeit. Und da ich ja viele jüngere Schwestern hab, war mir auch bekannt, wie es in echten Familien so zugeht. Kurzum: ich dachte, ich wär mit allen Wassern gewaschen. Selbst Eltern zu werden ist halt dann doch noch mal eine ganz andere Geschichte. Ein Hardcore-Praktikum quasi, immer im Dienst, wenig Urlaub, kaum Pausen, keine Kohle und jederzeit volle Verantwortung und unbefristet sowieso mit schlechten Umstiegschancen. Ja, ich war gut ausgebildet und mit viel Liebe bei der Sache. Ja, ich hatte viel Erfahrung aus meiner Familie, die auch wirklich nützlich war. Ja, ich hatte viel Ahnung als Pädagogin. Doch all das bewahrte mich nicht davor, Fehler zu machen. Und fünf meiner größten Fehler in der Begleitung unserer Kinder teile ich heut mit dir.
DIE LATTE TIEFER HÄNGEN
Eins ist mir noch wichtig. Ja, ich teile diese Fehler, weil ich finde, dass man auch aus den Fehlern von anderen lernen kann und daher nicht alle auch selbst machen braucht. Doch das klingt schon wieder nach mehr Druck und das Gegenteil ist mein Ansporn. Auch wenn ich Elternbildungskurse gebe, ausgebildete Pädagogin und Coach bin, mich als Expertin für familiäre Beziehungen bezeichne, bin ich mangelhaft, vergreife mich im Ton, treffe Entscheidungen, die ich bereue oder fühle mich hilflos. So wie jede Frisörin auch mal einen Bad-Hair-Day hat. Neben meiner Profession bin ich nämlich auch vor allem eins: menschlich, lebendig und unvollkommen. Vielleicht mit dem kleinen Unterschied, dass ich mir seeeeeeehr viele Gedanken zum Thema “Kinder begleiten” mache. Ich lege die Latte hiermit tiefer für alle, die meinen, dass bei uns zuhause alles wie am Schnürchen rennt.
FEHLER Nr.1: LIEBESENTZUG ANGEWENDET
Es dürften so die Kleinkindjahre der Mädels gewesen sein, die (obwohl so unfassbar entzückend) mich auch des öfteren an den Rand der Verzweiflung gebracht haben. In ihrer kindlichen Experimentierfreude gab es immer wieder Szenen, die mich rasend gemacht hatten und an eine erinnere ich mich besonders. Sie hatten ein kleines Fläschchen roten Gemüsesaft hüpfend am grünen Hochfloorteppich verschüttet und im Eifer des Gefechts auch noch recht dekorativ an Wand, Decke und Fenster verteilt. So lustig sich das jetzt vielleicht anhören mag: ich war am Ausflippen und verscheuchte sie, laut schimpfend auf die Kellerstiege (genauer gesagt, die erste Stufe unterhalb des Erdgeschosses, was noch ein freundlicher Platz ist, aber dennoch), so was wie “die stille Treppe”. Dort mussten sie ausharren, bis ich beschloss, sie wieder heraus zu lassen. Auch wenn das oft nur ein paar Minuten waren: es war falsch. Jedes unserer Kinder hat mal (oder mehrmals) dort gestanden und Liebesentzug erfahren müssen. Ich spürte schon, dass das womöglich nicht richtig ist, doch meine Hilflosigkeit, meine Wut und meine Verzweiflung waren in dem Moment einfach größer. Ich war zu keiner besseren Lösung fähig.
FEHLER Nr.2: MACHTMISSBRAUCH
Kennst du die Phase, wo Kinder glauben, einfach alles auf dieser Welt lässt sich mit Klebeband basteln oder zusammenkleben? Nun, in dieser Phase war unsere Mittlere grad, mit etwa drei Jahren. Ein später, trüber Herbstnachmittag, mehrere durchwachte Nächte mit dem jüngsten Stillkind intus und alle Nerven des Tages aufgebraucht. Sie will eine Kamera basteln aus Karton und bittet mich um Hilfe. Als ich das nicht so hinbekomme, wie sie will, eskaliert die Situation. Sie weint und schreit, weil ich das nicht hinbekomme oder schaffe, wie sie es sich wünscht. Und ich brülle zurück, dass “niemand das schafft, weil es einfach nicht geht, und ich bin Kindergärtnerin, ich weiß, wie man bastelt!” Das sagt schon ziemlich viel aus über das Ausmaß meiner Überforderung und Müdigkeit und die Tatsache, dass sie so ein Häufchen Elend war hat mich fast noch mehr in Rage gebracht. Es war unschön, grauenhaft und einprägsam und wird mir ewig in Erinnerung bleiben. Die Tochter kann sich mittlerweile nicht mehr erinnern (an mein Geschrei, wohl noch an die fantastische Kamera in ihrer Vorstellung, die es hätte werden sollen), doch der Schaden ist dennoch nicht klein zu reden. Es war psychische Gewalt, es waren Drohgebärden im Spiel, es war eine Machtdemonstration von mir an ihr. Auch wenn es nur um eine unwichtige Alltagsbastelei ging: wir müssen die unangenehmen Dinge beim Namen nennen.
FEHLER Nr.3: MANGELNDES BEWUSSTSEIN
Ein fürchterliches Geständnis zuerst. Ich hab mich tatsächlich in meiner Schulzeit nicht für alternative Pädagogik interessiert. Montessori, Fröbel, Steiner, Reggio … war mit sechzehn nicht so mein Fall, also hab ich das auch später bei der Matura geflissentlich umschifft. Schon in meinem ersten Berufsjahr allerdings holte mich das Thema ein und ich hab mittlerweile alles und mehr aufgeholt, was mich damals einfach nicht begeistern konnte.
Doch was mir und uns viel zu wenig bewusst war: welche Auswirkungen das starre Regelschulsystem auf unsere Kinder – und uns als Familie – haben würde und es war offen gestanden lang kein Thema, die Kinder in eine freie Schule zu schicken. Erst nach einigen Jahren Erfahrung in der Schule wurde dieser Wunsch riesig, ließ sich aber dann aus verschiedenen Gründen nicht mehr verwirklichen. Ich finde und erlebe immer noch – teilweise an unseren eigenen Kindern, noch mehr in der Beratung – wie das Regelsystem, wenn es rückschrittlich gelebt wird, Persönlichkeiten bricht, wie es Gewalt anwendet, wie es mit Druck und Leistungszwang jede Lernfreude zerstört und Kinder in eine Anpassung zwingt, die dem 21. Jahrhundert nicht würdig ist. Die Entscheidung, welches Schulsystem, welche Kinderbetreuungseinrichtung wir für die Kinder wählen, hätte mehr Bewusstsein gebraucht. Und mehr Mut und unbequeme Entscheidungen.
FEHLER Nr.4: SCHLAFTRAINING AUSPROBIERT
Vor siebzehn Jahren bezogen wir Eltern unser Wissen noch hauptsächlich aus Büchern. Das Internet war längst nicht so bestückt und vielfältig wie heute. Und ein Klassiker dieser Bücher war schon damals immer wieder in aller Munde: “Jedes Kind kann schlafen lernen.” Wir waren monatelang geduldige “Einschlafbegleiter*innen” für unser erstes Kind (obwohl dieses Wort damals keiner verwendete), doch als auch so knapp nach einem Jahr das Kind “immer noch nicht” allein zu Bett gehen wollte (“Oh Wunder!”), haben wir zwei Tage lang versucht, sie abends jeweils ein paar Minuten absichtlich weinen zu lassen, wenn sie einschlafen sollte. Nicht zuletzt, weil mehrere Mamas mir von den wunderbaren Erfolgen berichtet hatten. (Tja, heute weiß ich ja, dass nicht “das Programm” funktioniert, sondern Kinder einfach kapitulieren müssen.)
Jedenfalls haben wir in unserer elterlichen Erschöpfung und dem Gefühl der Aussichtslosigkeit auch versucht, die hilflose Kleine weinen zu lassen. Ich seh mich noch auf der Couch hocken, höre sie weinen und heule selbst noch mehr, weil sich einfach alles daran falsch angefühlt hat. “Man muss schon ein bisschen hart bleiben!” hieß es, “… sonst lernen sie es ja nicht!” Und ehrgeizig, wie ich war hab ich nicht gleich aufgegeben. Nach zwei Abenden war jedenfalls Schluss – denn da war mir klar: auch wenn ich nicht will, dass ich ewig zum Einschlafbegleiten verdammt bin: DAS (nämlich schreien lassen) wollte ich ganz sicher nicht. Doch auch dieses Erlebnis kann ich nicht rückgängig machen, es war gewaltvoll, rücksichtslos und verkehrt, einem wehrlosen Kind so ein Verhalten entgegen zu bringen. Auch nur für zwei Abende lang.
FEHLER Nr.5: FALSCHE SITUATIONSEINSCHÄTZUNG
Das Schlimmste kommt zum Schluss. (Danke zwischendurch, dass du bis hierher gelesen hast.)
Es war ein tiefwinterlicher Vormittag, nach dem Spaziergang zum Kindergarten (Mittlere abgeliefert) hab ich mit dem Zweijährigen Schnee geschaufelt, denn es pulverte wie verrückt. Erschöpft und glücklich kamen wir um etwa viertel nach elf ins Haus, ich bereitete schnell was zum Essen zu und dann gleich wieder los, das Kindergartenkind abholen. Der Junior sträubte sich wie wild, war er doch grad erst herein gekommen. Ich dachte: “Das Abholen geht heut schnell, die waren auch Bobfahren. Ich parke ihn vor dem TV und Mickey Mouse Wunderhaus übernimmt kurz die Aufsicht, während ich 10 min weg bin.” Das sagte ich auch dem Junior, mahnte ihn, einfach hier zu bleiben, ich sei gleich zurück.
Du ahnst es vielleicht schon. Ich komme sieben (!!) Minuten später mit dem Kindergartenkind heim, die Haustür steht offen und kleine Fußabdrücke im Schnee führten schnurstracks weg von unserem Haus auf die Straße, wo die Spur sich verlor. Ich verfiel in Panik, schrie nach ihm, zuerst drinnen, dann draußen, rannte unkoordiniert hin und her, Tränen in den Augen, der Puls am absoluten Anschlag. Er war weg. Ohne Schuhe, ohne Jacke, raus in den Schneesturm und keine Spur von ihm so weit das Auge reichte. Als ich zu Fuß die Straße rufend nach ihm absuche, öffnet mir ein Nachbar – 80 m von uns – die Tür: “Wir haben da jemanden reingeholt!” Schluchzend nahm ich das Kind in den Arm, bedankte mich beim Nachbarn und trug ihn wie ein Baby heim. Der Junior erzählt, er wollte im letzten Moment doch noch mitkommen zum Abholen und ist mir nachgelaufen. Obwohl außer dem ordentlichen Schock, den wir alle hatten, nix passiert ist, war es doch ein Fehler, mich auf die Zusage eines Zweieinhalbjährigen zu verlassen und die Situation so dermaßen falsch einzuschätzen. Auch er kann sich nicht erinnern an diesen Tag, die Geschichte kennt er mittlerweile auswendig, wir erzählen sie oft, wenn es heftig schneit.
WIR SIND ALLES DAZWISCHEN
Ja, manchmal wünsche ich mir, diese Dinge rückgängig machen zu können. Sie repräsentieren Schatten, schwache Seiten, Fehltritte und Mängel. Und da hin zu schauen, die Dinge beim Namen zu nennen, ist ein unangenehmes Stück Arbeit.
Ich will nicht sagen, “es hat ihnen nicht geschadet, schau sie dir doch heute an!”, denn es hat ihnen geschadet, auch wenn die Wunden jetzt verheilt sind. Es ist gut, dass Kinder und wir Menschen alle auch widerstandsfähig sind und mit ungünstigen Umständen umgehen können. Dass Kinder Eltern mit Fehlern aushalten, weil niemand von uns NUR gut ist, wir alle sind beides: gut und schlecht und vor allem: ALLES DAZWISCHEN.
Doch auch ohne es zu verharmlosen, bin ich überzeugt: ich hab daraus gelernt.
Ich hab gelernt, dass Liebesentzug verkehrt ist und immer mehr versucht, mich in die Perspektive des Kindes hinein zu versetzten, die Welt jeden Tag ein Stück mehr mit ihren Augen zu sehen, auch wenn’s schwer ist.
Ich hab gelernt, dass die Hilflosigkeit meines Kindes meine eigene Hilflosigkeit triggert, dass mich das rasend macht und ich frühzeitig aus solchen Szenen aussteigen will, um Eskalation zu vermeiden.
Ich hab gelernt, dass es auch im Regelschulsystem Eltern braucht, die kritisch sind und Veränderungen anregen und wenn das der Sinn und Zweck war, warum es bei uns so gelaufen ist, dann hab ich meine Schuldigkeit jedenfalls getan.
Ich hab gelernt, dass erschöpfte, müde, überlastete und gestresste Eltern selten so reagieren können, wie sie es möchten. Wenn das Großhirn aufhört zu funktionieren, gibt’s halt eher Kampf oder Flucht.
Ich hab gelernt, dass Elternschaft sehr oft sehr unbequem ist und sein muss, wenn man es “gut” machen will und dass bequeme Lösungen nur im Moment leicht sind, man dafür aber später die Rechnung präsentiert bekommt.
Ich bin Mutter, und als solche bin ich gut genug. Ich mache sehr vieles mit den Kids hervorragend und öfter auch Dinge grundlegend falsch. Ich habe nicht nur 5 sondern eher 5000 Fehler = Erfahrungen gemacht. Doch ich gehe sehr bewusst mit beiden Seiten der Medaille um. Und wo du sonst immer nur das Strahlen und Leuchten von mir siehst oder hörst oder liest, hab ich dir heute mal die Kehrseite gezeigt. Im Wissen, dass es Dinge gibt, wo wir hinschauen dürfen, sollen, müssen. Damit wir diese Welt kinderfreundlicher machen können. UND elternfreundlicher.
Mit weniger Druck und mehr Bewusstsein. Mit weniger Gewalt und mehr Frieden. Mit weniger Angst und mehr Vertrauen. Dass wir diese Kinder nicht verbiegen müssen, weil sie richtig sind. Oft noch viel richtiger als wir.
Wer ohne Schuld, der werfe den ersten Stein! 😉 Nein, im Ernst: bist du mutig genug, deinen größten Fehltritt als Elternteil hier zu teilen? Ich bin gespannt, wer die Einladung annimmt …
Ist es egoistisch das Baby einen Abend bei Oma zu deponieren, um als frisch gebackene Eltern zu zweit essen zu gehen? Ist es zu aufopfernd, die Bedürfnisse des Kindes jederzeit zu erfüllen? Ist der Raum zwischen Aufopferung und Egoismus das, was wir unter Selbstfürsorge verstehen? Wenn ja: Wo genau liegt bitte die Grenze? Und wie zum Teufel soll ich das als Elternteil erkennen, was jetzt gut für wen wäre und das auch noch gleichzeitig hinbekommen?
DAS SOLLTEN WIR BEDENKEN
Zunächst mal: wir befinden uns in einer Ausnahmesituation. Wir erleben seit vielen Monaten, dass wir nicht nur auf lieb gewonnene Privilegien verzichten sollen, sondern auch auf Dinge, die für unser alltägliches und menschliches Leben grundlegend und und wichtig wären, wie zum Beispiel spontane Umarmungen, körperliche Nähe mit ruhigem Gewissen oder Feinheiten in der Interaktion (gesamte Mimik) eines Menschen zu sehen beim Sprechen und sowieso die verminderten Sozialkontakte. Das sollten wir bedenken, bevor wir anfangen, diese Gegensätze zu besprechen. Weil Selbstfürsorge nicht zusätzlichen Druck machen soll, sondern herausnehmen und viele Strategien, die wir vielleicht schon hatten, momentan nicht gehen.
ICH WEISS, DASS ICH NICHTS WEISS
Wir sind soziale Wesen und nun seit Monaten in unserer diesbezüglichen Lebensgestaltung mehr als begrenzt und wenn wir’s nicht ab und zu weniger genau nehmen mit den verordneten Maßnahmen sowieso ganz arm dran.
Auch und besonders, dass wir uns kaum noch in Gruppen erleben, im echten Raum, macht was mit uns und unserer Anknüpfungsfähigkeit, wie ich denke. Wir isolieren uns. Das mag virologisch Vorteile bringen, gesellschaftlich ist es allerdings durchaus kritisch zu sehen. Das Schwierige ist einfach, dass es sich nicht mit Sicherheit voraussagen lässt, was das für die nähere oder weitere Zukunft bedeutet, was wir gerade auf sozialer Ebene erleben.
Wir wissen ingesamt recht wenig und darüber noch weniger. So oft kommt mir das geflügelte Wort “Ich weiß, dass ich nichts weiß” in den Sinn, dass Sokrates zugeschrieben wird und das stimmt auch und erst recht für die momentane Zeit.
Was das Virus betrifft. Was unsere Zukunft betrifft. Wie wir aus der Nummer wieder raus kommen. Mehr denn je müssen wir im Jetzt leben und für uns sorgen können, denn auf Belohnung und Erleichterung irgendwann in der Zukunft ist schon länger kein Verlass mehr. (Ups, kurz abgeschweift.) Aber zurück zum Thema: Wie sorgt man also für sich in herausfordernden Zeiten?
ANOTHER TO-DO?
In einer Zeit, wo also viele Menschen gefühlt am Rande ihrer Belastbarkeit angekommen sind, wo die Nerven blank liegen, wo ein freundlich gemeintes Zunicken im Supermarkt fast aggressive Konfrontation auslöst vor lauter Missverständnissen, wo wir überfordert sind mit den Emotionen unserer Kinder, denen der Gesellschaft und manchmal auch unseren eigenen – ist es da überhaupt zulässig, zu sagen:
“Kümmere dich halt besser um dich selbst! Du musst schon auf dich schauen! Das ist ja deine Schuld, wenn du dich so aufopferst!” Ist Selbstfürsorge wirklich ein weiteres notwendiges To-Do auf einer sowieso schon viel zu langen Liste?
WARUM WIR SELFCARE NICHT AUTOMATISCH KÖNNEN
Diese Antwort ist womöglich schmerzlich, doch es ist tatsächlich unsere eigene Verantwortung, als Erwachsene auf uns selbst zu schauen. Sonst wird’s niemand tun und ganz ehrlich: ich will ich als mündige Erwachsene auch nicht. Für minderjährige Kinder übernehmen wir diese Verantwortung als Eltern in unterschiedlichem Ausmaß (je nach Alter, Reife und Entwicklungsstand) zusätzlich mit, also hocken wir als Elternteile quasi gleich doppelt im Dilemma, denn da fängt es an, besonders kniffelig zu werden. Allzu oft stehen sich die Bedürfnisse der Kinder mit denen der Erwachsenen diametral gegenüber und es geht sich schlichtweg nicht aus, beiden gleichzeitig und gleichermaßen gerecht zu werden.
WO DER HUND BEGRABEN IST
In der Tatsache, dass wir Menschen zu Beginn des Lebens schlicht nicht überlebensfähig wären und auf die absolute Fürsorge einer Bindungsperson angewiesen sind, liegt auch irgendwie der Hund begraben. Einerseits lernen wir in unserer frühesten Kindheit: “Ich werde versorgt, jemand kümmert sich um mich.” Und dann sollen wir als Erwachsene plötzlich können: “Schau auf dich selbst. Und schau auf dein Kind.” Also kippen wir möglicherweise in die Rolle der fürsorglichen Mutter oder des fürsorglichen Vaters bevor wir manchmal überhaupt gelernt haben, wie wir mal nur gut auf uns schauen. Damit wir nicht mit frühkindlichen Verhaltensmustern in eine Erwachsenenrolle stolpern, zahlt es sich aus, für einen sanfteren Übergang zu sorgen.
IRGENDWO IN DER MITTE
Wie kann man diese herausfordernde Rolle also anlegen, wenn Babys so viel Zuneigung, Liebe und Hingabe brauchen und Eltern oft sogar eingeschränkten “Zugang” zu lebensnotwendigen Dingen wie Schlaf und Nahrung haben (ich rede erst gar nicht von Mädelsabenden oder Wellnesswochenenden zu zweit), weil es ein Baby eben erfordert, die erwachsenen Bedürfnisse hinten an zu stellen, um leben zu können? Die Antwort ist: es braucht beides. Aufopferung und Egoismus. Ohne elterliche Aufopferung würden Neugeborene nicht überleben und ohne Egoismus könnten wir uns nie wieder aus dieser Dynamik lösen und andere Lösungen finden. Langfristig wäre es gut, irgendwo in der Mitte zwischen diesen beiden Extremen mehr oder weniger hin und her zu pendeln, denn wenn ich eins bisher in punkto Elternschaft gelernt hab: es ist sicher keine Gerade sondern eher ein seismographisches Protokoll.
BEWUSST SEIN.
Es braucht immer wieder mal – und besonders am Beginn der Elternschaft – eine aufopfernde Haltung und Einstellung, um ein gutes Aufwachsen des Kindes zu gewährleisten. Viele Mütter und Väter tun das auch von Herzen gern, weil das Kind das Wertvollste in ihrem Leben ist. Dennoch ist es mitunter schwer und Viele beschreiben diese Belastungen als echte Grenzerfahrung: so große Verantwortung, so viel Geben, so wenig Entlastung.
Von Anfang an sei allerdings gesagt:
Alles, was nicht Stillen ist, können Väter und Mütter gleichermaßen.
Es ist gut und wichtig, die eigenen Belastungsgrenzen (auch zum Wohl des Kindes) zu beobachten.
Du darfst Hilfe und Unterstützung annehmen und auch danach fragen.
Und langsam aber sicher dürfen wir dem Menschenjungen auch selbst Dinge zutrauen und zumuten.
Denn dadurch wächst Vertrauen und Mut, und das wünschen sich wohl alle Eltern für das Kind und ein geschmeidigerer Übergang vom “versorgt werden” hin zum “sich versorgen” wird vorbereitet.
DAS EIGENE DING MACHEN
Ganz oft stellt sich die Frage nach der Zumutbarkeit.
Schafft es das Baby schon, bei Oma zu bleiben?
Ist es okay für das Kleinkind bei der Tante zu übernachten?
Bleibt das Kind schon ohne mich bei befreundeten Familien zum Spielen?
Kann ich dem Kind schon zutrauen, allein den Schulweg zu gehen?
Lasse ich das Kind im weltweiten Netz schon allein?
Was hier zumutbar ist, können und dürfen Eltern selbst entscheiden. Und es ist eine ständige Gratwanderung zwischen dem, was Kinder möchten und anderem, was Erwachsene möchten. Auch wenn es dazwischen hoffentlich so einiges gibt, das allen in der Familie gut tut. Nach diesen Gemeinsamkeiten sollte und darf man suchen, dabei viel ausprobieren und dann das “eigene Ding” machen, egal ob das dann zusammen kochen, wandern, faulenzen, spazieren, lesen, essen oder sonst was ist.
Die Bedürfnisse aller zählen – auch wenn nicht immer alle gleichzeitig erfüllt werden können. Ich sag immer gern: “Den Meisten soll es meistens gut gehen.” Das nimmt den Druck, alles für alle immer perfekt machen zu müssen, was sowieso eine Illusion ist.
VORLEBEN, WAS WIR DEN KINDERN WÜNSCHEN
Eltern tun sich oft schwer, dem eigenen Nachwuchs etwas auszuschlagen. Mit einem dauernden Nein macht man sich früher oder später sehr unbeliebt und auch wenn ich immer sage: “Elternsein ist kein Beliebtheitswettbewerb” – so ist schlechte Stimmung für alle Beteiligten blöd.
Ein klares Nein zum Kind ist aber oft ein liebevolles Ja zu mir selbst, wie Jesper Juul das auch in seinem Buch “Nein aus Liebe” beschreibt und mit dieser Idee im Hinterkopf kann es auch viel besser gelingen, die eigenen und persönlichen Grenzen zu wahren und schon dem jungen Kind vorzuleben:
Es ist okay, wenn ich arbeiten gehe, weil ich das gern mache und ich dann ausgeglichener bin. Es ist okay, wenn Mama laufen geht, weil ihr das gut tut und sie dabei Frust los wird. Es ist okay, wenn Papa an seinem Modellflieger baut, weil ihn das entspannt. Es ist okay, wenn wir Eltern dich bei Oma abgeben um Paarzeit zu erleben, du bist dort gut versorgt. Es ist okay, dass wir Eltern auch mal unsere Ruhe brauchen von euch Kindern, um dann wieder gut für euch da sein zu können.
GLEICHZEITIG & GLEICHERMASSEN
Es gibt kein eindeutiges Richtig oder Falsch zwischen den Polen Aufopferung und Egoismus. Wichtig ist, dass wir uns spüren und unsere Kinder und einlenken, wenn wir zu lange zu nahe bei einem der beiden Pole haften bleiben. Zu viel Aufopferung ist ungesund. Zu viel Egoismus auch. Und dazwischen ist nicht nur ein schmaler Grat sondern eher eine mittelbreite Zone, die gestaltet und gelebt werden darf. Das kann und wird beizeiten herausfordernd sein, weil es eben keine Patentrezepte gibt.
Manchmal werden sich Grenzen verschieben, weil man nie gedacht hätte, dass man auch “so” sein kann als Mama oder als Papa. Und die Frage, ob wir’s richtig gemacht haben, wird noch länger unbeantwortet bleiben.
Also richten wir uns nach dem, was uns JETZT zur Verfügung steht: die Antwort auf die Fragen:
Fühlt es sich für mich gut oder richtig an? Fühlt es sich wohl für das Kind gut oder richtig an? Fühlt es sich für uns alle gut oder richtig an? Und danach könnten wir handeln.
In Liebe zu uns. Oder in Liebe zu unseren Kindern. Und hoffentlich ab und zu in Liebe zu ALLEN – gleichzeitig und gleichermaßen.
Wenn du dich auf zwischen Aufopferung und Egoismus wieder besser orientieren und ausrichten magst:
MEINE, DEINE, UNSERE Bedürfnisse Online LIVE Workshop 7. April 2021 – 19.00 Uhr via ZOOM 25 €
Die meisten von uns Menschen sind auf verschiedenen Ebenen mit Hierarchien aufgewachsen und leben damit. Lehrer, Pfarrer, Doktor, das waren vor zwei Generationen fix noch Obrigkeiten, die man einfach nicht in Frage gestellt hat. Ebenso wie Eltern. Kinder leiden unter streng hierarchischen Eltern genauso wie unter führungslosen, die ständig auf einer Ebene mit dem Kind sind. Wer soll in Familien also der Boss sein? Braucht es das überhaupt? Ein Blick darauf, wie Autorität und Respekt heute gelebt werden kann, ohne dass Kinderseelen zu Schaden kommen.
KUSCHEN UND BASTA.
Die Kinder brauchen eine starke Hand. Es braucht einen starken Mann, der die Zügel in die Hand nimmt und die Dinge in Ordnung bringt oder zumindest eine harte Mutter. Wer auch ab und zu mal alte Filme anschaut – oder sich womöglich selbst noch erinnern kann – weiß: es gab sogar Zeiten, in denen die eigenen Kinder ihre Eltern mit “Sie” angesprochen haben. Man wollte wohl damit erreichen, eine Respektsperson zu sein, sich ihre Achtung verdienen, den Kindern, der verdorbenen jungen Brut, mussten schließlich Manieren beigebracht werden, die mussten ordentlich erzogen sein und der Nachwuchs sollte bitte schon ganz früh lernen, dass man eben zu kuschen hat, wenn da jemand Höherrangiger was sagt. Basti. Ähm, Basta.
Doch: “starke Männer” haben’s noch nie für uns gerichtet. Eher im Gegenteil, wenn man die Geschichte so betrachtet.
DAS ABENTEUERLICHSTE KINDERMÄDCHEN
Wer den genialen Klassiker von Walt Disney “Mary Poppins” kennt, der im Jahr 1910 spielt, braucht bloß an die Anfangsszene zu denken, wie das nächste passende Kindermädchen gesucht wird und welche Kriterien da die Eltern anlegen – streng muss sie sein und unnachgiebig und bitte ja nicht zu freundlich zu den Kindern, sonst hören die ja niemals auf im Park davon zu rennen. Die Kinder schreiben daraufhin ihre eigene Stellenausschreibung, in dem deutlich wird, dass SIE ganz andere Bedürfnisse und Ansprüche an eine betreuende Person haben, als die Eltern. Und sie haben Glück, denn auf wundersame Weise fliegt ihre Notiz durch den Kamin und ruft das jedenfalls abenteuerlichste Kindermädchen auf den Plan. Mary Poppins. Mit Magie und Humor wickelt sie die Kinder (und Eltern) um den Finger.
SEELENRETTUNG BEI KINDERN
Kinder und Eltern haben verschiedene Ansprüche, Wünsche und Bedürfnisse, worüber ich schon öfter geschrieben hab, Stichwort Bedürfniskarussell. Das Bild vom Kind hat sich in den letzten Jahrzehnten krass verändert. Vom Menschen geringeren Werts, dessen Willen gebrochen, der zu einem strammen Staatsbürger herangezogen und gefügig gemacht werden sollte hin zu einem bedürfnisorientierten, beziehungsstärkenden und feinfühligen Umgang mit diesen sensiblen Geschöpfen. Es ist unglaublich, wie viel achtsamer, menschlicher und kindgerechter wir heute unserem Nachwuchs begegnen können (wenn wir wollen), weil wir um die Bedeutung von Nähe, Zuwendung, Bindung, Sicherheit, Beziehung, Autonomie und Zugehörigkeit in der Begegnung und Begleitung von Kindern wissen. Der Segen dieser Erkenntnisse der Bindungs- und Entwicklungsforschung kann gar nicht hoch genug bewertet werden. Sie retten und schützen Kinderseelen im großen Stil.
DAS PASST DOCH NICHT ZUSAMMEN!
Nun wirft das halt dieses alte Bild von der autoritären Erziehungsperson komplett über den Haufen. Und das neue Bild wird so oft missverstanden.
Ja, wir orientieren uns am Kind. Und Eltern sind dennoch Führungskräfte in der Familie.
Ja, wir orientieren uns an Bedürfnissen. Und Eltern haben auch Bedürfnisse, die wichtig sin.
Ja, wir setzen auf Bindung. Und Eltern sind nicht die einzigen Bindungspersonen, die zumutbar sind.
Ja, wir stärken Beziehung. Und Eltern sind nicht die “best friends forever” ihrer Kinder.
Ja, wir begegnen uns auf Augenhöhe. Und Eltern haben dennoch die Autorität zu entscheiden.
Ja, wir leben Empathie. Und Eltern müssen nicht alles umsetzen, was Kinder fordern.
“Wie soll denn das jetzt gehen, bitte? Da ist doch ein Widerspruch in jedem Satz, Kerstin!!???” Gut, dann versuch ich mal, das aufzudröseln.
ORIENTIERUNG AM KIND & SEINEN BEDÜRFNISSEN
Anfangs ist das noch völlig klar: ein Neugeborenes ist schutzbedürftig, braucht uns und wir reagieren instinktiv prompt. So schnell kann man aber oft als Eltern nicht schauen, wird einem eingeredet:
“Ha, der weiß schon, dass du springst, wenn er weint!”
“Na, die hat dich ja ganz schön unter Kontrolle!”
“Gratuliere, wenn die mal in der Pubertät sind, hast du endgültig verloren!”
Als hätte plötzlich der Teufel die Seele des Kindes gekapert. Und als Elternteil musst du jetzt Hölle Staub drauf achten, dass das Kind nicht die Macht über dich erhält. Was für eine Sch#*%e. Kinder sind und bleiben bedürftig – wie wir Erwachsene, übrigens. Sie wollen (überlebens-)wichtige Bedürfnisse gestillt haben und haben dafür entweder gar keine Möglichkeit allein (Babys) oder einfach keine oder schlechte Strategien (Kinder von 1 bis 99), zumindest dann, wenn es dabei Konflikte gibt. Konflikte, bei denen sie an Bedürfnisse von anderen Menschen schrammen, vorzugsweise an die von (überlegenen) Erwachsenen.
SIEBZEHNHUNDERT MILLIONEN MAL
Was Kinder da brauchen ist keine Unterstellung von Böswilligkeit, sondern Erwachsene, die da durch begleiten mit viel innerer Klarheit und einem feinen Führungsinstinkt, die das Kind sehen und anerkennen, wie es ist und dann eine passende Entscheidung treffen, was zu tun ist. Es ist ein ständiges Abwiegen von Bedürfnissen aller betreffenden Personen und es gibt kein eindeutiges Richtig oder Falsch. Eine Grundregel gilt jedoch: je jünger das Kind, desto wichtiger ist es , SEIN Bedürfnis zu priorisieren. Und generell: je mehr Autorität notwendig ist umso mehr Empahtie braucht es für das Kind im selben Atemzug. Ein Säugling kann nicht eine Nacht lang vertröstet werden, weil Papa heute mal in Ruhe schlafen will. Ein Kindergartenkind kann sehr wohl einen Nachmittag mit Mama wo verbringen, wo es ihm nicht 100%ig gut gefällt. So stellen wir uns als Mütter wohl siebzehnhundert Millionen mal die Frage im Trubel des Alltags: Was ist jetzt wichtig? Was ist jetzt dringender? Wer kommt jetzt / als erste zum Zug?
BEZIEHUNG & BINDUNG IM FOKUS
In Walt Disney’s Klassiker hatten die Kinder sehr distanzierte Verhältnisse zu ihren Eltern – wofür Mary Poppins ja angerückt kam. Das bis Anfang der 80er Jahre noch ein gängiges Bild: “Lass die Kindern nicht zu nahe kommen, da werden sie so verwöhnt.” Das hat meine Mama noch so gehört und glücklicherweise früh anders gemacht.
Und so verkehrt sich das auch damals schon für Mütter angefühlt hat, so verkehrt war es auch. Wir brauchen Nähe, um Beziehung zu erleben. Wir brauchen Bindung, um Sicherheit zu spüren. Und wir Eltern haben die wichtige Aufgabe, diese Basis mit unseren Kindern zu bauen.
Wenn das Kind aber auch nach mehreren Jahren keine andere Bindungsperson zulässt und stur darauf beharrt, dass “nur” Mama oder Papa in Frage kommen, obwohl es auch Omas, Tanten oder sonstige Bezugspersonen gibt, dann darf man auch über die Zumutbarkeit nachdenken. Ja, wir Eltern sind meist die wichtigsten Bindungspersonen für unsere Kinder. Und wir tun ihnen keinen Gefallen, wenn wir keine anderen Menschen zulassen, auch ihre Beziehung zu ihnen auf zu bauen. Kinder brauchen, von Anfang an und vor allem ab dem Kindergartenalter andere Bezugspersonen, um ihren Platz in der Gesellschaft finden zu können und das ist oft mühsam und gefühlsbetont, und gut. Als Eltern ist es gut, sich der eigenen Besonderheit im Klaren zu sein und dann ist es gut, zu wissen:
Eltern sein ist kein Beliebtheitswettbewerb.
Eltern brauchen nicht die besten Freundinnen der eigenen Kinder sein.
Eltern können viele Rollen einnehmen, aber niemals alle (Lehrerin, Trainer, sonstwas). Sorry, not sorry.
AUF AUGENHÖHE & EMPHATISCH
Von oben herab, desinteressiert und unterdrückend ist man lange Zeit mit Kindern umgegangen. “Das hat uns ja auch nicht geschadet!” oder “Aus uns ist auch was geworden!” hört man dann oft, wenn es darum geht, warum das ungünstig für Kinder ist. Man kann antworten: “Woher willst du das wissen, dass es dir nicht geschadet hat?” oder “Und wie wäre es erst gewesen, wenn jemand auch noch an dich geglaubt hätte!” Es stimmt: viele Menschen sind faszinierend resilient, stecken widrigste Umstände erstaunlich gut weg und sind kaum beeinträchtigt von kindischem, kontrollierendem oder unterdrückendem Verhalten der eigenen Eltern. Ich bin immer wieder erstaunt darüber, was der Mensch aushält.
Es ist meine tiefste Überzeugung, dass es immer gut tut, wenn mir jemand auf Augenhöhe begegnet und umgekehrt. Wenn mir jemand meine Realität zugesteht und umgekehrt. Wenn mich jemand so sein lassen kann, wie ich bin und umgekehrt. Autorität und Respekt geht ohne autoritär oder unterdrückend zu sein. Es geht auch auf Augenhöhe. So mit Kindern zu leben heißt: ihnen menschlich ebenbürtig zu sein, ihren Bedürfnissen gleich viel Bedeutung zu schenken wie den eigenen und sie empatisch zu begleiten, mit ihnen zu fühlen und sie anzuerkennen, wie sie sind. Autorität und Respekt beginnen mit innerer Klarheit, Ruhe und Selbstvertrauen – was ich wohl kaum erlerne, wenn mich dauernd jemand klein macht.
Gleichzeitig dürfen und sollen Eltern die Verantwortung übernehmen, Entscheidungen zu treffen. Und bedürfnisorientiert heißt bitte nicht, dass immer die Bedürfnisse des Kindes sofort umgesetzt werden müssen. Es heißt, diese zu erkennen, benennen und dann abzuwägen, was JETZT zu tun ist. Es geht nicht darum alle Wünsche möglichst schnell zu erfüllen, sondern darum, sie zu hören, zu sehen und zu benennen und dann nach passenden Lösungen zu suchen und Strategien zu entwickeln.
Um sich selbst zu helfen. Dem Kind zu helfen. Dem Kind zu helfen, sich selbst zu helfen. Und dabei als Erwachsene Person stets das Steuer in der Hand zu haben.
WER IST HIER DER BOSS?
Kinder brauchen Sicherheit und Orientierung. Sie brauchen Zuwendung, Anerkennung, Nähe und Zugehörigkeit, gleichzeitig Autonomie und elterliches Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Auf diesen großen Familientankern sind wir die Steuerfrauen und Steuermänner, wir haben die Übersicht, die Lebenserfahrung, die Verantwortung und die Entscheidungsfähigkeit und sorgen dafür, dass es der Crew an Bord gut geht, dass sie mitreden und mitwirken dürfen, dass diese Bootsfahrt eine halbwegs angenehme Reise wird.
Als Eltern dürfen und sollen wir IMMER auf der Seite unserer Kinder sein, sie stärken und motivieren, sie auch anleiten und führen und ganz, ganz viel begleiten, wenn sie sich nach und nach vom elterlichen Frachtschiff entfernen und auf eigene Faust die Weltmeere besegeln (oder auch nur den ersten kleinen Teich). Und solange wir alle zusammen auf diesem Schiff sind, sind wir Erwachsenen der Boss. Wir sind Kapitäninnen und Kapitäne. Und haben das Steuer fest in der Hand.
Und auch wenn wir selbst mal die Orientierung verlieren, ein Notfall an Bord auftritt und wir nicht mehr weiter wissen, sind wir ZUSTÄNDIG und VERANTWORTLICH.
Und Magie und Humor sind wie schon bei Mary Poppins nicht nur wichtig sondern auch hilfreich.
An die Musikstunde des Kindes denken. Noch Brot holen, das ist schon wieder aus. Schauen, ob das Kind auch halbwegs die Schulsachen beisammen hat. Die Englisch Vokabel bei der Mittleren prüfen. Sieben Euro für den Werkunterricht bereitlegen. Die Große zur Freundin chauffieren. Waschpulver kaufen und – hab ich schon die Zahnarzttermine vereinbart? Gedanken, die sich vor allem Mütter machen, die Schaltzentralen in Familien. Was das Schwierige daran ist und welche drei kleinen Lösungsgedanken ich für dich hab.
EINE LADUNG GEDANKEN
Im Kopf einer Mutter ist es kaum einmal still, das Rattern der Gedanken fängt oft beim ersten Augenaufschlag an und geht weiter, bis abends die Lider wieder runterklappen. Es ist kein Full-Time-Job, sondern weit mehr als das. Und selbst wenn die Hände mal ruhen, gehen die Gedanken immer noch im Kreis, weil sich zu viele To-Dos oben tummeln und die Kommandozentrale einer Familie so gut wie nie geschlossen hat. Das ist gemeint, wenn man von Mental Load spricht, der mentalen Last, der Ladung Gedanken, die Frauen täglich tragen und die einen beizeiten fertig machen kann.
WO DIE FÄDEN ZUSAMMENLAUFEN
Auch, wenn ich Familienmitglieder hab, die mittlerweile wissen, dass wir kein Hotel sind, sondern eine Wohngemeinschaft und auch wenn sie relativ bereitwillig ihre Tätigkeiten übernehmen, ist es immer noch zu gefühlten 95% so, dass die Aufgabe vorher in meinem Kopf schwirrt und ich sie jemandem delegiere, bevor ich innerlich ein Hakerl machen kann. Es geht also weniger darum, alles oder so vieles selbst zu machen, es geht darum, dass bei den Frauen oft (nicht zuletzt wegen der einfacheren Verfügbarkeit) alle Fäden zusammenlaufen und dieser Wollknäuel allein schon aufs Gemüt drücken kann, bevor man irgendeine Tätigkeit auch wirklich angeht.
VON SELBST GEHT GAR NIX
Ich nenne gern noch ein Beispiel, um das zu untermalen. Wenn Männer (oder Kinder) den Einkauf übernehmen, dann gibt es eine Liste und mit ziemlicher Sicherheit kommt kein Ding mehr (oder weniger) mit nach Hause als da drauf steht. Wenn ich selbst durch die Regale flitze, sehe ich das Mehl und denke – “Oh, da haben wir nur noch ein Kilo” und im Vorbeigehen nehm ich noch Salz mit und eine Flasche Spülmittel, das wird auch schön langsam alle. Das ist kein Vorwurf sondern eine schlichte Tatsache und es ist eine kniffelige Aufgabe, hier für mehr Gerechtigkeit und Ebenbürtigkeit zu sorgen. Selbst, wenn die (minderjährigen) Mitbewohner gewillt sind – von selbst geht meistens gar nix.
3 HOFFENTLICH HILFREICHE GEDANKEN
“Als Mann teilt man mit. Als Frau suchst du an”, sagt meine Freundin Verena gern durchaus genervt, wenn es um die Betreuungsübernahme der Kinder für den bevorstehenden Mädelsabend oder Stammtisch geht. So weit, so ungerecht.
Wie rückt man diesem Thema nun zu Leibe? Da ich nicht mehr darüber rede, ob das wirklich so anstrengend ist, das Alltagsmanagement einer Familie über zu haben (weil das einfach Fakt ist), bin ich auf der Suche nach Lösungen, wie man sich im Strudel der familiären Arbeitsfelder mehr Leichtigkeit schaffen kann. 3 hoffentlich hilfreiche Gedanken dazu:
#1: ANSPRECHEN UND AUSSPRECHEN STATT ANNEHMEN
Ja, zunächst ist es wichtig, das aus zu sprechen. Viele Menschen wissen überhaupt nicht, was man damit meint, wenn man von Mental Load spricht. Es ist das Gefühl (oder die Tatsache) sich um alles kümmern zu müssen und auch wenn es sich dabei um Kleinigkeiten handelt, macht eben die Dosis das Gift. Während der Arbeit an die Mathezetteln des Kindes zu denken. Während dem Frühstück sich Gedanken ums Mittagessen zu machen. Während dem Taxifahren geschickte Arbeitsabläufe im Kopf zu erstellen. Es braucht ein größeres Bewusstsein für diese gedankliche Arbeit, wir dürfen aussprechen und ansprechen, was sich alles an Aufgaben anhäuft und dann geht es an den wirklich kniffligen Teil: sich ebenbürtig an diese To-Dos herantasten. Was das Einkaufen betrifft, gibt es hier seit etwa einem Jahr eine App (“Bring!”), in die alle Familienmitglieder eintragen können, was sie als “fehlend” bemerken. Somit hat sich zumindest das Einkaufen auf Zuruf “Mama, die Milch ist aus!” drastisch reduziert. Wer das gewünschte Lebensmittel nicht aufschreibt bzw. eintippt, hat kaum Chancen, dass es nach Haus kommt. Die Verantwortung liegt nicht mehr bei mir allein. Dafür laufen wir wie die Irren im Supermarkt alle mit Handy rum und aktualisieren die Liste.
#2: KEINE AUSREDEN MEHR
Das scheitert ganz oft nicht am guten Willen der beteiligten Erwachsenen, sondern auch an der Tatsache, dass Frauen noch immer so viel mehr von der unbezahlten Care-Arbeit leisten, weil es schlichtweg eine wirtschaftliche Entscheidung ist, und sich die Frage: “Wer sorgt für die Erwerbsarbeit?” einfach nicht stellt, wenn der Mann eineinhalb mal so viel verdient im Job. So rutschen Frauen in diese Kümmerrolle und haben dann die Not in Dosen. Spätestens, wenn sie selbst wieder erwerbstätig (auch mit “nur” so wenig Stunden) sind und die anderen Dinge wie Carearbeit und Haushalt weiterlaufen wie gewohnt. Das Mühsame ist: niemand außer uns wird Interesse daran haben, an diesem Umstand etwas zu ändern (weil, bequem ist es ja für die anderen) und so bleibt auch das Aufdecken, Anstupsen und Anregen wieder bei uns hängen. Also:
es ist gut und wichtig, darüber zu reden.
Es ist gut und wichtig, dafür Bewusstsein zu schaffen.
Und es ist gut und wichtig, für gerechtere Verteilung zu sorgen.
Weil alles, wofür man keine primären Geschlechtsteile braucht, genau so gut von einem Mann erledigt werden kann wie von einer Frau. Oder von einem Kind, wenn es eine altersgerechte Tätigkeit ist. Es gibt also keine Ausreden mehr von geschlechtswegen, etwas nicht tun zu können, das ist einfach Blödsinn. Das gehört deutlich gesagt. Tut mir Leid, liebe Männer – ich weiß, die Nachricht ist bitter.
#3: ÜBERNEHMEN STATT HELFEN
Ich achte seit vielen Monaten darauf, wie oft mir das Wort “helfen” über die Lippen kommt, wenn es um Tätigkeiten geht. Immer öfter gelingt es mir, “helfen” einzutauschen und stattdessen das Wort “übernehmen” zu verwenden, weil “helfen” impliziert, dass es eigentlich meine Aufgabe ist und mir jemand dabei was abnimmt. Wenn ich von übernehmen spreche, ist für mich gefühlt klarer, dass die Aufgabe zu erledigen ist und sie im Ursprung überhaupt nie zugeteilt war. Das ermöglicht, dass wir uns durch Sprache weniger Verantwortung auftürmen, als wir ohnehin tragen. Weil, du ahnst es schon: Sprache Realität schafft und es einfach einen Unterschied macht, was wir wie sagen. Auch Kinder können und dürfen früh eingebunden werden in den Bereich der Hausarbeit, nur so kann es irgendwann selbstverständlich werden, den eigenen Teil zum Gelingen einer Familie beizutragen und unsere mentale Last zu erleichtern.
DAS HABEN WIR DAVON!
Was haben wir und vor allem die Anderen davon, sich in diesen Belangen eine neue Umgangsweise zuzulegen? Nun, unsere Vorteile liegen auf der Hand. Doch auch unsere (minderjährigen) Mitbewohner können davon profitieren und lernen, nämlich dass …
… es miteinander leichter geht. … es gemeinsam oder nebeneinander lustiger ist. … jeder Verantwortung für das Gelingen des großen Ganzen trägt. … jeder wichtig ist und ein wertvoller Teil der Familie. … alle gehört werden und sich einbringen dürfen. … uns Zuschreibungen und Rollenklischees immer einengen, egal welches Geschlecht. … wir die Freiheit haben, Aufgaben so zu verteilen, wie wir es individuell für gut befinden. … demokratische Prozesse anstrengend sein können, aber wichtig sind. … die Stimmung sich deutlich verbessert, wenn man auf Augenhöhe agiert.
Am Montag begehen wir den internationalen Frauentag. Es wäre schön, sagen zu können: “Das brauchen wir doch nicht mehr!”, doch es ist nicht so. Immer noch gibt es zu viele haarsträubende Ungerechtigkeiten, immer noch gibt es zu viele fixe und klischeehafte Rollenbilder und immer noch ist die Aufteilung von Arbeit (geschweige denn, deren Bezahlung) ungerecht verteilt.
Also wiederhole ich gern einen Absatz aus einem Instagram-Beitrag vom letzen Jahr: nehmt diesen Tag und FEIERT:
#1Verena (Samstag, 06 März 2021 08:21)Liebe Kerstin! Welch wahre Worte…und wie passend zum kommenden Welt-Frauen-Tag! Danke fürs Verschriftlichen, das dir wie immer hervorragend gelungen ist und DANKE fürs Bewusstseinschaffen!!
Das Kind ist zu aufmüpfig. Das Kind ist zu zurückgezogen. Es ist zu impulsiv. Es ist zu passiv. Das Kind kann sich nicht benehmen. Es manipuliert dich doch! Welcher Elternteil hat nicht schon irgendwann mal so einen (oder ähnlichen) Satz gehört oder gedacht und wurde vom heimlichen Gefühl beschlichen: „…mit dem Kind stimmt was nicht!“ Was so ein Denkansatz mit Eltern und Kindern macht und was Eltern wissen dürfen, wenn ihnen so ein “Befund” aufs Auge gedrückt wird, darum geht‘s in diesem Beitrag.
AM RANDE DES WAHNSINNS
So oft erlebe ich Coachings, in denen Elternteile fast verzweifelt anrufen oder kommen und mit den verschiedensten Verhaltensweisen des eigenen Nachwuchs nicht (mehr) umgehen können. Weil das Kind Trotzanfälle allererster Sahne am laufenden Band serviert, weil es in der Schule mit der Lehrkraft auf unschöne Weise aneckt, weil es die Geschwister bis zur Weißglut ärgert, im Spiel die eigenen Freundinnen terrorisiert oder die Eltern mit geschwindelten Aussagen an den Rand des Wahnsinns treibt.
DAS ENDE DER WELT
Die ersten Beanstandungen am Verhalten (junger) Kinder kommen meist vom Außen. Die Schwägerin, der Nachbar, die Lehrerin, der Trainer, die Freundin, der Schwiegervater … wer auch immer es ist, sieht die Dinge meistens „klar“ und knallt so eine Einschätzung den oft bemühten Eltern ganz einfach vor den Latz: „Du solltest mit dem mal wo hin gehen, mit dem stimmt was nicht!“ Eine sehr viel schlimmere Botschaft kann man Eltern kaum überbringen, solche Worte empfinden Mütter und Väter fast als das Ende der Welt.
HANDELN FÜR SICH – NICHT GEGEN DICH
Vor lauter Schock beginnt man sich dann zu rechtfertigen, Dinge zu verharmlosen oder das Kind zu beschimpfen, bestrafen oder bedrohen. Oder noch besser: alles zusammen. Anstatt einfach mal stehen zu bleiben, tief zu atmen und sich einen Moment Zeit nehmen zum Wahrnehmen. Denn es gibt fast immer einen guten Grund, warum Kinder so handeln, wie sie handeln. Auch wenn ihnen das selbst natürlich nicht dauernd bewusst ist. Sie handeln immer für sich. Und nicht gegen dich oder jemand anderen.
GEGEN DIE EVOLUTION
Die Schwierigkeit ist, dass wir das allzu oft vergessen und dem Kind Vorsetzlichkeit unterstellen. Oft hört man schon bei Säuglingen von manch „klugen“ Menschen: „…. ah, die hat dich schon in der Hand. Die weiß schon, dass du springst, wenn sie ein bisschen weint!“ Dabei wäre es absolut gegen die Überlebensfähigkeit der Menschheit, wenn Säuglinge schon bewusst ihr Verhalten steuern oder gegen die Eltern richten könnten. Es würde sie davon abhalten, teils überlebensnotwendige Bedürfnisse einzufordern, vor lauter Bemühen, den Eltern „gefallen zu wollen“, sie nachts nicht oft aufzuwecken oder Ähnliches. Solche Dinge bewusst steuern zu können, wäre schlicht hinderlich für die Evolution.
BEDÜRFTIGER MENSCH TRIFFT AUF BEDÜRFTIGEN MENSCHEN
Das zweite Problem ist, dass Bedürfnisse – so ungeeignet sie auch geäußert werden mögen – immer auch auf Menschen treffen (wie uns als Eltern), die ebenfalls bedürftig sind. Meist bräuchten sie genau das Gegenteil von dem, was das Kind braucht.
Ein Säugling braucht in der Nacht oft Sicherheit und Nahrung. Eltern Ruhe und Erholung.
Kindergartenkinder brauchen Kreativität und Chaos und Matsch. Eltern Ordnung, Regeln und Sauberkeit.
Schulkinder brauchen vielleicht nachmittags Bewegung, Lernbegleitung und wildes Spiel. Eltern brauchen vielleicht Entspannung, Frieden und Stille.
Pubertierende brauchen Freiheit, Unabhängigkeit und Vertrauen. Eltern wollen oft Kontrolle, Vorschriften und Sicherheit.
BEDÜRFNIS OKAY – STRATEGIE UNGÜNSTIG
Wenn dann ein Kind nachts lang nicht durchschläft, ein Kindergartenkind nie aufräumen will, ein Schulkind sich schwer an Regeln hält und Pubertierende den Eltern den Rücken kehren, dann kann man innerlich leise runter zählen, bis jemand sagt: mit dem Kind stimmt was nicht. Du hast du Kontrolle verloren. Das Kind hat irgend was.
JA, das Kind hat was:
vielleicht ein Umfeld, das seine Erwartungen zu hoch geschraubt hat.
Sicher ein Bedürfnis, das es nicht selbst erfüllen kann und
Womöglich eine schlechte Strategie, das zu zeigen.
ALARMGLOCKEN SCHRILLEN
Wenn Kinder also in irgendeiner Form „auffällig werden“ – und wir reden hier meist über das laute, nach außen gewandte Kind, doch dieses auffällig sein kann auch ganz still und nach innen gerichtet sein – dann schrillen die Alarmglocken bei den begleitenden Erwachsenen.
Das können sie auch, doch nicht im Sinn von: „Mit dem Kind ist was verkehrt, das muss repariert werden!“ sondern im Sinn von: „Es gibt hier was, dass das Kind nicht allein schafft – vielleicht übersehen wir hier grad ein Bedürfnis.“ Und alle Anstrengungen von Erwachsenen sollten dann in diese Richtung gehen: „Lass uns schauen, was du und was wir dafür tun können, dass du das besser schaffst.“
IN BEZIEHUNG GEHEN
Wann immer wir wahrnehmen oder vom Außen behutsam oder stümperhaft aufmerksam gemacht werden, dass mit dem Kind „was nicht stimmt“, ist der erste und wichtigste Schritt in Beziehung zu gehen. Auf das Kind schauen, hinhören, wahrnehmen und versuchen, herauszufinden, was ihm gerade fehlt. Ist es unterfordert, überfordert, gelangweilt, frustriert, enttäuscht, unsicher, will es Aufmerksamkeit, Zuwendung, Ruhe, Empathie oder sich einfach zu einer Gruppe zugehörig fühlen? Die Bedürfnispalette ist bunt und breit und die richtige „Farbe“ zu entdecken, ist oft sogar für Eltern eine Herausforderung.
DAS KIND ABHOLEN
Wenn man allerdings weiß, was das Kind in Wutanfälle treibt, warum es im Unterricht laut dauernd Fäkalsprache verwendet, dem Nachbarskind die Schaufel um die Ohren haut, zubeißt oder dauernd im stillen Kämmerlein hockt und traurig ist, dann geht es darum, kurz Empathie zu zeigen. Sag:
„Hey, du musst ja ganz schön verzweifelt sein, wenn du zubeißt, um dich zu verteidigen.“
„Es ist sehr frustrierend für dich, dass du das nicht selbst bestimmen kannst, stimmt‘s?“
„Du hast dir so viel Mühe gegeben und das wird nicht beachtet, das macht dich traurig?!“
„Ist es so, dass du so gern beliebt sein möchtest und deshalb so versuchst, einen Platz in der Gruppe zu haben?“
„Kann es sein, dass dein Nein überhört wurde und du dir nicht mehr anders zu helfen wusstest?“
„Ist dir vielleicht einfach gerade langweilig, weil du solche Sachen machst?“
Wichtig dabei ist: WIR müssen nicht zwangsweise VERSTEHEN, was das Kind zu so einem Verhalten bewegt, aber es ist notwendig, es DORT abzuholen, bei seinem Handeln, bei seinem Gefühl. Und das geht niemals, in dem man ihm oder ihr sagt: du bist ja komplett verkehrt, ändere dich bitte ganz schnell!
RESSOURCEN AKTIVIEREN & LÖSUNGEN FINDEN
Viel mehr geht es darum, nach einer Runde Empathie und Einfühlungsvermögen eine passende Lösung zu finden. Hier geht man, wie schön öfter hier beschrieben, so vor: Was kannst du tun, damit diese Situation für dich und andere besser läuft? Kann ich etwas tun, damit diese Situation für uns alle besser läuft?
VERHALTEN IM KONTEXT
Natürlich ist es wichtig, dass ein Kind lernt, wann welches Verhalten okay ist und welches nicht. Zum Beispiel,… … dass es Fäkalsprache gern verwenden kann – am Klo oder in eine Dose schreien. Nicht im Unterricht. … dass es gern nackt herumlaufen kann – zuhause, im Garten, bei Oma. Nicht im Kindergarten. … dass es ruhig seine Wut zeigen und ausleben darf – beim Boxsack oder mit Tränen. Und sie nicht gegen andere Menschen richten.
HÖFLICHKEIT & andere GESELLSCHAFTLICHE NORMEN
Ja, auch das sind gesellschaftlich geformte Erwartungen und es macht Sinn, diese als Orientierung zu nehmen, doch sehr, sehr viele Bilder und Ideen, die uns die Gesellschaft entgegenbringt sind mehr als überprüfenswert. Nicht nur für unsere Kinder, sondern für uns alle. Im Übrigen halte ich Höflichkeit für absolut erfreulich und wünschenswert und gleichzeitig weiß ich: wir können nicht viel mehr tun, als es konsequent vorzuleben. Jeder, der schon mal versucht hat, ein Kind zum „brav grüßen“ zu bewegen, wenn es nicht will, weiß, dass man auch Höflichkeit nicht erzwingen kann.
ENTWICKLUNG & ERWARTUNGEN
Was ich oft erlebe ist, dass Kinder oft überschätzt werden, weil Eltern zu wenig über ihre Entwicklungsphasen wissen.
Was das zeitliches Vorstellungsvermögen eines Sechsjährigen betrifft.
Die Orientierungsfähigkeit eines Kleinkindes.
Die Aufnahmekapazität eines Volksschulkindes.
Die Anpassungsfähigkeit eines Unterstufenschülers.
Immer wieder kommt es vor, dass Kindern Böswilligkeit unterstellt wird, dabei können sie die Erwartung, die an sie gestellt wird gar nicht erfüllen, weil sie kognitiv, sozial, emotional, geistig oder körperlich dazu schlicht und einfach noch nicht in der Lage sind.
GEWERKSCHAFT, INTERESSENSVERTRETUNG & LOBBY
Wir brauchen also eine feine Klinge im Umgang mit Kindern und mein Ansatz, wenn ich mit „in Not geratenen“ Familien arbeite ist immer, darauf zu schauen, welche Bedürfnisse zu welchem Verhalten führen und dann zu schauen, das Vertrauen der Eltern in das eigene Kind (wieder) zu stärken. Überlegt mal: Kinder haben praktisch NIEMANDEN, der sich für sie einsetzt, wenn wir Eltern das nicht tun. Wir sind ihre Gewerkschaft, ihre Interessensvertretung und ihre Lobby. Nehmen wir bitte diese Aufgabe ernst. Auch wenn es besonders schwer ist, weil diese Tätigkeit sich manchmal auch gegen unsere eigenen Bedürfnisse, Wünsche, Erwartungen und Gefühle richtet.
Hattest du schon mal das Gefühl, mit dem Kind stimmt was nicht?
Weißt du mittlerweile, warum das Kind sich so verhalten hat und was es eigentlich gebraucht hätte? Kommentiere gern und lass uns voneinander lernen …. Wenn du Unterstützung brauchst: DAS herauszufinden ist meine Spezialität. Und Profi im Eltern-den-Rücken-stärken bin ich ebenfalls.
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