Erstgeborene – die Versuchskaninchen der Eltern

Sie machen Paare zu Eltern, werden von jüngeren Geschwistern manchmal angehimmelt und erleben als einzige in einer Geschwisterreihe, wie es sich anfühlt, vom Thron gestoßen zu werden. Ob das wirklich so schlimm ist für die ersten Kinder, was man in diesem Geschwisterrang lernen kann und was Eltern tun können, um die ältesten gut zu begleiten, darum geht’s diesmal am Blog.

Nach dem ich ja schon über Nesthäkchen und die mittleren Kinder, die sogenannte Sandwichkinder geschrieben hab, folgt heut der vorletzte Teil – Die Erstgeborenen – in dieser Reihe. Dann wird es noch um die Einzelkinder gehen, die wieder einen anderen Status haben als die Erstgeborenen.

Premieren am laufenden Band

Als erstes Kind in der Familie hat man in mehrerlei Hinsicht einen Sonderstatus. Wie du vielleicht weißt, gehöre ich ebenfalls dieser Gruppe an und machte einst ein Paar zu Eltern. Dass das zunächst auch für Frau und Mann eine spezielle Herausforderung ist, zusätzlich die Rolle als Mutter und Vater dazu zu bekommen, steht wohl außer Frage.

Mit dem erstgeborenen Kind erleben Eltern gefühlt Prämieren am laufenden Band. Von der ersten Schwangerschaft, zur ersten Geburt, die ersten durchwachten Nächte, die ersten Schritte eines Kindes, der erste Kindergartentag, der erste Elternabend, … – eine unendliche Serie an ersten Malen, die in den eignen Erfahrungsschatz kommen.

Versuchskaninchen der Eltern

So sind Erstgeborene oft ein bisschen die Versuchskaninchen der elterlichen Fähigkeiten und erleben, wie die Eltern es sehr genau nehmen oder auch sehr unsicher sind. Manchmal beschreiben sie, dass sie eher streng erzogen wurden und sich erste kleine Freiheiten hart erkämpfen mussten. Am härtesten trifft das die Erstgeborenen scheinbar bei den so schwer ausgehandelten Ausgehzeiten als Jugendliche. (Das sitzt Vielen so tief, dass es ihnen im Erwachsenenalter noch als große Ungerechtigkeit aufstößt. Erleb ich jedes Mal im Partnerkurs für Brautpaare ;-)!)

Einmal runter vom Thron, bitte!

Das mag eventuell daran liegen, dass sie von nachfolgenden Geschwistern bei deren Geburt vom Thron gestoßen wurden. Zwar nicht mutwillig oder bösartig, doch der Fall schmerzt manchmal sehr – die Wissenschaft meint: je jünger die Kinder bei der Geburt des zweiten Kindes sind, desto heftiger. Ich sage: jede Familie ist anders. Das mag für viele Kinder stimmen – möglicherweise nicht für alle.

Vor allem glaube ich, dass die Entthronung dann schlimm ist, wenn sie von ungünstigem elterlichen Verhalten begleitet wird, indem man das Erstgeborene überfordert, dessen Gefühle ignoriert und zur geschwisterlichen Liebe zwingt. 

Laura, die zweite Frau

Stell dir doch mal vor, dass dein Mann (für Männer: deine Frau) nach Hause kommt und sagt: “Liebling, darf ich vorstellen: dass ist Laura, meine zweite Frau. Da sie neu ist und da sich erst eingewöhnen muss, werde ich ihr viel Zeit widmen müssen. Ich hoffe, da du schon älter bist, wirst du dich gut benehmen und mehr zu Hause helfen. Sie wird bei mir im Zimmer schlafen, damit ich leichter für sie sorgen kann, und du wirst ein eigenes Zimmer ganz für dich alleine haben, da du ja schon groß bist. Du bist doch sicher froh ein eigenes Zimmer zu bekommen? Und weißt du, wie toll: du darfst ab jetzt alles mit ihr teilen: dein Gewand, deine Schuhe, deinen Schmuck. Das ist doch toll, oder?”

Spätestens jetzt müsste klar sein, wie sich Erstgeborene fühlen können, wenn die zweiten Geschwister geboren werden und daheim einziehen. 

Arm, ärmer, Erstgeborene?

Doch so düster schaut es für die ersten Kinder längst nicht aus. Auch Sie haben – wie alle anderen Kinder in den unterschiedlichen Geschwisterrängen – einzigartige Möglichkeiten, positive Eigenschaften zu erlernen und diese Position für sich zu nützen.

Man weiß, dass Erstgeborene oft über ein höheres Verantwortungsbewusstsein verfügen und auch im Erwachsenenalter in Beruf und Privatleben häufiger oder gern Verantwortung übernehmen. Sie besitzen oft hervorragende Führungsqualitäten und haben ein ausgezeichnetes Durchsetzungsvermögen – was sie (im Vergleich zu den Geschwistern) oft an ihren Eltern trainiert haben. (Stichwort: Ausgehzeiten).

Auch ein gewisser Pioniergeist kann ihnen nachgesagt werden, was angesichts der vielen Premieren ja nicht weiter verwunderlich ist. Zudem lernen viele erste Kinder sehr gut, rücksichtsvoll zu sein, wenn jüngere Geschwister dringendere Bedürfnisse haben als sie selbst. (Das heißt übrigens nicht, dass das immer angenehm ist beim Erlernen. Ach du merkst schon, ein wenig Trotz einer Erstgeborenen ist auch bei mir noch spürbar. Sorry dafür.)

Was Eltern tun können

Man kann und sollte die ersten Kinder natürlich auf die Geburt eines zweiten Kindes einstellen – realistisch, bedürfnisgerecht und ergebnisoffen (sie müssen sich nicht lieben oder hassen) – doch auch die beste Vorbereitung kann den Sturz vom Thron nicht ganz verhindern.

So ist das wichtigste elterliche Verhalten die Anerkennung und Akzeptanz dessen, was das erste Kind erlebt, auch wenn das herbe Zurückweisungen des zuckersüßen Neugeborenen zur Folge hat, so nach dem Motto: “Wann fährt die wieder nach Hause? Können wir den zurück geben?”

Kinder brauchen dann Eltern, die sagen können: “Oh, ich merke, du wärst jetzt lieber wieder allein mit Mama und Papa?! Du bist ganz schön frustriert, wie? Was brauchst du denn, damit es dir jetzt im Moment wieder gut gehen kann?” statt empörtem Aufschreien im Sinn von “… wie kannst du so was Gemeines über deine Schwester sagen? Die musst du doch lieb haben, schaut nur, wie süß sie ist?!”

Erstgeborene dürfen ihre jüngeren Geschwister blöd finden und nervig, und sie dürfen das auch zum Ausdruck bringen, so lange gewisse Grenzen gewahrt werden (körperliche & seelische Übergriffe sind gemeint – individuell nach Familie zu definieren!). Man kann geschwisterliche Liebe nicht erzwingen, so schwer uns das als Eltern oft fällt. Damit ein gutes Miteinander entstehen kann, braucht es Einfühlungsvermögen und Bedürfnisorientierung soweit das möglich ist. 

Ist das Glas halbvoll oder halbleer?

Natürlich können und werden wir nicht jüngere Geschwister degradieren oder zurückgeben – wie viele Kinder man haben möchte ist eine Paarentscheidung (… und noch mehr die einer höheren Macht) und daran haben auch Erstgeborene nicht zu rütteln.

Doch Verständnis zeigen und die jeweiligen Gefühle zugestehen, das können Eltern tun. Aushalten, wenn es unbequem wird und Angebote machen, die möglich sind. (“Wollen wir beide wieder mal ganz allein spazieren gehen? … ein Buch lesen? … kuscheln?”) 

Und jedem einzelnen Kind ab und zu Exklusivzeit widmen und diese auch als Eltern bewusst genießen.

Sich selbst innerlich immer wieder auf die Schulter klopfen und sagen: “Ich bin gut genug.” Auch wenn wir uns oft die Lockerheit und Erfahrung, die wir bei den zweit- oder drittgeborenen Kindern haben, rückwirkend für das Erste wünschen.

Es ist gut, so wie es ist. Denn so wie in jedem Geschwisterrang gibt es Vorteile und Nachteile.

Und es liegt an der jeweiligen Person (und ein bisschen an uns Eltern), was man daraus macht und ob man ein halb leeres oder halb volles Glas sieht.

Du bist ein Erstgeborenes? Wie siehst du deine Position in der Familie?! Schreib mir gern in die Kommentare ….


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Im Rückspiegel betrachtet.

Im Rückspiegel betrachtet.

Auch wenn es ein verschwommener Abschluss ist: mit dem Zeugnistag geht hier definitiv eine Ära zu Ende, nämlich die der Grundschulzeit unserer Kinder. Was ich in den letzten neun Jahren als Mutter von Volksschulkindern erlebt hab, was ich mir wünschen würde und war um ich noch immer nicht die Hoffnung komplett aufgegeben hab, kannst du heute hier am Blog lesen.
Vorsicht: kein häppi-peppi Text. Ich lade hier und heute einfach mal meinen Ballast ab.

WIE ALLES BEGANN WIE ALLES BEGANN

Voller Freude, Zuversicht und Optimismus starteten wir als Eltern gemeinsam mit dem ältesten Kind 2011 in den Schulalltag, der nun schon ein knappes Jahrzehnt lang mehr oder weniger den Takt für unser Familienleben vorgibt. Zunächst noch nicht so ganz, doch je mehr Kinder im Regelsystem waren, desto deutlicher. Ich möchte zu Beginn betonen, dass ich selbst – obwohl ich vorzeitig eingeschult wurde – meine Schulzeit durchwegs positiv in Erinnerung habe und überwiegend gern hingegangen bin. Nicht nur wegen der freundschaftlichen Kontakte, sondern auch weil mein Bildungsweg immer wieder mit guten oder herausragenden Pädagoginnen und Pädagogen gesegnet war.

Es mag sein, dass sich die Anforderungen an den Lehrberuf stark verändert haben – weil sich das Feld “Schule” auch mit der Gesellschaft verändert hat. Und im Grunde stützt sich der Koloss Bildung immer noch auf die selben Säulen wie vor hundert Jahren (!!), es gelten verstaubte Lehrpläne und Methoden aus der Zeit Maria Theresias. Schülerinnen und Schülern wird systematisch die intrinsische Motivation abtrainiert um sie als Kollektiv leichter steuern zu können, von einer “am Kind orientierten” Pädagogik konnte ich oft nur träumen und wo einzelne (!) Pädagoginnen ihre Ausbildung gewonnen haben, kann ich nur spekulieren.

WOHER DIESER FRUST KOMMT

Ich habe als Mutter so einiges erlebt. Obwohl ich von Anfang an aktiv war, mich mehrmals als Klassenelternvertretern in der Schulgemeinschaft engagiert hab, einige Jahre den Elternverein geleitet und gefördert hab, jedes Schulbuffet unterstützt und Ausflüge begleitet hab – kurzum: da war, ziehe ich heute eine eher bittere Bilanz.

Ich habe eine Lehrerin erlebt, die Kinder auf den Projekttagen in den Zimmern eingeschlossen hat um mit ihrer Begleitung am Balkon in Ruhe ins Tablet zu glotzen. Dieselbe hat einen Fall von Mobbing in der Klasse gelassen ignoriert, sodass ich als Mutter gemeinsam mit der Schulleiterin aktiv werden musste (ich danke der Direktorin heute noch für diese Erlaubnis) um die Integrität meines Kindes zu wahren. Erträge vom Schulbuffet, die ihr vertrauensvoll übergeben wurden, sind in dubiosen Abrechnungen versickert. Schülerinnen und Schüler wurden mehrmals frühzeitig aus dem Unterricht entlassen, ohne Eltern zu informieren. Manche standen in der sengenden Mittagshitze ohne Schlüssel vor versperrter Haustür. Kein Spaß. Es gab auch Disziplinarverfahren – doch das hindert das System nicht, diese Person weiterhin unterrichten zu lassen.

Ich habe Lehrerinnen erlebt, die Unterforderung und Langeweile des Kindes derartig fehlinterpretiert haben, dass die Jugendwohlfahrt eingeschaltet wurde, weil das Kind bemerkt: “Lieber sterbe ich, als diese langweiligen Rechnungen zu machen!”, die Meinungsverschiedenheiten mit den Eltern in schlechteren Beurteilungen des Kindes enden lassen, wieder andere, die sich bei Mobbing auf die Seite des Mobs schlagen und ein Kind in der Klasse vollkommen ausgrenzen, statt ordentlicher Konfliktbewältigung nach zu kommen. 

Und hier rede ich noch gar nicht davon, dass es schön wäre, weniger frontal zu unterrichten, Schule nicht nur als Leistungsort zu sehen oder von individueller Förderung von Talenten. Unfassbar, was uns als Gesellschaft und für die Zukunft hier entgeht.

LOVE IT – CHANGE IT – OR LEAVE IT

Wie viele Runden ich in diesem Dreieck in den letzten Jahren gedreht hab, kann ich gar nicht zählen. Zunächst angetrieben von meinem Weltverbesserinnen Elan und den ersten Gott sei Dank positiven Beziehungen und Erfahrungen mit äußerst engagierten Pädagogen bekam ich nach und nach das Gefühl, allein nichts an diesem Riesenkoloss verändern zu können. Nach Rückzug und Ausstieg kamen wieder Phasen des: “ich will das so nicht hinnehmen” bis zu “ich habe eine Verantwortung gegenüber meinen Kindern” und weitere Versuche, Gutes zu bewirken.

Oft hab ich erlebt, dass manche Lehrerinnen meiner Kinder fest in hierarchischen Denkmustern hingen und mir das Gefühl gaben: MICH kritisiert man nicht. Punkt. 

Die Überlegungen, aus dem Regelschulsystem komplett auszusteigen lag nahe, weil sich unsere Erwartungen mehr und mehr entfernten von dem, was in dieser Schule geboten wurde. Das scheiterte ganz praktisch an der Organisation, dem Willen der alternativen Schule, Kinder aus dem Regelsystem zu integrieren und an unseren finanziellen Möglichkeiten mit drei schulpflichtigen Kindern.

Also blieb uns nichts anderes als “LOVE IT” – was in unserem Fall höchstens hieß: wir nehmen es an, wie es ist. Akzeptieren es, weil andere Möglichkeiten fehlten. Einziger beständiger Lichtblick in all den Jahren: der Religionsunterricht, der einfach menschlich, persönlich, herzlich und weltoffen war. 

LOVE IT

Was ich mir gewünscht hätte als Mutter? Nun, zunächst eine offene, unvoreingenommene und freundliche Begegnung (danke an die liebenswerten Pädagoginnen, mit denen das möglich war!), ein Austausch auf Augenhöhe rund um das Thema Bildung, das Abholen meiner Kinder auf ihrem Entwicklungs- und Bildungsstand und die Idee, dass Schule nicht nur in Büchern am Tisch stattfindet, sondern draußen, im Leben und mit echten Begegnungen. (Klar, kann man nicht ein Pferd mit in die Schule nehmen, wenn man über Haustiere lernt, doch über das “Ei” ausschließlich mittels einem A4 kopierten Zettel zu sprechen, war mir doch zu wenig real. Wir haben das daheim, wie so oft, nachgeholt.)

Ich hätte mir gewünscht, dass das soziale Lernen in einer großen Gruppe kompetent, einfühlsam und friedlich gefördert wird, dass es eine höhere Sensibilität für Sprache gibt und die Kinder als Persönlichkeiten geschätzt und mit ihren Talenten gesehen werden, statt sie alle gleich zu machen, weil sie dann leichter als Gruppe zu steuern sind.

HOFFNUNG AUF LUST AM LERNEN

Der wichtigste und oberste Auftrag sollte jedoch sein: die Lust am Lernen zu erhalten und im besten Fall zu fördern. Das gelingt leider bei viel zu wenigen Kindern.
Stattdessen werden sie angepasst, gleichmütig und durchschnittlich – wie bequem für die Obrigkeit. Und doch wollen wir das nicht.
(Sonst würde es wohl kaum in den Mittelschulen EVA und SAM geben – eigenverantwortliches Arbeiten und Schüleraktivierung durch Methodenkompetenz) Maßnahmen – ja, woher denn bitte, haben Schülerinnen denn diese Abgestumpftheit? Aus dem Kindergarten sicher nicht!) 

Ich habe aber Hoffnung. 

  • Erstens, weil ich erlebe, dass Kinder widerstandsfähig sind und viel aushalten – oft mehr als wir Eltern. Für sie ist ja zunächst vieles “normal”, was sie dort erstmals erleben.
  • Zweitens, weil ich persönlich viele Pädagoginnen und Pädagogen kenne (mittlerweile auch in den weiterführenden Schulen unserer Kinder – dem Himmel sei Dank), die nicht nur engagiert sind, sondern sich für Kinder und Jugendliche begeistern, die für ihren Beruf brennen, die im Unterricht Leidenschaft und Begeisterung zeigen, die mit den Kindern Spaß haben und trotzdem das Lernniveau hoch halten können, die uns Eltern mit Respekt und Wertschätzung begegnen und den Kindern auch ab und zu Dinge mitgeben können, die tatsächlich für ihre Zukunft wertvoll sein könnten. (Die Schuld an den vielen, vielen nutzlosen oder veralteten Lehrinhalten trägt eindeutig der Gesetzgeber, der längst gefordert wäre, Lehrpläne zu entrümpeln).
  • Und drittens, weil es Eltern wie mich gibt: die nicht einfach hinnehmen, was da mit Kindern in den Schulen passiert und – ja – manchmal an ihnen angerichtet wird. Weil es welche gibt, die sich mit viel Kraft und Energie für Verbesserungen einsetzen und hohe Erwartungen und großes Vertrauen in die Schule haben, dass es besser werden kann. Es braucht diese Eltern, die voller Mut Veränderung anstreben und sich einbringen, die beständig daran arbeiten, alte Strukturen und Muster aufzubrechen und für ihre Kinder einstehen.

Wenn du also als Mutter oder Vater eines schulpflichtigen Kindes am Verzweifeln bist, lass dir sagen: du bist nicht allein. Viele finden, dass es großen Verbesserungsbedarf gibt und wir Eltern werden diese Verbesserungen und Veränderungen für eine interessantere, schulische Zukunft der Kinder mitgestalten dürfen. Hör gut auf dein Kind und sei seine Lobby, wenn etwas so gar nicht mehr passt – das ist wichtig!
 Und wenn du in der glücklichen Lage bist, eine tolle Lehrperson in der Klasse deines Kindes stehen zu haben: dann freu dich!

UND: sag das laut! Schreib der Lehrperson einen Brief, sprich ein Lob aus, drücke aus, dass du erkennst, welche wertvolle Arbeit sie oder er leistet!

Das ist nämlich das wirklich Traurige: dass durch einige, schwarze Schafe hier ein ganzer Berufsstand in einem schlechten Licht dasteht.

Mehr als in jedem anderen Beruf brauchen wir in den Klassen die besten, empathischsten und vielseitigsten Köpfe, die wir haben, damit sie unserer Zukunft – unseren  Kindern – das Rüstzeug für eine gelungene Ausbildung mitgeben können, ihre Stärken, Talente und Vorlieben fördern und sie nicht stumpf wie Fässer füllen, sondern ihr Feuer wie das einer Fackel entzünden! (Spruch geklaut)

Und das, ganz nebenbei, möge auch uns als Eltern gelingen. Denn glücklicherweise ist unsere Beziehung und deren Wirkung auf die Entwicklung der Kinder viel bedeutender als Lehrer*in/Schüler*in Verhältnisse.

Welche Erfahrungen hast du gemacht oder machst du in der Grundschulzeit? Ich würde mich freuen, wenn sich ein positiveres Bild in den Kommentaren zeichnet!

Bitte, geht’s euch wieder fürchten!

Bitte, geht’s euch wieder fürchten!

Also, so war das nicht geplant. Heute ist hier letzter Schultag. Ho-ruck werden ab morgen wieder alle Betreuungs- und Bildungseinrichtungen in einigen Bezirken in OÖ geschlossen. Da war doch dieses Dings, ach ja: CORONA!
Der Wink mit dem Zaunpfahl lautet wohl: geht’s euch alle brav wieder fürchten, die Pandemie ist nicht vorbei! 
Wovor ich mich wirklich fürchte und was mir durch den Kopf geht, wenn ich an Familien und Kinder denke angesichts der Maßnahmen dieser Tage, kannst du heute hier lesen.

Geplant hatte ich ja mal, dass ich zum Schulschluss (das wäre dann nächste Woche gewesen) einen Rückblick über die Grundschulzeit schreibe, dazugehörige Erlebnisse und Ideen zur Verbesserung. (Wird’s auch geben, nur – wir haben dann schon eine Woche Ferien).
Dass man im Leben nicht immer alles planen kann, ist mir schon länger bewusst. Ich lass mich auch gern mal überraschen und kann mit Veränderungen grundsätzlich sehr gut umgehen, wie ich meine. Doch hier geht’s für mich nicht um eine unvermeidbare, schicksalhafte Entscheidung, sondern um etwas Anderes.

ZU SEHR ALTE NORMALITÄT?

Ich hatte schon geglaubt, mich an eine “neue Normalität” zu gewöhnen. Ganz ehrlich war es sogar sehr nah dran an meiner “alten Normalität”, weil ich nicht jemand bin, die jedes Wochenende um den Globus jettet, dauernd Großveranstaltungen besucht oder am laufenden Band in brechend vollen Diskotheken die Nacht zum Tag macht.
Die Kinder durften einige der geliebten Freizeit Aktivitäten wieder aufnehmen, ich konnte langsam meine persönlichen Klientenkontakte durchführen und erneut face-to-face Kurse planen, ein löchriger, aber dennoch zumindest minimal vorhandener Schulalltag war gegeben, es hat sich ganz gut angefühlt, eigentlich.

So nach Zuversicht.
Nach “wir schaffen das”.

ZUVERSICHT STREUEN? DENKSTE!

Doch denkste: so leicht sollen wir bloß nicht glauben, dass es ist. Wir sind gefährlich füreinander, außerdem rücksichtslos und wir fürchten uns definitiv zu wenig, weil wir so tun, als wäre alles wieder beim Alten. Die Menschen wurden lebensfroher, haben auch kritisch betrachtet, was da so passiert ist vor einigen Wochen. Viele waren gar nicht mehr so sehr einverstanden mit der Proportionalität der Einschränkungen gegenüber der tatsächlichen Gefahr, die sich darstellte.

Da kommt so eine Maßnahme (Schulschließungen) natürlich genau richtig, um uns zu erinnern: wir sind in einer Pandemie, das Leben ist tödlich! Habt Angst! Das ist gefährlich! (Außerdem haben wir noch keine verpflichtende App und auch keine Impfung.)
Einmal ganz abgesehen davon, dass die Entscheidungsträger anscheinend noch immer völlig hilflos agieren (und genau gleich wie vor dreieinhalb Monaten) und auch wie es aussieht nichts dazugelernt haben, frag ich mich ernsthaft, ob jemand bedenkt, was man damit auslöst. 
Und bitte: diesmal zählt das Argument einfach NICHT, man hätte nicht Zeit gehabt, darüber nachzudenken. 

WAS IST DAS ZIEL?

Angst und Schrecken zu verbreiten ist – und auch diese Diskussion hatten wir doch schon – kein probates Mittel um Menschen zu schützen, die sich gegen ein hochansteckendes und möglicherweise auch gefährliches Virus schützen oder wehren sollen.
Wenn ich auch sonst nicht viel von Virologie verstehe und von Infektionsketten und solchen Dingen, dann zumindest das: unser Körper wird, wenn er mit Angst konfrontiert wird (und noch mehr mit unseren Urängsten) nicht stark sondern SCHWACH!
Wir brauchen Mut und Zuversicht, damit wir gut durch Krisen kommen. Doch ich spüre vor allem Unwissenheit, Täuschung und Manipulation. 

MIT DER GEFAHR LEBEN

Wir werden lernen dürfen mit Corona zu leben und brauchen endlich eine bodenständige Einschätzung der Gefahr. Denn auch mit einer App wird das Virus weiterexistieren, sich verändern und vielleicht noch mehr Probleme machen. Und auch mit einer Impfung gibt es (Achtung, breaking news:) KEINE 100%ige Sicherheit. Also, wenn unser Ziel ist, Corona auszurotten, dann können wir uns glaub ich tatsächlich von einem planbaren Alltag verabschieden.

Ja, das Leben ist potenziell gefährlich. Nicht wegen Corona. Auch wegen dem Straßenverkehr, Unfällen im Haushalt, gewalttätigen Übergriffen, psychischen Traumatisierungen, anderen Krankheiten.

WAS ECHT ZUM FÜRCHTEN IST

Was mir viel mehr Sorgen bereitet, ist der Umgang mit den zukünftigen Generationen. Mir nix, dir nix werden sie aufs Abstellgleis geschoben. Soll sich sonst wer darum kümmern. WIE das passiert ist ja mehr als fraglich. Anstiege bei den registrierten Missbrauchsfällen sind ja längst kein Geheimnis. Doch auch wenn keine körperlichen Übergriffe passieren: SO VIELE Kinder sind und waren schon während dem ersten Lockdown sich selbst überlassen. Waren alleine, während Eltern arbeiten gehen mussten und sich nicht getraut haben, die Kinder in den Notbetrieb zu schicken, da red ich noch nicht davon die “Schande” einzugestehen, dass man es “nicht schafft” daheim. Eine ganze Generation verkümmert hier und wird einfach zu wenig beachtet. Die Folgen dieser Erlebnisse wird man erst in vielen Monaten oder Jahren einschätzen können.

WEGEN DEN PAAR WOCHEN

Wer jetzt meint, das kann ja nicht so schlimm sein, die Kids mal ein paar Wochen nicht so gut zu betreuen, dem sei gesagt: selbst hier (in einem diesbezüglich sehr privilegierten Haushalt, weil immer ein Elternteil greifbar war) waren Auswirkungen deutlich spürbar und was wir als Familie abfedern durften an Enttäuschung, Frust, Angst, Verwirrung, Antriebslosigkeit, Trauer, Wut und Sorgen war hart an der Grenze. Ich mag mir nicht vorstellen, wie es Kindern und Jugendlichen (JA, auch 16-jährige brauchen noch elterliche Zuwendung, besonders in Krisenzeiten!!) ergangen sein mag, die in dieser Zeit völlig auf sich gestellt waren. 

ICH HAB DAZU GELERNT

Was mich betrifft, so hab ich dazu gelernt. Ich werde nicht mehr darauf warten, dass politische Entscheidungsträger uns erlauben, soziale Kontakte zu pflegen, wenn ich merke, dass das nötig ist. (Und dann behaupten, private Treffen waren eh immer erlaubt.) Bei allem Respekt für meine Mitmenschen und sorgfältigem Umgang werde ich mich um uns kümmern.
Ich werde kritisch hinterfragen, und öffentlich darüber reden, was man wohl mit gewissen Maßnahmen erzielen mag und nicht in Schockstarre verfallen, sondern in der Liebe bleiben – so wie es von Anfang an geplant war.
In der Liebe zu meinen Kindern, meiner Familie, meinem sozialen Umfeld und zu mir selbst.
Ich werde auffangen, trösten und mitleiden, weil kein Abschied möglich war, Veranstaltungen wieder abgesagt werden, das Schulende nicht gefeiert werden konnte, das Fußballspiel wieder nix wird und meine Kurse wieder auf wackeligen Beinen stehen. 

Vor allem aber werde ich das Konzept der Angst nicht mittragen. Auch wenn ich mich gegen öffentliche Entscheidungen nicht wehren kann. Der Angst gebe ich IN mir keine Chance. Für mein Leben will ich Zuversicht, Hoffnung und ein Konzept, das auf etwas Postitivem basiert. 
Zum Beispiel Liebe
Und Vertrauen ins Leben.
Darauf, dass es gut wird und Sinn macht. Irgendwann, zumindest.

(So, danke für’s Zuhören. Das wollte ich mir heut von der Seele schreiben.)

Kommentar schreibenKommentare: 7

  • #1Kerstin L. (Donnerstag, 02 Juli 2020 12:56)Danke, du triffst es wieder mal super! Alles Liebe!
  • #2Grabner Susanne (Donnerstag, 02 Juli 2020 14:22)Hammer Beitrag, ich bin zu 100 Prozent deiner Meinung.
    Super geschrieben
  • #3Lena (Donnerstag, 02 Juli 2020 14:39)No more words needed.
  • #4Sabine (Donnerstag, 02 Juli 2020 14:49)Danke für deine Worte Kerstin. Ich bin auch absolut deiner Meinung!
    Und ich bin soooo sauer, dass den Kindern nun obwohl sie in der Schule eh schon in 2 Gruppen zerlegt wurden, und sehr genau auf Abstand und Hygiene achten, und somit dort wesentlich mehr auf Schutzmaßnahmen geachtet wird als anderswo … Dass ihnen nun trotzdem diese eine letzte Woche mit der Möglichkeit auf angemessenen Abschied (vor allem der Abschlussklassen) genommen wurde. Meine Jungs sind sehr enttäuscht, und ich auch!
  • #5Petra (Donnerstag, 02 Juli 2020)Perfekt ge-/beschrieben! Danke dafür!!!!
  • #6Sigrid (Donnerstag, 02 Juli 2020 19:50)Du sprichst mir aus der Seele, wir bleiben in der Liebe und nicht in der Angst. Ich bin von Beginn an nicht auf den Zug der Angst aufgesprungen und werde das auch in Zukunft nicht tun.
  • #7Tina (Donnerstag, 02 Juli 2020 22:16)Danke für deine tolle wahre Worte.
    Die Leidtragende sind die Kinder. Von heute auf morgen wird abrupt eine Schließung ausgesprochen und wie es den Kindern dabei geht egal, Hauptsache es wird gemacht. #kopfschüttelnfür dieganzeaktionenwasimjahr2020geschehenist#
Overload – wegen so einer Kleinigkeit?

Overload – wegen so einer Kleinigkeit?

Ist das jetzt ein Problem, dass du Brot einkaufst? Das ist doch bitte kein Aufwand! Das Kind vom Bahnhof abholen? Sind doch nur 15 Minuten! Wäsche waschen? Macht doch eh die Maschine. Stimmt genau. 

Warum sich viele Frauen – ja, das ist leider die Realität – dennoch überlastet fühlen, wenn es um diese kleinen Alltagsdinge geht, wie es im Kopf einer Mutter aussehen kann und zwei kleine Lösungsansätze für dieses Problem.

Vielleicht wird uns diese Tatsache jetzt gerade wieder deutlicher bewusst, weil wir das “Leben hochfahren” und sich Terminkalender langsam wieder dichter füllen. Sicher ist jedoch für mich: das ist nichts Neues, das kenn ich schon, dass mir an manchen Tagen fast der Kopf platzt vor lauter To-Dos und die Hände nicht zur Ruhe kommen wegen tausend kleiner Tätigkeiten.

Es ist doch so. Grundsätzlich sind wir Menschen Lebewesen, die gerne etwas schaffen, die sich von Natur aus (wenn nicht zuviel drein gepfuscht wurde) gern betätigen und sinnvolle Beschäftigung suchen.

Das kann aus den verschiedensten Gründen passieren: 

(Putzen) …weil es persönliches Bedürfnis ist, in einer sauberen Wohnung zu leben
(Vorlesen) … weil es ungeteilte Aufmerksamkeit für mein Kind bedeutet
(Einkaufen) … weil wir Lebensmittel brauchen, um zu überleben
(Arbeiten) … weil wir mit Geld unser Leben finanzieren und es in unserem Wirtschaftssystem relevant ist.
(Abholdienste) … weil die Sicherheit unserer Kinder wichtig ist oder Termindichte das erfordert.
(Planen) … weil wir effizient sein möchten und wir uns Orientierung wünschen.

Liste an dieser Stelle bitte beliebig fortsetzen.

Das Problem ist und war nie eine einzelne Tätigkeit. Mir geht es zumindest so. 

  • Es ist kein Problem einmal die Waschmaschine zu starten (… meine piepst übrigens grad, weil sie fertig ist: sie schreit “Wäsche aufhängen! Jetzt, sonst verknittert sie!”). 
  • Es ist kein Problem, mal schnell das Kind irgendwo hinzubringen, weil vielleicht grad kein Bus oder Zug fährt (… was ja im ländlichen Raum DURCHAUS mal der Fall sein könnte – oder die Bushaltestelle ist so weit weg, dass es schon Wurscht ist, ob der Bus fährt oder nicht #dieletztemeile )
  • Es ist kein Problem, neue Schuhe für das Kind zu besorgen (… obwohl: gehe mal mit Teenagern einkaufen, und diese Aussage ist schnell relativiert – da bekommt jede Verkäuferin Wallungen).
  • Es ist kein Problem, noch schnell ein paar Erdbeeren zu pflücken, weil die Kinder sie sooooo lieben (doch, wer verarbeitet dann eigentlich die 16 Kilo, die es unabsichtlich geworden sind?).
  • Es ist kein Problem, eine Anfrage für den Familienurlaub an ein Hotel zu schicken.
  • Oder den Müll im Altstoffsammelzentrum zu entsorgen.
  • Oder die Katze zu füttern.

Die Dosis macht das Gift

Einzeln betrachtet, sind viele dieser beschriebenen Tätigkeiten in wenigen Minuten erledigt. Wenn man mich dann anspricht darauf, warum ich eine solche Aufregung darum herum veranstalte, frag ich mich selbst manchmal, was eigentlich mit mir los ist?! Das kann doch nicht so schwer sein. Einfach die Katze füttern. 

Das schlechte Gewissen und das Gefühl wohl einfach unzureichend zu sein, stellt sich prompt ein, was der ganzen Situation natürlich überhaupt nicht förderlich ist, weil es meine Motivation zu tun eher hemmt als fördert. Bei genauer Betrachtung kommt jede von uns aber schnell selbst darauf: es ist nicht “DIE EINE” Sache, die Dosis macht das Gift. Und besonders alle Gedanken, die vorher und nachher um so eine Tätigkeit kreisen. Denn das dran-denken ist auch ein To-DO!

Kopfkino gefällig

Wenn man in den Kopf einer Familienmanagerin hineinblicken könnte und jeder Gedanke darin auf zwei Beinen herumlaufen würde, dann wär das eine Menschenansammlung, bei der von Mindestabstand keine Rede mehr sein kann.

Noch ein Geburtstagsgeschenk für den Freund kaufen, die bestellten Sachen vom Dorfladen abholen, Essen für’s Wochenende vorchecken, die berufliche Anfrage beantworten, die Kinder zum Tennis bringen, den kaputten Fahrradschlauch bestellen, Milch kaufen, die ist schon wieder alle, die Familie zum Teeniegeburtstag einladen, den Kieferorthopädin-Termin verschieben, die Kinder vom Smartphone trennen, die sitzen dort schon wieder zu lange, kochen anfangen, es ist schon so spät, die fällige Rechnung überweisen, das Volksbegehren unterschreiben gehen, die lang nicht gehörte Freundin anrufen, Ribisel pflücken, Schreibtisch aufräumen, beim Online Yoga dabei sein, die Schneckenbremse beim Hochbeet erneuern.

Sichtbarkeit bringt Wertschätzung

Was viele dieser Dinge auszeichnet, ist: es fällt kaum auf, wenn sie erledigt wurden. Doch wenn man darauf vergisst, wird es sehr wohl bemerkt. Von mir oder den anderen. Deshalb schreibe ich immer wieder gern negative To-Do Listen, ich nenne sie : “DID IT!” Listen, wo ich aufschreibe (für mich und alle, die es sonst so interessiert), was ich alles gemacht habe. Ich schreibe einzelne Arbeitsschritte auf, die erledigt sind und nicht bloß “Wäsche gemacht”. (Dazu gehört auch dass ich Wäsche einsammle, sortiere, einschalte, aufhänge, falte und verräume – ein Lieblingsbeispiel von mir!)

Wenn man abends manchmal das Gefühl hat – was besonders mit kleinen Kindern häufig der Fall ist – nichts geschafft zu haben, dann tut so eine Liste gut. Weil dann auch drauf steht: 

  • 3 Bilderbücher vorgelesen. 
  • 4 mal Kind getröstet. 
  • Zerbrochenes Marmeladeglas beseitigt und Boden gewischt.
  • Kind geduldig beim Zähneputzen begleitet.
  • 2 Stunden das Lieblingskuscheltier gesucht

Oder so.

Über das Sichtbar-machen bekommen die Dinge mehr Wertschätzung. So siehst du selbst und auch andere, wie viel du (an unbezahlter Arbeit) leistest. Für bezahlte Arbeit gibt’s am Ende des Monats eine Buchungszeile auf dem Bankkonto, die die Wertschätzung in Zahlen gießt – das ist wesentlich einfacher.

Reduzieren statt aufhalsen

Nicht immer ist allerdings Wertschätzung die ultimative Lösung. Manchmal ist es dennoch einfach zu viel und da braucht es unser “Nein”, eine bewusste Unterbrechung, ein Ausstieg aus einer Dynamik, eine neue Aufgabenverteilung.
Wenn die Zumutbarkeitsgrenze erreicht ist, ist es wichtig, gut (oder wieder besser) auf sich zu schauen und durch ein “Nein” zu einer Tätigkeit oder Person ein “Ja” zu sich selbst zu erlauben. (Weil man sonst nicht mal mehr die angenehmen Dinge im Tagesablauf genießen kann.)
Das erfordert als erstes Bewusstsein, dann Mut und dann Durchhaltevermögen
Ich wünsche dir alle drei Eigenschaften, falls sich das nächste Mal bei dir ein “Overload” ankündigt oder eintritt.
Jedenfalls hab ich auf meiner Website eine “Did it!” Liste als Download für dich bereit gestellt, falls dir diese Idee gefällt. Viel Freude damit!

Schreib mir gern in die Kommentare, wie es dir mit deiner Belastungsgrenze geht!
Und ob du schon Lösungen dafür entwickelt hast …. 😉

Nesthäkchen – die jüngsten Kinder

Nesthäkchen – die jüngsten Kinder

Geschwisterbeziehungen prägen uns mindestens so wie die Beziehung zu unseren Eltern. Daher ist es hilfreich, sich immer wieder mal der eigenen Position bewusst zu werden und was man sich als Persönlichkeit vielleicht genau deshalb angeeignet hat. Heute geht’s um die jüngsten Kinder in einer (längeren oder kürzeren) Reihe und was sie ausmacht, ob sie wirklich nur verhätschelt werden und alles für sie leichter ist.

Mythen & Klischees 

Nesthäkchen, Baby, Küken oder auf gut oberösterreichisch “Nestscheißal” genannt, nehmen die jüngsten Kinder in der Familie eine besondere Position ein. Sie sind die letzten in einer Reihe von Kindern und haben dadurch – ähnlich wie Erstgeborene – einen besonderen Status. Über sie gibt es ebenfalls haufenweise Alltagsmythen: sie seien verweichlicht, zu sehr verwöhnt und verzogen, werden dauernd nachsichtig behandelt und müssen viel weniger im Haushalt beitragen, als die anderen Geschwister.

Charmebolzen & Altkleiderständer

Was die Jüngsten Kinder tatsächlich erleben und wie der Alltag auf sie wirkt, ist wohl eine andere Sache. Sie werden in eine Familie hineingeboren, wo sie von Beginn an mit sehr viel Leben konfrontiert sind, wo viel Aktivität herrscht und mindestens drei unterschiedliche, jedenfalls vorerst überlegene und größere Persönlichkeiten wirken und werken.

Durch diese Asymmetrie sind die Positionen natürlich von Haus aus ungerecht verteilt und so suchen jüngste Kinder oft ihren Platz, ihre Aufmerksamkeit und ihre Einzigartigkeit auf andere Weise. Sie lassen sich gern länger tragen, füttern oder anziehen und setzen ihren ganzen Charme ein (klein und knuddelig sein hat auch seine Vorteile, die durchaus nützlich sind!) um weniger zur Verantwortung gezogen zu werden, genießen manchmal früher als die älteren Geschwister diverse Freiheiten und müssen dafür lediglich aushalten, ein paar abgetragene Klamotten zur Verfügung gestellt zu bekommen.
So weit, so zynisch (diese Betrachtung).

Friedfertig & ausgleichend

Doch auch im Rang der Jüngsten Kinder steckt großes Potenzial, das erkannt und genutzt werden darf, auch sie können aufgrund ihrer Position spezielle Eigenschaften erwerben, die ihnen als Persönlichkeiten dienen können.

Zum Beispiel sind die jüngsten Kinder üblicherweise weniger gewaltbereit beim Konfliktlösen. Durch ihre körperliche Unterlegenheit brauchen sie längere Zeit andere Methoden, um einen Streit zu schlichten. Allerdings sind sie auch gut im Vermeiden von Konflikten, weil sie sich nicht gern unbeliebt machen, sind sie doch die Schnuckeligen der Familie.

Anpassungsfähig & frühentwickelt

Sie lernen schon früh, sich an andere Menschen im engen Umfeld anzupassen, weil sie ja in der Familie dazugehören wollen. Dabei sind sie oft mit vielen unterschiedlichen Meinungen und Verhaltensmustern konfrontiert, die sie für sich filtern und gegebenenfalls übernehmen dürfen.
Oft befassen sich jüngste Kinder in Familien schon früher als ihre Geschwister mit Themen und Inhalten, die ihrer Entwicklung voraus sind, was teilweise hohe Anforderungen an ihr kognitives Denken stellt.

Grenzgänger & Austester 

Besonderes Durchsetzungsvermögen benötigen sie, wenn sie die von Geschwisterkindern ausgetretenen Pfade verlassen wollen und womöglich die ersten sind, die etwas “anders tun wollen”. Dabei profitieren sie meiner Meinung nach enorm von den meist schon tiefenentspannten Eltern. Bei den Jüngsten wird es oft nicht mehr so tragisch gesehen, wenn tägliche Bildschirmminuten, Vormittagssüßigkeiten oder nächtliche Ausgehzeiten verhandelt werden. Eltern haben bei den Küken bereits die Erfahrung gemacht, dass Gelassenheit ein guter Wegweiser ist und das Leben die Dinge schon richtet. Die jüngsten testen dennoch die elterlichen Grenzen auf ihr absolutes Belastungsmaximum, was schon manchmal aufreibend sein kann.

Persönliche Erfahrungen

Ich habe persönlich schon öfter gehört, dass die letzten Kinder die Familie so richtig abrunden. Wo beispielsweise in einer Familie mit drei Kindern vieles drunter und drüber ging, beruhigte sich das System erstaunlicher Weise mit einem vierten Kind. So, als wäre man noch nicht komplett gewesen. Auch wenn die jüngsten Kinder sehr oft diejenigen sind, die am wenigsten geplant waren (zweifach hautnah erlebt), sind sie dann nicht mehr weg zu denken und genau so wichtig und wertvoll wie jedes andere Kind in der Reihe, auch wenn sie unter anderen Vorzeichen aufwachsen.

By the way: “planen” und “Kinder kriegen” sollte man erst gar nicht in einem Satz verwenden.

Augenaufschlag & Bestechungsmanöver

Als Mutter von drei Kindern kann ich bestätigen, dass es schwer fällt, dieselben “Grenzen” für Kinder aufrecht zu erhalten – sei es bei “wann darf ich alleine ins Freibad gehen” bis zu “wann bekomm ich mein erstes Handy”. Nicht zuletzt, weil auch die Zeit nicht stehen bleibt und es Entwicklungen gibt, die Eltern auch berücksichtigen sollen. Ich ertappe mich selbst dabei, milder mit der Einhaltung diverser Zusammenlebensregeln zu sein, das Kuscheln mit dem Küken länger zu genießen, weil mein Schoß von keinem jüngeren Kind besetzt ist und manchmal ein wenig dem Augenaufschlag und Bestechungsmanöver des Nesthäkchens zu erliegen. 

Gleich vs. gerecht

Da erinnere ich mich dann selbst daran, dass “gleich” nicht immer “gerecht” ist und manchmal nur gleich auch gerecht ist. In welchem Fall was anzuwenden ist, entscheidet natürlich jede Familie für sich selbst. Ich versuche dennoch, das jüngste Kind nicht zu schonen, was Haushaltstätigkeiten betrifft und werde dabei auch beständig von den beiden Älteren daran erinnert. Das abgetragene Gewand wird trotzdem weiter gereicht, weil das abgesehen von persönlichen Eitelkeiten einfach ökologisch und ökonomisch ist. Dass das Smartphone nicht früher in die Kükenhände kommt, auch wenn alle Klassenkollegen schon eins haben, nur er wieder nicht. 

Es gibt nicht immer ein “eindeutiges Richtig” oder ein “sicheres Falsch” bei diesem elterlichen Tun. Am meisten zählt wohl, dass wir uns der Unterschiedlichkeit unserer Kinder bewusst sind, reflektiert und kritisch betrachten, dass es halt Vorteile und Nachteile in jedem Rang gibt und stets versuchen, das beste daraus zu machen, was uns gegeben ist.

Also falls wir’s wieder mal ordentlich versemmeln, sei gesagt: die besten Eltern machen (laut Jesper Juul) mindestens 20 Fehler pro Tag

Und ganz ehrlich: über irgendwas müssen die Kinder ja dann mal lachen können, wenn sie in fünfzehn Jahren bei der Familienfeier sitzen und über ihre Kindheit quatschen … grauenvolle Vorstellung, wenn sie feststellen, dass alles immer wie am Schnürchen lief, oder?!


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Sandwichkinder – die “goldene” Mitte

Sandwichkinder – die “goldene” Mitte

Über Geschwisterbeziehungen hab ich ja schon öfter geschrieben. Über emotionale Premieren und erinnerungswürdige Finali gab’s hier schon zu lesen. Diese betreffen oft die jüngsten oder erstgeborenen Kinder. Wem oft zu wenig Aufmerksamkeit zu Teil wird, sind die Mittleren, die sogenannten Sandwichkinder. 

Mit diesem Beitrag möchte ich speziell dieser Personengruppe huldigen und mich auf die Suche machen nach dem, was an den zwischendrin geborenen Kindern das Herausragende ist und was an so manchem Klischee dran ist – oder auch nicht.

Wenn Paare Eltern werden, erleben sie mit ihren Erstgeborenen praktisch täglich Premieren, alles passiert zum ersten Mal. Man entdeckt sich als Eltern und lernt so viel dazu. Mit den jüngsten Kindern der Geschwisterreihe – den sogenannten “Nesthäkchen” – erleben wir Abläufe, Feste, Rituale oft zum letzten Mal und deshalb auch manchmal sehr bewusst.

Dass die mittleren Kinder, die Sandwiches, dabei oft durch die Finger schauen, ist irgendwie offensichtlich – jedenfalls meiner Erfahrung nach und die Befragungen dieser Gruppe bestätigen diese Meinung.

Die “armen” Sandwichkinder

“Die haben’s besonders schwer” heißt es oft, oder “… das sind immer die schwierigen Kinder” klingt es, wenn man über diejenigen spricht, die in der Mitte einer mindestens 3-teiligen Geschwisterreihe stehen. Laut presse.com sagen 38% der Eltern, die Mittleren seien die ungezogensten und frechsten ihrer Kinder.

Sie erleben häufig, weniger bemuttert zu werden als die vorher und nachher Geborenen, bekommen generell weniger elterliche Aufmerksamkeit, sie verzagen leichter, können eher aggressives Verhalten zeigen und sind fordernder und unzuverlässiger als die anderen Kinder.

Keine besonders schmeichelhafte Bilanz, selbst wenn sie nicht auf hundert Prozent der Gruppe zutrifft, weil es eben immer Ausnahmen zur Regel gibt.

Dennoch zahlt es sich aus, mal einen kritischen Blick auf ihre Rolle zu werfen. Mittlere Kinder werden in Familien hineingeboren, wo schon mindestens ein Kind da ist. Sie erleben das Aufwachsen mit anderen Geschwistern als ihr “normal”, sind meist von Beginn an mehr Energie gewöhnt (weil eben mehr Leben da ist) als die Erstgeborenen und bekommen früher oder später eins oder mehrere jüngere Geschwisterkinder, die wieder den Fokus von ihnen wegziehen. Sie stehen also nur für ein gewisses Zeitfenster im Rampenlicht. 

Wettkampf um elterliche Zuwendung

Da jedes Kind gesehen werden will und Aufmerksamkeit möchte, suchen sie eben kreative Wege, um wahrgenommen zu werden. Wenn das durch “folgsam sein” (wie die Erstgeborenen) nicht geht, weil das schon jemand macht und auch nicht durch “niedlich sein” (siehe Nesthäkchen), braucht es eben andere Mittel. Sie wollen und müssen Dinge anders machen, wenn sie elterliche Zuwendung erreichen möchten, egal ob dies nun positive oder negative Zuwendung ist. “Hauptsache, es bemerkt mich irgendwer”, quasi. Diese Tatsache führt meiner Meinung nach zu den wenig bewundernswerteren Eigenschaften die Sandwichkinder möglicherweise entwickeln können. 

Die goldene Mitte

Statt sich allerdings dauernd auf die negativen Eigenschaften zu stürzen, ist es gut und wichtig darüber nachzudenken, welches Potenzial in dieser Position steckt. Denn jede Geschwisterkonstellation und -position hat ihre Vorteile und Nachteile. Die Kunst besteht halt darin, diese Chancen zu nützen anstatt die schweren Umstände zu bejammern.

Mittlere lernen beispielsweise besser als andere in der Geschwisterreihe, flexibel zu sein. Auch wenn viele dieser Kinder das als leidvolle Erfahrung beschreiben, nicht zu wissen “wo man hingehöre – zu den Großen oder den Kleinen?”, lernen sie dabei Einzigartiges. Sie können sich an das Spiel der älteren Geschwister anpassen, sich aber auch an den Interessen der jüngeren Geschwister erfreuen und sich so in verschiedenen Rollen erleben. Einmal mitlaufen und sich unterordnen, dann die Führung übernehmen. Beides lernen sie in dieser Position besser als die anderen Kinder, was man für das Leben gut brauchen kann.

Sie lernen durchsetzungsfähig zu werden, besonders, wenn sie andere Wege beschreiten wollen, als vorher geborene Geschwister (z.B. doch ein anderes Maturaballkleid zu bekommen als die Schwestern vorher). Wenn die Eltern mit ihnen “gewohnte Pfade verlassen dürfen”, ist dafür auch besonderer Kampfgeist von Nöten – den kann man bekanntlich auch ganz gut brauchen im Leben. Andererseits sind die Sandwiches außergewöhnlich diplomatisch, weil sie vielleicht auch gelernt haben, zwischen den “Großen” und den “Kleinen” zu vermitteln, wenn es Unstimmigkeiten gab – sicher eine wunderbare Eigenschaft für allfällige spätere Beziehungsgestaltung.

Sandwiches wissen, wie es geht, aufzuzeigen, gewohnte Bahnen zu durchbrechen und (wenn nötig mit allen Mitteln) Neues durchzusetzen, können aber auch bequem bereits (von älteren Geschwistern) bereitete Wege beschreiten – und sie gegebenenfalls noch ein wenig erweitern! (Stichwort Fortgehzeiten).

Die mangelnde elterliche Aufmerksamkeit kann definitiv als Bonus erlebt und genützt werden. Viele Mittlere gestehen, dass man sich “super durchschummeln” konnte und die Eltern vieles nicht bemerkten, was sie so getan haben, weil das Hauptaugenmerk eben wo anders lag (z.B. ein Wertkartenhandy ohne elterliche Erlaubnis kaufen “…ist nie wem aufgefallen”). 

Man kann auch sagen, dass sie es nicht nötig haben, immer im Mittelpunkt zu stehen – was durchaus Vorteile im Leben hat! Sie halten es gut aus, wenn sich nicht alles um sie dreht. 

Eine andere Brille

Eine gemachte Erfahrung mit einer anderen Brille zu betrachten ist also auch im Hinblick auf Geschwisterpositionen zu empfehlen. Ja, es ist so: mittlere Kinder bekommen oft weniger Aufmerksamkeit von den Eltern und haben andere Bedingungen beim Aufwachsen als die Erstgeborenen oder die Jüngsten. Doch das bedeutet nicht, dass das automatisch schlechtere Karten sind. Wie in jedem Geschwisterrang gilt es auch bei ihnen, die Gegebenheiten gut für sich zu nützen und darauf zu vertrauen, dass man genau an der richtigen Stelle geboren wurde, weil man dort das meiste lernen kann und alles mitbekommt, was für das eigene Leben notwenig ist, weil uns Konstellationen im Familienmobile eben prägen. Als Menschen und Persönlichkeiten.

Erfahrungen als Eltern

Als erstgeborenes Kind kann ich diese Dinge nur erzählen, ich hab sie nicht erlebt. Ich kann und habe mittlere Kinder befragt (gaaaaanz viele davon in den Partnerkursen für Brautpaare), wie es ihnen ergangen ist – doch richtig gefühlt hab ich natürlich nie, wie es ist, ein mittleres Kind zu sein.

Als dreifache Mama versuche ich täglich mein Bestes, die Kinder gerecht zu behandeln. Dazu gehört nicht nur die Geschwisterposition sondern auch die Persönlichkeit, Temperament und Bedürfnisse des Kindes zu berücksichtigen. (Schon beim Tippen dieser Wörter wird mir die Unmöglichkeit dieser Aufgabe bewusst.)

Doch der Punkt ist: ich versuche es
Ich bin mir bewusst, dass es Unterschiede gibt. 
Ich bemühe mich, typische Rollenbilder zu verbannen.
Ich widme dem mittleren Kind – und jedem Kind – öfter Exklusivzeit
Ich gebe mein Bestes und vertraue darauf, dass das gut genug ist.

Wir kommen als Eltern nicht ohne Fehler durch. Das müssen wir auch nicht. Jeder Fehler ist eine Erfahrung, die uns weiterbringt auf unserer Reise als Begleiter durchs Leben. (Jan Uwe Rogge sagte mal in einem Vortrag: “Trinken Sie 1/8 Weißburgunder für jeden Fehler, den Sie in der Erziehung gemacht haben.” … worauf eine anwesende Mütterrunde im Anschluss eine feuchtfröhliche Nacht erlebte 😉 ….)

Und wir können sie stets in etwas Gutes verwandeln und bisher eventuell negativ behafteten Bildern oder Rollen einen neuen Anstrich geben.

Sandwich Kinder sind vielleicht Troubleshooter.
Vielleicht sind sie aber auch ganz einfach: die GOLDENE MitteUnd glänzen von diesem Platz aus.
Bist du ein mittleres Kind? Welche Erfahrung hast du in dieser Position gemacht?

Was kannst du heute aufgrund deiner Geschwisterposition Positives in deinem Leben entdecken?
Lass mich gern teilhaben und schreib in die Kommentare!


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Kommentare: 3

  • #1Tina (Freitag, 12 Juni 2020 12:34)Ich finde nichts schlechtes daran ein mittleres Kind zu sein.
    Meiner Meinung nach zieh ich sehr viel positives daraus! Ich war die als erste selbständig und ihr eigene Leben gelebt hat. Hab die Zeit mit meinem großen Bruder genossen und natürlich auch gestritten 🙂 Mit meinem kleinen Bruder war’s so das ich schon die Rolle der großen Schwester sehr genutzt und genossen habe.
  • #2Papa (Sonntag, 14 Juni 2020 10:33)ich bin der Dritte von Fünf, und nach meinen zwei Schwestern der lang ersehnte Stammhalter.
    Durch diese spezielle Konstellation und meiner braven Art und Weise als Kind hatte ich absolut keine Nachteile, außer zwei große Schwestern zu haben, die oft etwas besser wussten. Liebe und Zuneigung wurden bei uns in der Familie durch den Betrieb sowieso kaum gelebt, einfach keine Zeit.
    ich habe als erstgeborener Sohn einen Sonderstatus erlangt und bis heute behalten, mir ist es mit meiner Position gut ergangen.
  • #3Kerstin (Montag, 15 Juni 2020 10:32)Schau mal, Tina – das hab ich auch bei der Recherche gefunden (t.online):
    Am einfachsten haben es die mittleren Kinder, die der einzige Junge oder das einzige Mädchen in der Familie sind. Als “Prinz” oder “Prinzessin” haben sie eine recht klare Position. 😉
    Schön, wenn es dir in deiner Position gut geht!
    Papa, danke für deinen Kommentar … schade, dass es da noch diese klischeehaften Wertungen gab bezüglich “Stammhalter” – auch wenn du sichtlich davon profitiert hast. Die Familiendynamik ist immer eine spannende Sache – in jeder Familie!
  • #4